Das Avicenna-Studienwerk ist am Montag eröffnet worden. Es unterstützt leistungsstarke und engagierte junge Muslime materiell und ideell. "Forum am Freitag"-Moderator Abdul-Ahmad Rashid war bei der Eröffnung.
Zum ersten Mal sind am Montag in Berlin 65 muslimische Studierende und Promovierende als Stipendiaten in das Avicenna-Studienwerk aufgenommen worden. Es wurde vor einem halben Jahr mit Sitz in Osnabrück gegründet und ist das jüngste der 14 staatlich geförderten Begabtenförderungswerke in Deutschland. "Das ist ein historischer Schritt und Zeichen der Anerkennung für Muslime in Deutschland", sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesbildungsministerium, Thomas Rachel, bei der Aufnahmezeremonie.
Mit der Unterstützung des muslimischen Avicenna-Studienwerkes mache die Bundesregierung deutlich, wie wichtig ihr die Integration sei, sagte Rachel. Der Islamwissenschaftler Rauf Ceylan wies in einem Zeitungsinterview auf das Bildungspotential unter jungen Muslimen hin. "Immer mehr junge Muslime absolvieren eine gute Schulausbildung", sagte Ceylan. Avicenna habe es sich zur Aufgabe gemacht, gerade diese Muslime zu fördern. Der stellvertretende Direktor des Instituts für Islamische Theologie in Osnabrück sitzt auch im Vorstand des Stipendienwerks.
Förderung und Bildungspotenzial
Muslimische Studierende an deutschen Hochschulen können den Angaben zufolge vom Wintersemester 2014/15 an mit einem einkommensabhängigen Grundstipendium von bis zu 670 Euro im Monat und einer zusätzlichen Studienkostenpauschale von 300 Euro gefördert werden. Promovierende erhalten pro Monat bis zu 1150 Euro. Neben überdurchschnittlichen Leistungen zähle bei der Bewerbung auch gesellschaftliches Engagement.