Die Seychellen - so nennt man die Inselgruppe, die östlich neben dem Kontinent Afrika und nördlich von Madagaskar im Indischen Ozean liegt. Nur acht der 115 Inseln sind bewohnt. Die meisten der etwa 100.000 Einwohner und Einwohnerinnen leben in der Hauptstadt Victoria auf der größten Insel Mahé.
Inseln aus Korallen
Die Seychellen werden aufgeteilt in innere und äußere Inseln. Die inneren Inseln liegen in der Mitte und sind aus Landmasse entstanden. Viele bewaldete Gebirge und Felsen sind dort zu finden. 42 gehören zu diesen Inseln, darunter zum Beispiel auch Mahé, Praslin und La Digue. Im Gegensatz dazu haben sich die anderen 73 Inseln im Laufe vieler Jahre aus Korallen entwickelt und verteilen sich in einem äußeren Ring im Ozean. Im Norden gibt es da beispielsweise Bird Island oder im Süden die Insel Platte.
Tropisches Inselklima mit starker Regenzeit
Weil die Seychellen nahe am Äquator liegen, ist es dort das ganze Jahr über sehr warm mit Temperaturen von 24 bis 30 Grad. Außerdem herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit. Jahreszeiten wie bei uns gibt es auf den Seychellen nicht. Dafür gibt es Regenzeiten: Sie werden vom Monsun, einem sehr starken Regen, bestimmt. Heftigen Regen gibt es besonders in den Monaten Dezember bis März. Im Juni, Juli und August regnet es weniger.
Einige Menschen machen gerne in diesen Monaten Urlaub auf den Seychellen. Sie reisen an, um zu schwimmen, tauchen, schnorcheln oder sich an den weiten Stränden zu sonnen. Die Menschen der Inselgruppe leben von dem Tourismus, zum Beispiel arbeiten sie in Hotels, in denen Urlauber und Urlauberinnen übernachten können. Wichtig ist aber auch die Fischerei. Mit den Fischen versorgen sich die Menschen nicht nur selbst, sie verkaufen sie auch ins Ausland. Mittlerweile wird auch immer mehr auf erneuerbare Energien gesetzt - aus Sonnenlicht und Wind wird Strom hergestellt.
Drei Landessprachen
Früher gehörte das Land zu Frankreich, später zu Großbritannien. Seit 1976 ist es eine unabhängige Republik. Auf den Seychellen wird Englisch, Französisch und eine Sprache gesprochen, die es nur dort gibt: das Seychellenkreol. Außerdem gibt es dort besondere Musik und Essen. Beim traditionell kreolischen Essen gibt es zum Beispiel Fisch, Reis, Gemüsecurry, Bananen in Kokosmilch. Übrigens nennt man die Einwohner und Einwohnerinnen "Seychelloisen".
Klima- und Naturschutz
Die Pflanzen- und Tierwelt ist vielfältig: Da gibt es die uralten Riesenschildkröten, den winzigen Seychellen-Frosch, die Seychellen-Schiebeschwanz-Fledermäuse oder die Coco-de-Mer-Palme mit ihrer speziellen Kokosnuss - sie hat eine besondere Form, die ein bisschen an einen Po erinnert, oder? Der Nationalpark Vallée de Mai liegt auf der Insel Praslin und gehört zu den kleinsten Nationalparks der Welt. Dort leben viele Tiere wie Chamäleons und Papageien. Außerdem gibt es Korallenriffe, die Lebensraum für viele Wasserbewohner wie Delfine, Walhaie und Meeresschildkröten sind. Um sie zu schützen, wurde mehr als die Hälfte der Landfläche der Seychellen zum Naturschutzgebiet erklärt.
Auch gegen den Klimawandel wird etwas getan, denn dieser ist für die Inselgruppe eine Gefahr: Der Meeresspiegel steigt und die Inseln drohen im Meer zu verschwinden. Dagegen werden beispielsweise Mangrovenbäume gepflanzt und Steine am Strand verlegt - sie sollen den Boden festhalten, damit das Wasser das Land nicht so einfach wegspülen kann.