Drei, zwei, eins - Zündung! Der Sprengmeister zählte von drei runter und drückte dann auf den Knopf. Es knallte laut und dann knickten die Pfeiler der alten und kaputten Talbrücke der Autobahn 45 in Nordrhein-Westfalen ein. Die Brückenpfeiler waren über 70 Meter hoch. Noch nie wurde in Deutschland eine so hohe Brücke gesprengt.
Für die Sprengung wurden vorher 1.850 Löcher für die 120 Kilo Sprengstoff gebohrt - zentimetergenau, damit die Pfeiler und die Fahrbahn an den richtigen Stellen kaputt gehen und auch richtig fallen. Denn: Gleich daneben steht bereits eine neue Autobahnbrücke und die sollte nichts abbekommen.
So geht es jetzt weiter
Erstmal müssen die Trümmer der Brücke weggeräumt werden.
Und dann steht die nächste große Aufgabe an: Die neue Brücke, die 100.000 Tonnen schwer ist, soll rund 20 Meter weit verschoben werden - damit sie dann an beiden Enden mit der Autobahn verbunden werden kann.
Die ersten Autos dürfen dann wohl Ende 2024 über die neue Talbrücke fahren.
So läuft eine Brückenkontrolle ab
Brücken werden in Deutschland ganz regelmäßig gecheckt. Die Art und Anzahl von Brückenprüfungen ist genau festgelegt. Alle sechs Jahre gibt es eine Hauptprüfung. Fachleute prüfen dabei zum Beispiel, ob es Risse oder Roststellen in der Brücke gibt. Alle drei Jahre findet eine einfache Prüfung statt. Und es gibt noch eine jährliche Prüfung, bei der die Brücke angeschaut wird. Mehr dazu erfahrt ihr im Video.
Die Brücke in Nordrhein-Westfalen, die nun gesprengt wurde, ist nicht die einzige Brücke in Deutschland, die in den nächsten Jahren repariert oder abgerissen werden muss. Experten gehen davon aus, dass es etwa 3.000 der rund 27.000 Autobahnbrücken in Deutschland bald so gehen könnte. Warum das so ist, das erklären wir euch im Video:
Diesen Text hat Katrin geschrieben.