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Seid ihr auch im Kaufrausch?
- Am sogenannten "Black Friday" scheinen viele Dinge günstiger zu sein als sonst.
- Für einige Menschen sind Angebote eine tolle Gelegenheit, sich Dinge zu leisten.
- Es gibt aber auch Kritik am Black Friday.
Sale am Black Friday
Quelle: epa
Immer am vierten Freitag im November ist Black Friday. An dem Tag locken viele Geschäfte mit Sonderaktionen. Schon in der Woche vor dem Black Friday werben viele mit Rabatten, also Preisnachlassen. Egal ob Elektroartikel, Klamotten oder Lebensmittel - alles scheint viel billiger zu sein als normalerweise.
Waum eigentlich "Black Friday"?
Der Name "Black Friday", also "Schwarzer Freitag" könnte daher kommen, dass früher an diesem Tag so viele Menschen auf den Straßen unterwegs waren, um einzukaufen. Weil in dieser Jahreszeit viele Menschen dunkle Jacken und Mäntel tragen, sahen sie ein bisschen wie eine schwarze Menschenmasse aus.
Wenn zum Beispiel ein Klamottengeschäft nicht genug verkauft, dann verdient es nicht genug Geld. Man sagt dann auch: Sie sind in den "roten Zahlen". Wenn ein Geschäft dagegen genug verkauft und viel Geld verdient, dann sagt man: Sie sind in den "schwarzen Zahlen". Weil viele Geschäfte am Black Friday viel verkaufen, haben sie danach viel Geld und sind in den schwarzen Zahlen. Auch daher könnte der Name "Black Friday" kommen.
Eine andere Erklärung für den Namen "Black Friday": Händler und Geschäftsleute hatten früher manchmal schwarze Hände vom Geld zählen - weil die Tinte, mit der die Geldscheine bedruckt waren, abfärbte. Am Black Friday muss viel Geld gezählt werden. Das machen heute aber meist Maschinen - und die Tinte auf den Geldscheinen färbt auch nicht mehr ab.
Für Menschen, die nicht so viel Geld haben, können Angebote am Black Friday eine große Chance sein, sich Dinge endlich leisten zu können. Und vielleicht habt ihr auch euer Taschengeld gespart und wollt euch etwas kaufen? Dann aufgepasst - hier sind drei Tipps für euch:
Es ist immer gut, sich vorher schon zu überlegen, was man wirklich braucht - und am besten ist es natürlich, von diesem Plan nicht abzuweichen. So lässt man sich nicht von scheinbar tollen Angeboten ablenken. Sind es direkt mehrere Dinge die ihr braucht? Dann macht euch eine Einkaufsliste!
Damit es nicht völlig eskaliert: am besten vorher überlegen, wie viel ihr für das Teil ausgeben möchtet. Oder wenn es mehrere Dinge sind: Wieviel möchte ich insgesamt ausgeben. Setzt euch also eine Obergrenze - die kann auch bei 10 Euro liegen, Hauptsache ihr macht euch vorher Gedanken darüber und haltet euch daran!
Chillen ist mega wichtig: Denn Rabatte machen etwas mit unserem Gehirn! Sie aktivieren nämlich das sogenannte Belohnungssystem und man möchte bei Rabatten und Sonderaktionen erst recht zuschlagen: Unser Gehirn schüttet nämlich beim Rabatt-Shoppen einen bestimmten Stoff aus, der dafür sorgt, dass es sich gut anfühlt, dass wir uns etwas gegönnt haben! Viele Anbieter im Internet wissen das und werben mit Sprüchen wie "bald ausverkauft" oder es werden sogar herunterzählende Uhren auf der Seite eingeblendet. Das kann einen schon unter Druck setzen und zack - hat man doch etwas gekauft, was man vielleicht später bereut. Ruhe bewahren und durchatmen ist deshalb der ultimative Tipp. Gilt übrigens auch für Rabatte im Laden!
Vorsicht bei Rabatten und Angeboten am Black Friday!
Quelle: dpa
Das Problem am Black Friday
Ein großes Problem ist vor allem das Kaufen - denn das hat Folgen! Außerdem tricksen viele Geschäfte ganz schön, damit wir möglichst viel kaufen:
Einige Expertinnen und Experten sagen, dass am "Black Friday" vieles in Wirklichkeit gar nicht so günstig ist. Einige Geschäfte haben nämlich in der Vergangenheit immer wieder geschummelt: Sie tun so, als wären die Produkte vorher viel teurer gewesen. Das stimmt aber häufig gar nicht. Manche haben auch die Preise in den Wochen vorher schrittweise erhöht, um sie dann am Black Friday wieder zu senken. Die Käuferinnen und Käufer denken dann, dass sie ein super Schnäppchen machen.
Außerdem kaufen viele Menschen wegen der Rabatte Dinge, die sie eigentlich gar nicht brauchen - nur weil sie günstiger sind: Zum Beispiel Klamotten, die ihnen gar nicht richtig gefallen und die nur im Schrank liegen.
Die Schnäppchenangebote können auch dafür sorgen, dass wir immer mehr Dinge zu immer günstigeren Preisen haben wollen. Das kann ein Problem sein, zum Beispiel bei Kleidung: Wenn unsere Kleidung zu günstig ist, können z.B. die Näherinnen und Näher nicht fair bezahlt werden. Auch für das Klima und die Umwelt ist es nicht gut, wenn zu viele Dinge produziert werden. Auch darauf machen Kritikerinnen und Kritiker am Black Friday aufmerksam.
Am Samstag nach dem Black Friday gibt es deshalb den "Kauf-nix-Tag". An diesem Tag rufen Kritiker dazu auf, 24 Stunden lang gar nichts zu kaufen. Damit sollen Menschen zum einen dazu gebracht werden, über ihr eigenes Einkaufsverhalten nachzudenken. Zum anderen soll auf die Situation von Arbeiterinnen und Arbeitern aufmerksam gemacht werden, die nicht fair bezahlt werden.
Diesen Text haben Karola und Luisa geschrieben.
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