Europawahl: Ex-Frontex-Chef tritt für Le Pens Partei an

    Europawahl in Frankreich:Ex-Frontex-Chef tritt für Le Pens Partei an

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    2022 musste er nach Berichten über illegale Pushbacks zurücktreten, nun will er ins EU-Parlament: Der ehemalige Frontex-Chef Leggeri tritt für Le Pens Rassemblement National an.

    Fabrice Leggeri am 01.03.2019.
    Fabrice Leggeri war bis 2022 Chef von Frontex.
    Quelle: Imago

    Der frühere Chef der europäischen Grenzschutzagentur Frontex, Fabrice Leggeri, tritt bei der Europawahl im Juni für die Partei der französischen Rechtsnationalistin Marine Le Pen an. Leggeri und das Rassemblement National gaben die Kandidatur auf Listenplatz drei der Partei am Samstagabend bekannt.
    Gemeinsam wolle man den Franzosen die Kontrolle über ihre Migrationspolitik zurückgeben und für striktere Einwanderungsregeln in der EU kämpfen, hieß es. Laut Umfragen kann Le Pens Partei darauf hoffen, bei der Europawahl am 9. Juni deutlich besser als das Regierungslager von Präsident Emmanuel Macron abzuschneiden.
    Frankreich verschärft Einwanderungsregeln
    Die französische Nationalversammlung hat ein umstrittenes Gesetz zur Verschärfung des Einwanderungsrechts verabschiedet. Demnach sollen illegale Migranten dann leichter abgeschoben werden.20.12.2023 | 1:33 min

    Rücktritt nach Bekanntwerden illegaler Pushbacks

    Im April 2022 hatte der langjährige Frontex-Chef Leggeri nach schweren Vorwürfen gegen ihn und Mitarbeiter seinen Posten zur Verfügung gestellt. Hintergrund waren insbesondere Ermittlungen zu illegalen Zurückweisungen von Migranten im Mittelmeer.
    Führungskräfte der in Warschau ansässigen Agentur Frontex sollen absichtlich vertuscht haben, dass griechische Grenzschützer Flüchtlinge zurück aufs offene Mittelmeer brachten. Zurückweisungen von Schutzsuchenden an den Außengrenzen - sogenannte Pushbacks - sind nach internationalem Recht illegal.
    Archiv, 28.02.2020: Griechische Migranten in einem Schlauchboot auf dem Mittelmeer
    Haben sich Europas Grenzschützer an illegalen Zurückweisungen von Flüchtlingen in der Ägäis beteiligt? Frontex-Direktor Leggeri hat sich dazu im Innenausschuss des EU-Parlaments geäußert und jegliche Beteiligung an illegalen Pushbacks zurückgewiesen.02.12.2020 | 2:13 min

    Kritik an Frontex

    Nichtregierungsorganisationen werfen Frontex vor, die Rechte von Flüchtlingen nicht ausreichend zu schützen. Leggeri machten sie während seiner Amtszeit als einen Hauptverantwortlichen dieser Praxis aus.
    Quelle: dpa

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