Eines ist das Gewerbegebiet Rheinbach. Hier arbeiten viele dieser Malocher. 200 Firmen mit rund 3200 Mitarbeitern produzieren, entwickeln, bauen und verkaufen dort ihre Waren und Dienstleistungen. Eine Herausforderung in Zeiten von Inflation und Facharbeitermangel.
Die Brüder Giorgio und Francesco Tartero betreiben erfolgreich eine Pastamanufaktur und ein gut gehendes Restaurant. An Aufträgen mangelt es ihnen nicht – denn "gegessen wird immer", sagt Giorgio Tartero. Doch sie suchen ständig neue Arbeitskräfte. Fündig werden sie immer wieder bei den Migranten, die jüngst nach Deutschland gekommen sind.
Claus Trilling, Inhaber eines Autohauses, bezeichnet seine wirtschaftliche Lage als "dramatisch", denn in wirtschaftlich schwierigen Zeiten kaufen die Verbraucher sehr zögerlich einen Neuwagen. Auch neue Auszubildende für die Kfz-Werkstatt findet er kaum noch.
"Es gibt keine Probleme, sondern nur Lösungen." Dieses Motto beherzigt Sabine Finselberger, Kaminbauerin und Chefin eines Familienbetriebes. Das Unternehmen erstickt gerade an Aufträgen. Denn immer mehr Menschen denken in der Energiekrise um, wollen eine Alternative zu fossilen Brennstoffen. Und setzen jetzt auf Holz. Doch die Lieferengpässe machen ihr zu schaffen, sie muss viele Kunden vertrösten. Ebenfalls ein Problem: fehlende Mitarbeiter. Dieses Problem hat sie auf ihre Art gelöst: Ihre Söhne müssen mit anpacken, und auch die 54-Jährige geht immer wieder selbst auf die Baustellen.
Max Maurer verkauft Wohnwagen und Wohnmobile jeglicher Art. Er leitet den Standort in Rheinbach eines Familienbetriebes, den sein Schwiegervater gegründet hat. Die Coronapandemie war für sein Unternehmen ein Segen, denn als Mallorca und die Malediven unerreichbar waren, lag Camping voll im Trend. Doch nun drücken die Inflation und steigende Kosten für Lebensunterhalt und Energie die Kauflaune der Verbraucher. "Klar, die Sorge ist da, aktuell ist die Situation nicht schön. Viele wissen auch nicht, wie sich die Situation verändert, und das merkt man auch am Kaufverhalten der Kunden."
Karl-Heinz Breuer betreibt die Tankstelle in Rheinbach. Nach der Ahr-Flut musste er alles neu aufbauen. An hohen Spritpreisen verdient er kaum, dafür ist der Tankstellenshop eine Goldgrube. Wenn das Geschäft "boomt", ist er froh, denn er kann seine Schulden bezahlen.
Eine "ZDF.reportage" aus dem "Maschinenraum" der deutschen Wirtschaft.