In Spielfilmen und Dokumentationen spiegeln sich die Krisen unserer Zeit: die verheerende Situation in Israel, der Krieg in der Ukraine. Aber auch Hollywood und der deutsche Film sind vertreten. aspekte zieht Bilanz.
Ehrung für Martin Scorsese
Einer der erfolgreichsten Regisseure unserer Zeit ist nach Berlin gekommen: Martin Scorsese. Mit Filmen wie "Taxi Driver", "The Departed" oder "The Wolf of Wall Street" hat er Kinogeschichte geschrieben. Die Berlinale feiert ihn und sein Lebenswerk mit dem "Goldenen Ehrenbären".
Hollywood-Star Kristen Stewart war 2023 Jury-Präsidentin des Berlinale-Wettbewerbs. In diesem Jahr war sie als Schauspielerin zu Gast, mit dem Film "Love Lies Bleeding". Eine queere Liebegeschichte, die in den 80er Jahren des vergangen Jahrhunderts in New Mexico spielt - zwischen Fitness-Studio und Schieß-Platz. Jo Schück fragt, was uns diese Geschichte über das Amerika von heute erzählt.
Deutscher Film im Wettbewerb
Die österreichische Schauspielerin Birgit Minichmayr spielt gleich in zwei Filmen die Hauptrolle. In der Tragikomödie "Andrea lässt sich scheiden" von Josef Hader verkörpert sie eine Dorfpolizistin, die dem öden Leben auf dem Land und ihrem Alkoholiker-Mann entfliehen will, ihn aber dummerweise zufällig überfährt. Im zweiten Film verkörpert sie die große Malerin Maria Lassnig – von deren Jugendzeit bis ins hohe Alter. Was ist die größere Herausforderung: eine reale Person darzustellen oder eine erfundene Figur? Darüber spricht Jo Schück mit der gefeierten Schauspielerin.
"In Liebe, Eure Hilde" – so heißt der Wettbewerbsfilm von Andreas Dresen. Darin geht es um das Schicksal einer jungen Frau im Widerstand während des Nationalsozialismus. Als sie verhaftet wird, ist Hilde Coppi hochschwanger. Ihr Sohn kommt im Gefängnis zur Welt, beide Eltern werden hingerichtet. Das Kind wird bei den Großeltern aufwachsen. Andreas Dresen erzählt eine wahre Geschichte, nicht die einer großen Kämpferin, sondern die einer Frau, deren Handeln von Liebe bestimmt ist. Sie ist ein anständiger Mensch und bleibt es, auch im Gefängnis unter widrigsten Bedingungen. Liv Lisa Fries spielt diese unbeugsame stille Heldin sanft und bedacht. Braucht es solche Filme jetzt mehr denn je? Katty Salié im Gespräch mit dem Regisseur.
Die Berlinale als Karriere-Sprungbrett?
Das Spielfilmdebüt "Systemsprenger" von Nora Fingscheidt feierte hier seine Premiere und eröffnete die interantionale Karriere der Regisseurin. In diesem Jahr ist Fingscheidt mit "The Outrun" nach Berlin gekommen. Die Berlinerin Aslı Özarslan feierte mit ihren ersten Spielfilm "Ellbogen" Premiere auf der Berlinale. Womöglich ebenfalls der Beginn einer größeren Karriere?
Neben Gesellschaftsdebatten sind es die Krisenherde der Welt, die auf der Berlinale Raum bekommen. Während die ganze Welt seit dem Massaker der Hamas in Israel auf Gaza schaut, lenkt der Dokumentarfilm "No Other Land" den Blick auf das seit Jahrzehnten besetzte Westjordanland und die unerträgliche sich immer weiter verschärfende Situation der dort lebenden Palästinenser. aspekte spricht mit den Regisseuren des Films - einem jüdischen Israeli und einem Palästinenser.
Stab
- Moderation - Katty Saliè, Jo Schück
Die nächste aspekte-Sendung hier in der ZDFmediathek am Freitag, den 1. März um 21:00 Uhr. Das Thema: "Wenn der Himmel die Erde küsst - Romantik neu erleben". Moderatorin: Salwa Houmsi