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Kronprinzessin im Kreuzfeuer:Warnte Mette-Marit Marius vor der Polizei?
von Sigrid Harms, Oslo
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Offiziell äußert sich das norwegische Königshaus nicht zu den Vorwürfen gegen den Sohn der Kronprinzessin. Medien berichten nun jedoch, dass Mette-Marit eine aktive Rolle spielt.
Ein seltener Anblick: 2022 begleitete Marius Borg Høiby die Königsfamilie zu einem offiziellen Event.
Quelle: epa
Bevor der Sohn der norwegischen Kronprinzessin Mette-Marit wegen Gewaltvorwürfen festgenommen wurde, hat er offenbar einen Anruf von seiner Mutter erhalten. Laut einem Bericht der norwegischen Zeitung "Verdens Gang" (VG) soll sie Marius Borg Høiby am 4. August davor gewarnt haben, dass die Polizei ihn festnehmen wollte.
Der 27-Jährige steht unter Verdacht, unter anderem drei Frauen, mit denen er eine Beziehung hatte, Gewalt angetan zu haben. Zuletzt, in der Nacht zum 4. August, soll er gegenüber seiner damaligen Freundin gewalttätig geworden sein und ihre Wohnung verwüstet haben, was er später im Verhör einräumte.
Festnahme Marius Borg Høibys: Polizei informierte vorher Hof-Mitarbeiter
Die Polizei hat inzwischen bestätigt, dass sie vor der Festnahme am selben Tag die Regierung, die Sicherheitsdienste und die Leibwächter der Residenz des Kronprinzenpaares über die bevorstehende Festnahme informiert hatte. Marius Borg Høiby bewohnt ein Haus auf dem Gelände.
Eine Sprecherin des Königshauses bestätigte am Freitag, dass auch der Hof über die bevorstehende Festnahme informiert wurde. Der Königliche Hof habe daraufhin das Kronprinzenpaar darüber in Kenntnis gesetzt.
Kurz darauf kontaktierte die Polizei Marius Borg Høiby und vereinbarte, ihn außerhalb der Residenz an einer Schule zu treffen. Der Zeitung zufolge soll Mette-Marit ihn dorthin gefahren haben. Die Polizei wollte dies jedoch nicht bestätigen. Høibys Handy, mit dem er kurz zuvor noch mit der Polizei gesprochen hatte, soll zerstört gewesen sein.
Verständnis und Kritik für Verhalten von Mette-Marit
Laut VG soll Kronprinzessin Mette-Marit zudem das Haus von Høiby aufgeräumt haben. Es wurde jedoch nicht von der Polizei durchsucht.
Der Historiker und Königshaus-Experte Ole-Jørgen Schulsrud-Hansen hält Mette-Marits Verhalten für problematisch.
Viele glauben, dass die Kronprinzessin eine schützende Hand über Marius hält. Das verstärkt diesen Eindruck.
Ole-Jørgen Schulsrud-Hansen, Königshaus-Experte
Andererseits sei es verständlich, dass eine Mutter ihrem Sohn in einer Lebenskrise beistehen wolle.
Høiby leidet unter psychischen Problemen
Das norwegische Königshaus wird von vielen Seiten dafür kritisiert, zu den Vorwürfen gegen Høiby keine Stellung zu nehmen. Der 27-Jährige hatte in einem offenen Brief eingeräumt, seit langem Drogenprobleme zu haben und unter psychischen Problemen zu leiden.
Am Donnerstag teilte die Polizei mit, dass Marius Borg Høiby der Führerschein und seine Waffe entzogen wurden. Dies geschehe in seinem eigenen Interesse, erklärte die Pressesprecherin Unni Grøndal gegenüber "Aftenposten": "Zeitweise war man sehr besorgt über Høibys Gesundheit und seine Belastbarkeit. Die Anschuldigungen sind eine enorme Belastung für ihn."
Vorwurf: Gewalt gegen Lebenspartnerin
In dem Verfahren gegen Høiby gibt es vier Opfer. Er hat zugegeben, nach dem Vorfall im August Gewalt gegen seine damalige Freundin ausgeübt und einen Mann bedroht zu haben. In den Fällen, die zwei weitere Ex-Freundinnen betreffen, bekennt er sich jedoch nicht schuldig.
Am Donnerstagabend erklärte Kronprinz Haakon im norwegischen Rundfunk, er verstehe, dass es viele Fragen zu diesem Thema gebe. "Es handelt sich um eine laufende polizeiliche Untersuchung, daher halte ich es nicht für richtig, mich zu den einzelnen Elementen zu äußern."
Der Anwalt einer der betroffenen Frauen hat inzwischen beantragt, Kronprinzessin Mette-Marit im Fall ihres Sohnes zu befragen. "Die Beweislage in diesem Fall ist so, dass wir es für ganz natürlich halten, dass wir jetzt ihre Aussage bekommen", sagte Petter Grødem der Zeitung "Aftenposten".
Eine Aussage der Kronprinzessin wird meiner Meinung nach ein neues Licht auf den Fall gegen ihren Sohn werfen.
Petter Grødem, Anwalt
Als Mutter ist Mette-Marit gesetzlich nicht verpflichtet, gegen ihren Sohn auszusagen.
Adelsexperte Schulsrud-Hansen meint, Mette-Marits Rolle als Kronprinzessin sei nun wichtiger als ihre Rolle als Mutter: "Es geht um die Rolle, die sie in Zukunft spielen wird, als Königin und als Stütze für den König."
Quelle: dpa
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