Champions der Charts
- Felix Jaehn (1/8)
Die letzten Musiksommer gehörten den Deutschen. Der 23-jährige Felix Jaehn, großgeworden auf einem Dorf bei Wismar, erreichte 2016 mit „Cheerleader“ als erster Deutscher seit fast 30 Jahren Platz 1 der US-Billboard-Charts und das gleich 6 Wochen lang. Er hat das gefunden, wonach eine ganze Industrie sucht: Den richtigen Beat, die eingängige „Hookline“, die perfekte „Bridge“ – jene Elemente, die im digitalen Zeitalter den Marsch an die Spitze der Hitparaden ermöglichen. Wie funktioniert die Jagd nach dem Nummer-Eins-Hit? Wir machen eine Reise hinter die Kulissen der modernen Popmusik.
- Ed Sheeran (2/8)
Sommer 2018 – Ed Sheeran ist auf Europatournee. Ausverkaufte Stadien, euphorische Fans… weil seine Songs funktionieren, aber auch, weil die Geschichte dahinter so bestechend ist: Der Junge von nebenan, der mit der Gitarre in der Hand seine intimsten Gefühle in Musik fasst und damit den direkten Weg in die Herzen seiner Hörer findet.
- Clueso (3/8)
Er hat mit den Fanta 4 zusammen die Fussball-WM-Hymne „Zusammen“ geschrieben: der Erfurter Singer/ Songwriter Clueso. In den letzten 10 Jahren hatte er vier Top Drei-Alben. Viele betonen heute, dass es für einen Hit wichtig ist, authentisch zu sein. Wie sieht er das? Clueso hat sein neues Album „Handgepäck“ auf seinen Touren geschrieben – sieben Jahre Erlebnisse, unterwegs aufgenommen, zum Teil sogar einfach nur mit dem Handy. Er hofft, dass sein Publikum diesen besonderen Schuss Echtheit schätzt: „Es gibt einen Spruch unter Musikern: Wenn man den Leuten hinterher rennt, rennen sie irgendwann weg. Ich glaube, viele schneiden sich ins eigene Fleisch, wenn man nicht versucht, neue Wege zu finden, neue Möglichkeiten. Einfach: Inhalt ist die Währung von morgen.“
- Michi Beck (4/8)
Michi Beck von den Fantastischen Vier müsste eigentlich wissen, wie es geht. Schon zum vierten Mal ist er Juror für den Talent-Nachwuchs: „Es geht um Einzigartigkeit. Das braucht man nicht nur, um in der Show zu bestehen, sondern auch in der Musikwelt. Viele können singen, aber die singen nur einen Song nach. Nicht jeder Ton muss unbedingt sitzen. Style geht vor Können.“ Doch auch seine Schützlinge, die immerhin zweimal die Staffeln gewonnen haben, sind nach ein, zwei Hits wieder in der Versenkung verschwunden. Wie also funktioniert das Rezept für Hits und Ruhm?
- Marie Bothmer (5/8)
Unsere Spurensuche beginnt in einem Münchner Musikstudio. Marie Bothmer, 21, feilt dort gerade an ihrem ersten Album, das im August erscheint. Ihre Karriere scheint auf den ersten Blick ganz klassisch: Talent und Glück… Die Chiemgauerin schrieb schon als Teenager eigene Songs. Irgendwann entdeckt der Münchner Produzent Hubertus Dahlem eines ihrer Lieder im Internet und ist begeistert. Ihr Song schafft es auf den Soundtrack des Films „Unsere Zeit ist jetzt“ von Rapper Cro. Noch verkauft sie nebenher Popcorn in einem Münchner Kino – leben kann auch sie, trotz Vertrag mit einem Major, noch nicht von ihrer Musik.
- Marie Bothmer im Studio (6/8)
Wir begleiten Marie zum Songwriting nach Berlin, wo der Eigensinn einer jungen Frau auf die Vorstellungen der Profis trifft – zu ihrem Team gehören etwa einer der Autoren von „Geiles Leben“ von Glasperlenspiel und der Produzent von Silbermond. Wir erleben im Studio, wie unterschiedlich ein Song wirken kann, je nachdem wie er produziert ist. Und wir beobachten, ob die erste Single einschlägt.
- Wolfgang Niedecken (7/8)
Urgestein Wolfgang Niedecken ist diese Arbeitsweise ein Greuel. Der Kölner Rockpoet stammt aus einer Generation, wo es selbstverständlich war, dass Künstler das Resultat ihrer unmittlelbaren kreativen Arbeit auf die Bühne bringen. In den großen US-Hitfabriken ist es dagegen inzwischen Standard, dass Songs aus Fragmenten vieler verschiedener Schöpfer bestehen.
- Leslie Mandoki (8/8)
1990 war es noch ein großer Skandal, als aufflog, dass Frank Farian der Kreative hinter den internationalen Hits von Milli Vanilli war – ein frühes Beispiel für das fragmentarische Arbeiten, das heute ganz normal ist. Leslie Mandoki, mit Dschingis Khan einst selbst ein Chartstürmer und heute Betreiber eines der gefragtesten Tonstudios Europas findet die Arbeitsweise heute ehrlicher: „Wichtig ist am Ende doch vor allem, ob ein Song seine Hörer erreicht!“ Die ZDF-Dokumentation nimmt die Zuschauer mit an Orte, die man sonst nicht zu sehen bekommt, „backstage“ im wahrsten Sinne des Wortes.