Nur die Vereinigten Staaten von Amerika grenzen an Kanada, sonst ist es bloß umgeben vom Meer. Kanada ist nach Russland das zweitgrößte Land der Erde. Mit fast zehn Millionen Quadratkilometern ist es mehr als 25 Mal so groß wie Deutschland.
Mit fast 38 Millionen Einwohnern gibt es noch nicht mal halb so viele Kanadier wie Deutsche. Große Teile Kanadas sind so gut wie unbewohnt. Die Hauptstadt Kanadas heißt Ottawa. Größer ist allerdings Toronto. In Toronto und Umgebung leben etwa sechs Millionen Menschen, viel mehr als in der Hauptstadt.
Beeindruckende Natur
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Die meisten großen Städte liegen im Süden des Landes. Im Norden sind riesige Flächen von Wald bedeckt. Auch Seen gibt es in Kanada sehr viele. Im Südwesten Kanadas und im Nordwesten der Vereinigten Staaten Amerikas liegen die Niagarafälle. Sie gehören zu den größten Wasserfällen der Welt. Die verschneiten Berge der Rocky Mountains liegen im Westen des Landes.
In der abwechslungsreichen Landschaft Kanadas fühlen sich auch viele Tiere wohl. In den Wäldern leben Bären, Elche und Hirsche. An den Küsten kann man Eisbären, Robben und Wale beobachten.
Berühmter Sirup
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In Kanada gibt es besonders viele Ahornbäume. Deshalb ist auf der kanadischen Flagge auch ein Ahornblatt.
Schon die indianischen Völker wussten, wie man die Rinde dieser Bäume einritzen muss, damit ein süßer Saft herausfließt. Diesen erhitzten sie und dickten ihn dadurch zu einem Sirup ein. Heute wird der Saft von den Bäumen durch Plastikschläuche direkt in große Sammelcontainern geleitet. Dann wird er in große Tanks gepumpt und eingekocht. Der Sirup wird in Flaschen abgefüllt und auf der ganzen Welt verkauft.
Die Bevölkerung
Die Urbevölkerung von Kanada stellt heute nur noch eine Minderheit dar: Gerade einmal jeder dreißigste Kanadier stammt von einer der drei Bevölkerungsgruppen ab, die ursprünglich in Kanada lebten. Das sind die Indianer, die Inuit und die Métis. Der Großteil der kanadischen Bevölkerung stammt heute zum Beispiel aus Europa und Asien.
Zuerst kamen die Europäer
Die Ersten, die aus Europa nach Kanada kamen, waren die Wikinger. Das war vor ungefähr 1.000 Jahren. Ungefähr 500 Jahre später fuhren Engländer und Franzosen nach Kanada, um sich dort niederzulassen. Sie gründeten Siedlungen an der Ostküste. Eine Provinz an der Ostküste von Kanada heißt auch heute noch "Nova Scotia", also "Neuschottland".
England und Frankreich stritten sich lange Zeit um das kanadische Staatsgebiet. Der größte Teil des Landes ging an Großbritannien. Deshalb sprechen die Menschen in den meisten kanadischen Gebieten auch Englisch.
In Québec spricht man Französisch
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Nur in einer Provinz spricht man bis heute hauptsächlich Französisch: In Québec. Das liegt im Osten des Landes. Einige Menschen, die dort wohnen, wollen aus der Provinz einen eigenen Staat machen. Allerdings konnten sie dafür bisher nicht genug Menschen überzeugen. Beide Sprachen sind aber die offiziellen Landessprachen. Viele Kinder, die in Kanada leben, können deshalb sowohl Englisch als auch Französisch sprechen.
Besonderes Land, besondere Leute
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Das Bildungssystem von Kanada gilt als ziemlich fortschrittlich. Das Niveau an den Schulen ist hoch und viele Kanadier machen Abitur. Viele verbinden mit Kanadiern auch eine besondere Höflichkeit. Kanadier gelten als freundlich - so freundlich, dass sich manchmal schon darüber lustig gemacht wird. Denn sie sollen die Angewohnheit haben, sich für alles zu entschuldigen, manchmal sogar dafür, dass sie sich zu oft entschuldigen.
Beim Eishockey geht es nicht ganz so freundlich zu, trotzdem ist diese Sportart ein wichtiger Teil der Kultur und wird von vielen Männern, Frauen und Kindern gespielt.
Die Königin von Kanada
Das Staatsoberhaupt Kanadas ist King Charles III. (der Dritte), ihr kennt ihn wahrscheinlich eher als König des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland. Doch er ist gleichzeitig auch der König von Kanada, denn Kanada gehört zum „Commonwealth of Nations“. Das ist ein Zusammenschluss mehrerer unabhängiger Staaten, die früher Kolonien waren - zum Beispiel Kanada, Australien, Südafrika oder Neuseeland. Mittlerweile ist jeder Staat selbstständig, hat seine eigene Verwaltung und ist Großbritannien gleichgestellt.