Geburtstagsfeier: Vier Tote durch Schüsse, mehrere Verletzte

    Bei Geburtstagsfeier in den USA :Vier Tote durch Schüsse, mehrere Verletzte

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    Bei einer Geburtstagsfeier in Alabama fallen Schüsse, getroffen werden wohl vor allem Jugendliche. Vier Menschen sterben, mehr als 20 werden verletzt.

    Bei einer Geburtstagsparty in Alabam kam es zu einer Schiesserei.
    Bei einer Geburtstagsparty in Alabama kam es zu einer Schießerei.
    Quelle: Reuters/Cheney Orr

    Bei Schüssen während einer Geburtstagsparty unter Jugendlichen sind im US-Bundesstaat Alabama mindestens vier Menschen getötet worden. Zudem gebe es 28 Verletzte, von denen einige in Lebensgefahr seien, sagte Jeremy Burkett von der örtlichen Polizei bei einer Pressekonferenz am Sonntagabend.
    Zum Alter der Opfer und den Hintergründen der Gewalttat machten die Behörden zunächst keine Angaben. Unklar war auch, ob die Ermittler einen oder mehrere Schützen identifiziert oder gar gefasst haben.

    Vorwiegend Jugendliche unter den Opfern

    Die Schüsse fielen am Samstagabend gegen 22.30 Uhr in einem Tanzstudio in dem Ort Dadeville, der etwa 70 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Montgomery liegt.
    US-Medien berichteten, unter den Opfern seien vorwiegend Jugendliche, da es sich um eine Feier zum 16. Geburtstag eines Mädchens gehandelt habe.
    Hand mit Waffe
    Dreizehn Schüsse auf offener Straße in Washington D.C. Das Opfer: der 23-jährige Demeitri. Im vergangenen Jahr gab es mehr als 20.000 Tote durch Waffengewalt. Tendenz steigend.05.04.2022 | 33:52 min

    Älterer Bruder unter den Todesopfern

    Eines der Todesopfer soll der ältere Bruder des Geburtstagskinds sein, wie die Regionalzeitung "Montgomery Advertiser" berichtete. Er habe kurz vor seinem Schulabschluss gestanden.
    "Er war ein sehr, sehr bescheidenes Kind. Er hat sich nie mit jemandem angelegt. Er hatte immer ein Lächeln im Gesicht", zitierte die Zeitung seine Großmutter. Auch die Mutter sei angeschossen worden, habe aber überlebt.

    US-Präsident Biden reagiert entsetzt

    Der Sender CNN berichtete, unter den 3000 Einwohnerinnen und Einwohnern von Dadeville herrsche großer Unmut wegen der zurückhaltenden Informationspolitik der Polizei. Burkett bat jedoch um Verständnis, dass noch keine Details genannt werden könnten.
    US-Präsident Joe Biden reagierte entsetzt auf das neuerliche Blutvergießen und forderte erneut schärfere Waffengesetze in den USA, wo jedes Jahr Tausende Menschen erschossen werden.

    Was ist aus unserem Land geworden, wenn Kinder nicht mehr ohne Angst zu einer Geburtstagsparty gehen können? Wenn Eltern sich jedes Mal Sorgen machen müssen, wenn ihre Kinder zur Schule, ins Kino oder in den Park gehen?

    Joe Biden, US-Präsident

    Biden bezog sich dabei auch auf einen tödlichen Vorfall im nördlich von Alabama gelegenen Bundesstaat Kentucky. In der größten Stadt Louisville wurden am Samstagabend Schüsse in eine Menschenmenge abgefeuert, die nach Polizeiangaben mindestens zwei Menschen töteten. Mindestens vier weitere seien verletzt worden, einer von ihnen sei in Lebensgefahr.

    Waffengewalt in den USA geht nicht zurück

    Ohne substanzielle Gesetzesverschärfungen sehen Expertinnen und Experten keine Chance auf einen Rückgang der Waffengewalt in den USA. Um die durchzusetzen, wären Biden und seine Demokraten allerdings auf Kooperationsbereitschaft der Republikaner im Kongress angewiesen - und die ist bei diesem Thema nicht in Sicht.
    Viele in der Partei stehen der mächtigen Schusswaffenlobby-Organisation National Rifle Association (NRA) nah. Als diese am Wochenende zu ihrer Jahresversammlung in Indianapolis zusammenkam, traten dort auch prominente Republikaner wie Donald Trump und Mike Pence auf.

    Republikaner auf Stimmenfang
    :Trump: Wahlkampf bei der Waffenlobby

    Ex-US-Präsident Trump nutzte die Jahresversammlung der Waffenlobby um Stimmen für die anstehende Präsidentschaftswahl zu generieren. Dabei ist er nicht der einzige Republikaner.
    Donald Trump beim Jahrestreffen der Waffenlobby NRA.

    Mehr als 5.000 Todesfälle seit Jahresbeginn

    Amokläufe und Schießereien gehören in den USA zum Alltag. In den Vereinigten Staaten sind mehr Waffen im Umlauf als irgendwo sonst auf der Welt. Die Nichtregierungsorganisation Gun Violence Archive registrierte seit Anfang des Jahres bereits mehr als 5.000 Todesfälle im Zusammenhang mit Waffengewalt - Suizide nicht mitgerechnet.
    Erst Ende März waren bei einem Amoklauf an einer Schule im US-Bundesstaat Nashville drei Kinder und drei Erwachsene erschossen worden.
    Quelle: dpa

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