Urteil zu Schwestermord: Lebenslang für zwei Brüder

    Landgericht Berlin:Schwestermord: Lebenslang für zwei Brüder

    |

    Für den Mord an ihrer Schwester müssen zwei Brüder jetzt lebenslang hinter Gitter. Die Leiche sollen sie in einem Rollkoffer per ICE quer durch Deutschland transportiert haben.

    Ein Schild des Landgerichts in Berlin. Archivbild
    Das Landgericht Berlin befand die beiden Brüder des Mordes an ihrer Schwester für schuldig.
    Quelle: dpa

    Das Berliner Landgericht hat zwei afghanische Brüder wegen gemeinsamen Mords an ihrer Schwester zu lebenslanger Haft verurteilt.

    Leiche im Rollkoffer per Bahn transportiert

    Das Gericht sah es am Donnerstag als erwiesen an, dass Yousuf und Mahdi H. ihre ältere Schwester im Juli 2021 ermordeten und die Leiche in einem Rollkoffer mit dem Zug quer durch Deutschland transportierten. Die Strafkammer folgte mit dem Urteil dem Antrag der Staatsanwaltschaft.
    Die 34 Jahre alte Maryam H. galt im Juli 2021 zunächst als vermisst. Schnell gerieten aber ihre Brüder unter Verdacht, sie getötet zu haben. Videoaufnahmen von einem Berliner Bahnhof zeigten, wie die beiden Männer mit einem großen Koffer in einen ICE einstiegen. Nach einigen Tagen wurde die Leiche der Frau in Bayern gefunden.

    Gericht: Moralvorstellungen als Grund

    Das Landgericht Berlin befand die beiden 27 und 24 Jahre alten Männer des gemeinschaftlichen Mordes für schuldig. Nach Überzeugung des Gerichts ermordeten sie ihre Schwester im Juli 2021, weil die zweifache Mutter ihr Leben nach eigenen Vorstellungen führen wollte. Das habe den Moralvorstellungen der afghanischen Familie widersprochen.
    Christopher-Street-Day in Münster
    Nach dem tödlichen Angriff auf einen Transmann beim Christopher-Street-Day in Münster muss sich der Tatverdächtige vor Gericht wegen Körperverletzung mit Todesfolge verantworten.13.02.2023 | 1:46 min
    Die Brüder hätten ihre Schwester in Berlin in eine Falle gelockt und umgebracht. Ihre Leiche hätten sie dann in einem Rollkoffer per ICE nach Bayern gebracht.
    Quelle: AFP, dpa

    Mehr aktuelle Nachrichten