Regeln enden: Wie geht's weiter mit den Corona-Impfungen?

Die einst stark nachgefragten Corona-Impfungen laufen seit Monaten nur noch schleppend - meist sind es nur noch wenige tausend pro Tag. Nun werden die Schutzimpfungen gegen Corona ab Ostern Teil der regulären Gesundheitsversorgung - genau zwei Jahre nach dem Start der Impfkampagne in deutschen Arztpraxen 2021. Und auch andere Corona-Regeln fallen weg. Welche sind das? Wo kann man sich noch impfen lassen - und muss man das dann selbst zahlen? ZDFheute klärt die wichtigsten Fragen.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine Booster-Impfung - also einen dritten Piks - für alle Menschen ab zwölf Jahren, vorzugsweise mit Impfstoffen, die auf neue Varianten angepasst wurden. Eine vierte Impfung wird weiterhin nur Menschen ab 60 Jahren und Risikopatienten empfohlen. Darüber hinaus empfiehlt die Stiko inzwischen auch eine Corona-Impfung für Kleinkinder mit bestimmten Vorerkrankungen und einem erhöhten Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf.

Bei besonders gefährdeten Menschen wie Hochbetagten und Menschen mit Immunschwäche könne abhängig von bisherigen Impfungen und Infektionen auch eine fünfte Dosis sinnvoll sein, heißt es von der Stiko. Denn: Das Risiko für einen schweren Covid-19-Krankheitsverlauf nehme mit dem Alter und der Zahl der Vorerkrankungen zu.

Anders sieht die Situation für Jüngere aus: Leif Erik Sander, Direktor der Klinik für Infektiologie der Berliner Charité sagte gegenüber ZDFheute, es sei denkbar, dass Menschen mit einem gesunden Immunsystem nur noch alle paar Jahre eine Auffrischung brauchen - falls das Virus selbst nicht mit wiederholten Infektionen für die Auffrischung sorgt. Perspektivisch sei auch mit weiterentwickelten Impfstoffen zu rechnen.

In der Regel nicht - auch nach dem 8. April sind Impfungen für Versicherte kostenlos möglich, wie das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage von ZDFheute bestätigt. Voraussetzung ist allerdings, dass die Impfung von einer Ärztin oder einem Arzt "für medizinisch erforderlich gehalten wird".

Die meisten Impfungen werden nach wie vor in Arztpraxen durchgeführt, auch Betriebsärztinnen und ‑ärzte und manche Apotheken bieten noch Impfungen an. Darüber hinaus gibt es - abhängig von Bundesland zu Bundesland - weitere Impfangebote vor Ort, wie beispielsweise einen Impfbus in Rheinland-Pfalz.

Insgesamt haben laut Robert-Koch-Institut (RKI) inzwischen gut 76 Prozent der Bevölkerung eine Grundimmunisierung mit mindestens zwei Impfungen, eine oder mehrere Auffrisch-Impfungen haben darüber hinaus knapp 63 Prozent aller Einwohner.

Mit dem 7. April enden auch die letzten bundesweiten Corona-Schutzmaßnahmen, die durch das Infektionsschutzgesetz geregelt sind - beispielsweise entfällt dann die gesetzlich vorgeschriebene Maskenpflicht für Besuche in Gesundheitseinrichtungen.

Auch die schon weitgehend gelockerten Corona-Regeln für Urlaubsrückkehrer bei der Einreise nach Deutschland enden zu Ostern ganz. Zuletzt hatte zu Jahresbeginn wegen einer Infektionswelle in China vorübergehend eine Testpflicht für Reisende von dort gegolten. Früher geltende Einreise-Vorgaben mit 3G-Nachweisen als Geimpfte, Genesene oder Getestete sind schon seit längerem weggefallen.