Für blinde und sehbehinderte Menschen gibt es eine eigene Schrift: die Brailleschrift. Sie wird nicht mit den Augen gelesen, sondern mit den Fingern ertastet.
So wurde die Schrift erfunden
Der 4. Januar ist der Geburtstag von Louis Braille, dem Erfinder der Blindenschrift. Deswegen ist am 4. Januar auch immer der Welt-Braille-Tag. Mit drei Jahren verletzte Louis Braille sich so schwer an den Augen, dass er blind wurde. Ihn störte als Blinder besonders, dass ihm immer alles vorgelesen werden musste. Also dachte er sich eine eigene Schrift für blinde Menschen aus. Schon als 16-Jähriger hatte er sie fertig.
In der Brailleschrift werden Buchstaben mit Punkten dargestellt. Je nachdem, wie die Punkte angeordnet sind, stehen sie für einen bestimmten Buchstaben. Da ein blinder oder sehbehinderter Mensch die Punkte nicht oder nicht gut sehen kann, werden sie in dickes Papier gepresst. So können die Punkte mit den Fingern ertastet und es kann auf diese Art gelesen werden.
Lesen am Computer
Für Menschen, die nur wenig oder gar nichts sehen können, gibt es eine Art Spezialtastatur für den Computer: die Braille-Zeile. Das Gerät sieht ein bisschen aus wie eine normale Tastatur. Nur sind darauf keine Buchstaben, sondern kleine Punkte, die man mit den Fingern ertasten kann. Je nachdem, was gerade auf dem Bildschirm steht, übersetzt die Braille-Zeile die Buchstaben in Blindenschrift. Die kleinen Punkte heben und senken sich und der blinde oder sehbehinderte Mensch kann die Buchstaben lesen.
Moderne Hilfen für Sehbehinderte und Blinde
Quelle: dpa/ spata, ole
Wenn blinde oder sehbehinderte Menschen besonders schnell einen Text lesen wollen, klappt das am besten über die Sprachausgabe eines Computers, Tablets oder Handys. Dabei lesen die Geräte mit einer Computerstimme alle Texte vor. Diese Technik funktioniert auch bei vielen anderen Dingen wie Navigationssystemen oder Computerspielen.