Oscar-Regen für "Im Westen nichts Neues"

    Bester internationaler Film:Oscar-Regen für "Im Westen nichts Neues"

    Alexandra Hawlin
    von Alexandra Hawlin
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    Das deutsche Anti-Kriegsdrama von Regisseur Edward Berger hat gleich vier Academy Awards in Los Angeles gewonnen - unter anderem in der Kategorie "Bester internationaler Film".

    Edward Berger nimmt den Oscar für den besten internationalen Film für "Im Westen nichts Neues" entgegen.
    "Im Westen nichts Neues" gewinnt Oscar in der Kategorie als "Bester internationaler Film".
    Quelle: AP Photo/Chris Pizzello

    Mit neun Nominierungen ging "Im Westen nichts Neues" in den Abend und wurde mit einem Oscar-Regen belohnt. Der deutsche Antikriegsfilm hat bei den 95. Academy Awards vier Preise abgeräumt - darunter den Oscar für den besten internationalen Film.

    Gewinner in Kategorie "Bester internationaler Film"

    Als Gewinner in der Kategorie "Bester internationaler Film" ist die Produktion erst das vierte Werk aus Deutschland, das diesen Preis holt.

    Diese Filme aus Deutschland waren zuvor Gewinner:
    • "Das Leben der Anderen" (2007)
    • "Nirgendwo in Afrika" (2003)
    • "Die Blechtrommel" (1980)

    • Bester Film: "Everything Everywhere All at Once"
    • Bester internationaler Film: "Im Westen nichts Neues"(Deutschland)
    • Beste Regie: Daniel Kwan und Daniel Scheinert für "Everything Everywhere All at Once"
    • Beste Hauptdarstellerin: Michelle Yeoh für "Everything Everywhere All at Once"
    • Bester Hauptdarsteller: Brendan Fraser für "The Whale"
    • Beste Nebendarstellerin: Jamie Lee Curtis in "Everything Everywhere All at Once"
    • Bester Nebendarsteller: Ke Huy Quan in "Everything Everywhere All at Once"
    • Beste Kamera: James Friend in "Im Westen nichts Neues"
    • Beste Ausstattung/Szenenbild: "Im Westen nichts Neues"
    • Beste Musik: Volker Bertelmann für "Im Westen nichts Neues"
    • Bester Animationsfilm: "Guillermo del Toro's Pinocchio" (Quelle: KNA)

    Zu Regisseur Berger gesellten sich bei der Prämierung auf der Bühne der Österreicher Felix Kammerer, der ein Engagement am Wiener Burgtheater hat, und andere Mitglieder der Crew. "Ohne dich wäre keiner von uns hier", sagt Berger über den 27-jährigen Kammerer.

    Das war dein erster Film und du trugst uns auf deinen Schultern, als ob es nichts war.

    Edward Berger, Regisseur "Im Westen nichts Neues"

    Ausgezeichnet mit weiteren Oscars wurden der britische Kameramann James Friend, der in seiner Rede unter anderem Regisseur Berger dankte, der Komponist Volker Bertelmann für den unverkennbaren Klang des Kriegsdramas sowie der Produktionsdesigner Christian M. Goldbeck und die Requisiteurin Ernestine Hipper, die die Aufgabe hatten, den Wahnsinn und das Ausmaß der Zerstörung auf dem Schlachtfeld auf die große Leinwand zu bringen.

    "Im Westen nichts Neues" aktueller denn je

    "Im Westen nichts Neues" beruht auf dem gleichnamigen Klassiker von Erich Maria Remarque aus dem Jahr 1929 und erzählt von dem Grauen des Krieges. Der Film spielt im Ersten Weltkrieg und handelt von dem Schicksal des von Kammerer gespielten deutschen Jugendlichen Paul Bäumer, der sich gemeinsam mit Freunden freiwillig zum Kriegsdienst meldet. Die anfängliche Euphorie schwindet schnell angesichts der Brutalität und Sinnlosigkeit des Krieges, aus dem keine Gewinner hervorgehen, sondern nur eine verlorene Generation.
    Jahrelang hatte man versucht, für die Neuauflage des Films die nötige Finanzierung zu finden. Als Netflix einstieg und die Arbeiten am Film aufgenommen wurden, hatte der Krieg in der Ukraine noch nicht begonnen.
    Premiere feierte "Im Westen nichts Neues" im vergangenen Jahr, als Russlands Angriffstruppen in die Ukraine einfielen und damit den größten militärischen Konflikt in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg entfachten. Die realen Ereignisse haben dem Antikriegs-Drama eine ungeahnte und ungeplante Relevanz verliehen.

    International prämierter Filmstoff

    Erst kürzlich hatte "Im Westen nichts Neues" sieben Bafta-Preise in London gewonnen, darunter für den besten Film. Das Antikriegs-Drama liegt in einer US-Fassung von 1930 mit Lew Ayres in der Hauptrolle vor - "All Quiet on the Western Front" (Originaltitel) holte damals die Oscars für den besten Film und die beste Regie.
    Später wurde aus Remarques Stoff überdies ein mit einem Emmy und einem Golden Globe ausgezeichneter Fernsehfilm mit Richard Thomas und Ernest Borgnine in den Hauptrollen.

    Preise und Auftritte
    :Die Oscar-Nacht zum Nachlesen

    Das Sci-Fi-Abenteuer "Everything Everywhere All at Once" wurde mit sieben Oscars ausgezeichnet, vier Preise gab es für das deutsche Weltkriegsdrama "Im Westen nichts Neues".
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    Quelle: mit Material von dpa, AFP

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