Hunderte Verletzte nach Taifun "Koinu" in Taiwan

    Tropischer Wirbelsturm "Koinu":Hunderte Verletzte nach Taifun in Taiwan

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    Der Tropensturm "Koinu" ist auf Taiwan getroffen und hat dort starke Schäden und Chaos verursacht. Behörden berichten von mindestens 300 Verletzten, eine Frau kam ums Leben.

    Ein Auto fährt am 5. Oktober 2023 an Stromleitungen vorbei, die durch die starken Winde des Taifuns Koinu im südlichen Landkreis Pingtung in Taiwan zerstört wurden.
    Das öffentliche Leben in Taiwan kam in weiten Teilen zum Erliegen: Schulen und Büros blieben geschlossen.
    Quelle: AFP

    Taifun "Koinu" hat in Taiwan eine Frau das Leben gekostet und mindestens 300 Menschen verletzt. Die 84-Jährige sei im Landesinneren in Taichung an massivem Blutverlust nach einem Unfall zu Hause durch vom Wind eingedrückte Scheiben gestorben, erklärten die Behörden des ostasiatischen Inselstaates am Donnerstag.
    In etwa 330.000 Haushalten fiel zudem der Strom aus. Mit dem tropischen Wirbelsturm zogen kräftige Regenfälle und starke Winde über das Land mit mehr als 23 Millionen Einwohnern.

    Höchste in Taiwan gemessene Windgeschwindigkeit

    Der Taifun ist der zweite, der in Taiwan in diesem Jahr auf Land traf, was normal in der taiwanischen Taifun-Saison ist. Im September fegte der Wirbelsturm "Haikui" über die Insel und verletzte mehr als 100 Menschen.
    Eine große Welle die einen kleinen Turm im Meer trifft.
    Im September traf der tropische Wirbelsturm "Haikui" auf Taiwan. Tausende Menschen wurden in Sicherheit gebracht.03.09.2023 | 0:19 min
    "Koinu" wirkte sich vor allem im Süden aus. Auf der im Südosten vorgelagerten Insel Lan Yu, auch Orchideeninsel genannt, registrierte eine Wetterstation Böen mit einem Rekordwert von 340 Kilometern pro Stunde, wie Meteorologin Wu Wan-hua bei einer Pressekonferenz sagte. Der zurückliegende Höchstwert dort aus dem Jahr 1989 lag bei etwas mehr als 320 Kilometern in der Stunde.

    Mehr als 3.000 Menschen evakuiert

    Das öffentliche Leben kam in weiten Teilen zum Erliegen: Schulen und Büros blieben am Donnerstag geschlossen. Etwa 3.000 Menschen wurden evakuiert und in Sicherheit gebracht.
    Die lokalen Behörden meldeten laut der Notfallzentrale mehr als 2.860 Unfälle, etwa durch umstürzende Bäume, herabfallende Schilder von Geschäften, Straßenschäden und Schlammfluten. Mehr als 220 nationale und internationale Flüge wurden wegen des Taifuns gestrichen. Auch Züge und Fähren in den betroffenen Gebieten fuhren nicht.
    Zerstörung nach Taifun auf Taiwan
    Arbeiter von Versorgungsunternehmen versuchen Stromleitungen zu reparieren, die durch die starken Winde beschädigt wurden.
    Quelle: AFP

    Mittlerweile zieht der Wirbelsturm langsamer vorwärts und soll den Meteorologen zufolge weiter nach Westen in Richtung Südchina abdriften. In Taiwan rechnet die Wetterbehörde allerdings auch am Freitag noch mit Auswirkungen.

    China bereitet sich auf Taifun "Koinu" vor

    In China warnten die Behörden bereits vor "Koinu". Die Wetterexperten in der Sonderverwaltungszone Hongkong rechneten mit teils kräftigem Regen über das kommende Wochenende. Der 14. Taifun in der Pazifik-Saison dürfte sich der Wetterüberwachung zufolge weiter abschwächen und östlich der die Finanzmetropole umgebenden Provinz Guangdong entlangziehen.
    In Guangdong wurden für die kommenden Tage einige Verbindungen von Fernverkehrszügen gestrichen. In der östlich angrenzenden Küstenprovinz Fujian erhöhten die Behörden in einigen Teilen die Warnstufe von gelb auf orange. Zudem endet in China die Feiertagswoche zum Mondfest und dem Nationalfeiertag. In den kommenden Tagen werden landesweit Millionen Menschen die Heimreise antreten.
    Quelle: dpa
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