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Sprache für die Hände

Infos rund um die Gebärdensprache

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Englisch, Spanisch, Chinesisch... Wie viele Sprachen es auf der Welt gibt, weiß niemand so genau - Expertinnen und Experten tippen auf etwa 6.500. Manche Fremdsprachen lernt man in der Schule. Andere Sprachen werden heute gar nicht mehr normal im Alltag gesprochen, wie beispielsweise Latein. Doch es gibt eine ganz besondere Sprache, die viele gar nicht auf dem Schirm haben, obwohl sehr viele Menschen sie sprechen - allerdings mit den Händen: die Gebärdensprache.

Gebärdensprache
Diese Finger formen das Wort "beraten" in deutscher Gebärdensprache.
Quelle: dpa

Was ist die Gebärdensprache?

Wenn sich gehörlose Menschen unterhalten, wirbeln ihre Hände oft schnell durch die Luft. So funktioniert die Gebärdensprache. Man kann sie nicht hören, sondern nur sehen - eine Sprache, für die man keine Ohren braucht.

Schon der Name verrät, um was es geht: Denn "Gebärde" ist ein anderes Wort für eine Bewegung der Hände, Arme oder des ganzen Körpers. Und der ist dabei ganz schön wichtig: Denn um um Gebärdensprache zu sprechen, braucht man nicht nur seine Finger, sondern formt auch Worte mit dem Mund und drückt Gefühle in seinem Gesicht aus - so wie in jeder anderen Sprache.

Gibt es nur eine Gebärdensprache?

Können sich also alle gehörlosen Menschen auf der ganzen Welt verständigen? Ganz so einfach ist das nicht: So wie viele Länder ihre eigene Sprache haben, haben sie auch eine eigene Gebärdensprache. Und es wird sogar noch komplizierter: Auch innerhalb eines Landes gelten nicht die gleichen Handzeichen - in Bayern verständigen sich Gehörlose mit anderen Bewegungen als in Berlin oder Hamburg. Jede Region hat also ihren eigenen "Gebärdendialekt".

Manchmal will man auch in Gebärdensprache ein Wort buchstabieren - dafür gibt es ein sogenanntes "Fingeralphabet". Wenn sich ein gehörloser Mensch vorstellt, kann er also seinen Namen erst mit den Fingern buchstabieren. Doch so wie es unterschiedliche Alphabete auf der Welt gibt, gibt es auch wieder verschiedene Gebärden für alle Buchstaben - eine schwierige Sache also, diese stumme Verständigung rund um den Globus...

Reden mit den Händen
Reden mit den Händen - für gehörlose Menschen gehört das zum Alltag dazu.
Quelle: dpa

Seit wann gibt es die Gebärdensprache?

Wer von euch Hörenden hat Lust auf eine Herausforderung? Setzt euch doch einmal richtig schalldichte Kopfhörer auf und versucht dann, trotzdem klar und deutlich zu sprechen - auch wenn ihr kein Wort davon hören könnt. Na, wer hat's ausprobiert - echt schwierig, oder?

Genauso ging es Gehörlosen sehr lange Zeit: Früher war die Gebärdensprache nämlich viele Jahre verboten. Man wollte, dass gehörlose Menschen trotzdem sprechen lernen, um sich in die Gruppe hörender Menschen einzufügen. Ganz früher einmal wurden gehörlosen Kindern sogar die Hände hinterm Rücken zusammengebunden, damit sie sie nicht benutzen konnten. Außerdem mussten Gehörlose versuchen, sich ganz genau auf die Lippenbewegungen zu konzentrieren und nur damit die Worte zu verstehen - und das bei ganz normalem Sprechtempo!

Inzwischen ist das anders: Seit 2002 ist die Gebärdensprache in Deutschland eine offizielle Sprache.

logo! - So hilft ihr ein Supercomputer beim Hören 

Olivia ist eigentlich gehörlos. Ein Implantat hat das geändert.

Videolänge

Und wenn die Gebärdensprache mal nicht ausreicht?

Trotzdem sind die meisten Gehörlosen ziemlich gut darin, Lippen zu lesen - so verstehen sie beim Bäcker oder im Supermarkt oft, was gemeint ist. Für wichtigere Anlässe gibt es Dolmetscher: Sie können bei offiziellen Terminen, im Krankenhaus oder im Gerichtssaal zwischen gehörlosen und hörenden Menschen vermitteln. Den morgendlichen Wecker gibt es auch mit hell aufblitzendem Licht statt Geräusch und telefonieren kann man inzwischen auch gut mit Video. Und im Fernsehen kann man oft auch extra eine Version mit Gebärdensprache einstellen - übrigens auch bei logo! im Internet.

Wer mal eine kreativere Sprache lernen möchte als Spanisch oder Französisch, kann auch einen Kurs für Gebärdensprache machen: Die gibt es zum Beispiel in Volkshochschulen, Universitäten, Kulturzentren und sogar als Wahlfach an manchen Schulen in Hessen.

Und wer nicht direkt eine ganz neue Sprache lernen will und trotzdem mal auf einen gehörlosen Menschen trifft? Der achtet einfach darauf, dass das Gegenüber gut das Gesicht sehen kann - denn neben Lippenbewegungen lassen sich auch Gesichtsausdrücke wie Freude oder Trauer oft verstehen. Und notfalls gibt es etwas, was immer klappt: Ein ehrliches Lächeln - das verstehen garantiert alle!

Diesen Text hat Debbie geschrieben.

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