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Der Tod und was danach kommt

Sterben und Bestattungskultur im Islam

Muslimische Bestattungskultur in Deutschland: Die erste Generation muslimischer Migranten wird alt - und stirbt. Abdul-Ahmad Rashid spricht mit Erdogan Karakaya über den Tod und Begräbnisse.

Datum:
13.12.2013
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Die erste Generation muslimischer Migranten wird alt - und stirbt. Deshalb gibt es inzwischen vermehrt muslimische Gräberfelder in Deutschland. Wie läuft eine islamische Beerdigung ab? "Forum am Freitag"-Moderator Abdul-Ahmad Rashid trifft den Islamwissenschaftler Erdogan Karakaya von der "Initiative Kabir", die sich vielfältig um muslimische Bestattungskultur auf deutschen Friedhöfen kümmert.

Wie im Christentum geht man im Islam davon aus, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Der Tod wird im Islam als Übergang verstanden vom Erdenleben, dem "niedrigen Leben", zum Jenseits, wo "ewiges Leben" herrscht. Das Ende des Lebens auf Erden stellt einen notwendigen Schritt dar, um im Jenseits in Gottes Nähe zu sein. Erwartung und Hoffnung auf ein Leben an Gottes Seite sind somit wichtige Aspekte im islamischen Glauben. Der Gedanke an ein Weltende, an eine Auferstehung der Toten und an ein Endgericht ist im Koran und in der gesamten islamischen Tradition in vielfältigen Szenen dargestellt.

Die Unausweichlichkeit des Todes

"Der Tod ist das unentrinnbare Los eines jeden Menschen, ohne Ausnahme." (Sure 21:34/35) Der Tod ist nichts Negatives und gilt auch nicht als Strafe, er gehört untrennbar zum menschlichen Dasein. Der Tod ist kein endgültiges Ende, sondern ein Übergang zu einer anderen Dimension des Lebens. Der Mensch besteht nicht nur aus der Materie "Körper", das eigentliche "Ich" ist die Seele. Mit dem Tod erfährt der materielle Körper eine Umwandlung in der Natur und die Seele lebt in einer anderen Dimension weiter.

Die Begriffe Inkarnation und Reinkarnation indes haben in der islamischen Theologie keinen Platz. Das irdische Leben ist für den Menschen ein Geschenk Gottes und gleichzeitig eine Bewährung, in der dem Mensch die Möglichkeit gewährt wird, ein Leben in Hingabe an Gott zu führen, um seinen Segen und dadurch die Garantie auf ewige Glückseligkeit nach dem Tod zu erhalten. Um sich Gottes Wohlgefallen zu versichern, muss der Mensch naturgemäß und verantwortungsbewusst dem Schöpfer und der Schöpfung gegenüber handeln und Gottes Weisungen treu folgen. Da Gott allein über die Existenz aller Lebewesen bestimmt, unterliegt es auch ihm, über den Zeitpunkt des Todes zu entscheiden. Jede bewusste und vorsätzliche Einwirkung auf den eigenen Tod und den des Anderen gilt als Vergehen. Aus diesem Grund werden auch Selbstmordattentate im Namen des Islam von islamischen Gelehrten mehrheitlich verurteilt.

Der Glaube an den Jüngsten Tag

Nach dem Tod eines Menschen erscheint der Todesengel Izrail und führt die Seele des Verstorbenen zu einem Zwischengericht im Himmel. Hat ein Mensch ein Gott wohlgefälliges Leben geführt, wird ihm mitgeteilt, dass seine Sünden vergeben sind. Haben Glaube und Taten vor Gott keinen Bestand, so wird der Seele der Eintritt in den Himmel verwehrt. Nach dem Zwischengericht wird die Seele in den Körper zurückgebracht.
Nach der Bestattung wird das Zwischengericht im Grab durch zwei Engel fortgesetzt. Dem Verstorbenen wird eine Buchrolle mit seinen dort verzeichneten guten und schlechten Taten um den Hals gehängt. Kann der Tote die Fragen richtig beantworten, erhält er die Bestätigung auf ein Leben im Paradies. Antwortet er falsch, wird er bestraft und erhält die Zusicherung der ewigen Pein in der Hölle.

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