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Die Sachbuch-Bestenliste für Juni 2019

Von ZDF, Deutschlandfunk Kultur und DIE ZEIT

Michael Pauen: Macht und soziale Intelligenz: Warum moderne Gesellschaften zu scheitern drohen; S. Fischer; 320 S., 18,99 €
Michael Pauen: Macht und soziale Intelligenz: Warum moderne Gesellschaften zu scheitern drohen; 320 S., 18,99 €
Quelle: S. Fischer

1 (-) Fairness liegt in der Natur des Menschen. Das zeigen Experimente in der Sozialpsychologie. Aber ohne Druck von außen schwindet der Zusammenhalt in der Gesellschaft, warnt der Philosoph Michael Pauen. In seinem Buch zeigt er, dass in Gesellschaften ohne äußere Bedrohung Ungleichheiten entstehen. Der Westen hätte keinen gemeinsamen Feind – und das sei eine Gefahr für die Demokratie. 54 Punkte

Elizabeth Anderson: Private Regierung. A. d. Engl. v. Karin Wördemann; Suhrkamp, 259 S., 28,– €
Elizabeth Anderson: Private Regierung. A. d. Engl. v. Karin Wördemann; 259 S., 28,– €
Quelle: Suhrkamp

2 (5) Die Befehlskette: unerbittlich, die Herrschaft: total. Der freie Markt war mal eine linke Idee, jetzt ist er zu einem Kontrollapparat mutiert. Elizabeth Anderson veranschaulicht in ihrem Buch, wie die Chefs der großen Unternehmen ihre Mitarbeiter beherrschen und deren Leben diktieren. Wie es zu diesem Teufelskreis kam und wie der Ausbruch glücken kann, erklärt die Politologin packend und transparent. 43 Punkte

Lisa Herzog: Die Rettung der Arbeit. Ein politischer Aufruf; Hanser Berlin; 224 S., 22,– €
Lisa Herzog: Die Rettung der Arbeit. Ein politischer Aufruf; 224 S., 22,– €
Quelle: Hanser Berlin

3 (-) Die Formen der Arbeit verändern sich. Immer häufiger übernehmen Roboter einfache Aufgaben und ersetzen den Menschen. Die künstliche Intelligenz ist auf dem Vormarsch und revolutioniert den Arbeitsmarkt. Die Philosophin Lisa Herzog stelle Lösungen vor, wie sich die Gesellschaft auf den Wandel vorbereiten kann. Ihr Credo: Wir dürfen die Bedingungen der Arbeit nicht den Märkten überlassen. 41 Punkte

Friederike Otto: Wütendes Wetter: Auf der Suche nach den Schuldigen für Hitzewellen, Hochwasser und Stürme; Ullstein; 240 S., 18,– €
Friederike Otto: Wütendes Wetter: Auf der Suche nach den Schuldigen für Hitzewellen, Hochwasser und Stürme; 240 S., 18,– €
Quelle: Ullstein

4 (-) Sind Klimakatastrophen menschengemacht oder nur ein Blinzeln der Natur? Ist eine Dürreperiode Folge der globalen Erwärmung oder nur ein heißer Sommer, wie es ihn schon immer gab? Die Physikerin Friederike Otto aus Oxford erklärt, wie extreme Wetterereignisse mit dem langfristigen Klimawandel zusammenhängen. Die Forscherin macht unmissverständlich klar: Der Klimawandel ist eine Tatsache. 40 Punkte

Werner Plumpe: Das kalte Herz. Kapitalismus: Die Geschichte einer andauernden Revolution; Rowohlt Berlin; 800 S., 34,– €
Werner Plumpe: Das kalte Herz. Kapitalismus: Die Geschichte einer andauernden Revolution; 800 S., 34,– €
Quelle: Rowohlt Berlin

5 (-) Der Kapitalismus hat einen schlechten Ruf. Das System gilt als korrupt, verbrecherisch und gierig. Aber stimmt das überhaupt? Der Wirtschaftshistoriker Werner Plumpe setzt dem Vorurteil eine Geschichte des Kapitalismus entgegen und zeigt in fünf großen Kapiteln, warum sich die viel geschmähte Marktwirtschaft immer wieder durchsetzt – und weshalb sie so gut funktioniert. 30 Punkte

Jana Simon: Unter Druck: Wie Deutschland sich verändert; S. Fischer; 336 S., 20,– €
Jana Simon: Unter Druck: Wie Deutschland sich verändert; 336 S., 20,– €
Quelle: S. Fischer

5 (-) Deutschland steht für Kraft, Stabilität und Weltoffenheit. Zugleich schrumpft die Mittelschicht und die Rechtspopulisten ziehen in die Parlamente ein. Die Sozialstudie der Journalistin Jana Simon zeichnet ein faszinierendes Sittengemälde der Deutschen. Die Protagonisten sind etwa: der frühere EZB-Direktor Jörg Asmussen, ein Thüringer Polizist, eine Krankenschwester oder der AfD-Vorsitzende Alexander Gauland. 30 Punkte

Andrea Wulf: Die Abenteuer des Alexander von Humboldt. A. d. Engl. v. Gabriele Werbeck; C. Bertelsmann, 272 S., 28,- Euro
Andrea Wulf: Die Abenteuer des Alexander von Humboldt. A. d. Engl. v. Gabriele Werbeck; 272 S., 28,- Euro
Quelle: C. Bertelsmann

7 (1) Im September 2019 wird Alexander von Humboldts 250. Geburtstag gefeiert. Passend zum Jubiläumsjahr veröffentlicht die Kunsthistorikerin Andrea Wulf ein prächtig illustriertes Buch über Humboldts Südamerika-Expedition. Anhand von Tagebuchaufzeichnungen, Skizzen und Dokumenten erzählt sie die Reise des Naturforschers, der die Sicht auf die Welt für immer verändert hat. 28 Punkte

Rebecca Solnit: Die Dinge beim Namen nennen; A. d. Engl. v. B. Münch u. K. Riesselmann; Hoffmann & Campe; 320 S., 22,– €
Rebecca Solnit: Die Dinge beim Namen nennen; A. d. Engl. v. B. Münch u. K. Riesselmann; 320 S., 22,– €
Quelle: Hoffmann & Campe

8 (-) Die USA stecken in der Krise: Rassismus, Frauenfeindlichkeit, Gentrifizierung, eine verfehlte Klassen- und Umweltpolitik spalten die Gesellschaft. In ihrem aktuellen Buch benennt Rebecca Solnit die Probleme des Landes. Zugleich erteilt sie der Resignation eine klare Absage und ruft zum Handeln auf. Sie beschwört eine bessere Zukunft und zeigt Wege, wie die USA noch zu retten sind. 23 Punkte

Stephan Detjen und Maximilian Steinbeis: Die Zauberlehrlinge. Der Streit um die Flüchtlingspolitik und der Mythos vom Rechtsbruch; Klett-Cotta; 176 S., 18,– €
Stephan Detjen und Maximilian Steinbeis: Die Zauberlehrlinge. Der Streit um die Flüchtlingspolitik und der Mythos vom Rechtsbruch; 176 S., 18,– €
Quelle: Klett-Cotta

8 (10) Kein Vorwurf belastet die Regierung Merkel wie dieser: Rechte Kreise raunen, die Kanzlerin habe mit der Aufnahme von Flüchtlingen im Jahr 2015 einen Verfassungsbruch begangen. Vor allem die AfD verbreitet die Legende eines Rechtsbruchs. Die Autoren Maximilian Steinbeis und Stephan Detjen gehen der Frage nach, wem der Mythos nützt – und warum er die Demokratie gefährdet. 23 Punkte

Hanna Fry: Hello Word. Was Algorithmen können und wie sie unser Leben verändern; A. d. Engl. v. S. Schmid; C.H. Beck; 272 S., 19,95 €
Hanna Fry: Hello Word. Was Algorithmen können und wie sie unser Leben verändern; A. d. Engl. v. S. Schmid; 272 S., 19,95 €
Quelle: C.H. Beck

10 (-) Algorithmen entscheiden nicht immer objektiver als Menschen. Das veranschaulicht die Mathematikerin Hanna Fry in "Hello World". Sie gibt keine Antworten auf wichtige Probleme, präzisiert aber die Fragestellungen. Das unterhaltsame Buch ist eine Warnung vor zu viel Technologie-Hörigkeit: „Nur weil ein Computer etwas sagt, muss es noch lange nicht stimmen“, betont die Autorin. 21 Punkte

Jedes Jury-Mitglied der Sachbuch-Bestenliste vergibt monatlich an vier Sachbücher je einmal 15, 10, 6 und 3 Punkte.

Die Jury der Sachbuch-Bestenliste: René Aguigah (Deutschlandfunk Kultur), Peter Arens (ZDF), Susanne Billig (Deutschlandfunk Kultur), Ralph Bollmann (F.A.S.), Stefan Brauburger (ZDF), Alexander Cammann (DIE ZEIT), Gregor Dotzauer (Der Tagesspiegel), Heike Faller (DIE ZEIT), Daniel Fiedler (ZDF), Jenny Friedrich-Freksa (Kulturaustausch), Manuel J. Hartung (DIE ZEIT), Thorsten Jantschek (Deutschlandfunk Kultur), Kim Kindermann (Deutschlandfunk Kultur), Inge Kutter (DIE ZEIT), Hannah Lühmann (DIE WELT), Ijoma Mangold (DIE ZEIT), Tania Martini (taz), Susanne Mayer (DIE ZEIT), Christoph Möllers (HU Berlin), Jutta Person (freie Literaturkritikerin), Bettina von Pfeil (ZDF), Jens-Christian Rabe (Süddeutsche Zeitung), Christian Rabhansl (Deutschlandfunk Kultur), Anne Reidt (ZDF), Anna Riek (ZDF), Stephan Schlak (Zeitschrift für Ideengeschichte), Hilal Sezgin (freie Autorin), Catrin Stövesand (Deutschlandfunk), Elisabeth von Thadden (DIE ZEIT), Julia Voss (Leuphana-Uni Lüneburg)

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