Wahlbetrug in Georgia: Trump-Anwältin bekennt sich schuldig

    Wahlbetrug in Georgia:Trump-Anwältin Powell bekennt sich schuldig

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    Im Verfahren wegen versuchter Wahlmanipulation gegen Ex-US-Präsident Trump hat sich eine Mitangeklagte schuldig bekannt. Anwältin Sidney Powell erhält dafür eine Bewährungsstrafe.

    Rechtsanwältin Sidney Powell spricht auf einer Pressekonferenz zu den Wahlergebnissen in Alpharetta am 02.12.2020.
    In dem umfangerichen Fall um Manipulationen zur US-Wahl ist Powell bereits die zweite Angeklagte, die sich mit der Staatsanwaltschaft geeinigt hat.
    Quelle: Reuters

    In dem Verfahren um Wahlbetrug und Verschwörung gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump im Bundesstaat Georgia kooperiert die mitangeklagte Anwältin Sidney Powell mit der Staatsanwaltschaft. Die für die Verbreitung von Wahlverschwörungstheorien bekannte Powell räumte am Donnerstag bei einer live übertragenen Gerichtsanhörung in der Stadt Atlanta sechs Fälle einer illegalen Einflussnahme auf den Wahlprozess ein.
    Die 68-jährige frühere Bundesstaatsanwältin erhält dafür eine sechsjährige Haftstrafe auf Bewährung und muss eine Geldstrafe von 6.000 Dollar (rund 5.680 Euro) zahlen. Sie muss sich außerdem in einem Brief bei der Bevölkerung des Südstaats Georgia entschuldigen und in den Prozessen gegen die anderen Angeklagten aussagen.

    Trump und 18 weitere Beschuldigte in Georgia angeklagt

    Trump war Mitte August in Atlanta in 13 Punkten wegen seiner Versuche angeklagt worden, den Ausgang der Präsidentschaftswahl 2020 zu kippen und sich damit an der Macht zu halten. Zusammen mit Trump wurden 18 weitere Verdächtige angeklagt.
    Staatsanwältin Fanni Willis bei Pressekonferenz bezüglich Trumps Anklage am 15.08.2023 in Atlanta
    Ex-US-Präsident Trump sieht sich im Bundesstaat Georgia mit einer Anklage wegen versuchter Einflussnahme nach der Wahl 2020 konfrontiert. Es ist die vierte Anklage gegen ihn.15.08.2023 | 2:49 min
    Die Anklage fußt unter anderem auf einem Gesetz zur Bekämpfung organisierter Kriminalität: Die Angeklagten hätten eine "Verschwörung" gebildet, "um rechtswidrig den Ausgang einer Wahl zugunsten von Trump zu verändern", heißt es in der Anklageschrift.

    Zweiter Deal mit Staatsanwaltschaft im Verfahren

    Ende September bekannte sich mit Scott Hall der erste Angeklagte in dem Verfahren schuldig. Powell ist nun die zweite Angeklagte, die diesen Weg einschlägt, um einem Prozess zu entgehen.
    Scott Graham Hall (Mitte) steht mit seinem Anwalt Jeffrey S. Weiner im Gerichtssaal 5A des Superior Court of Fulton County. Das Bild ist ein Screenshot aus dem Zoom-Meeting von Richter Scott McAfee.
    Im Verfahren gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump hat sich ein Mitangeklagter schuldig bekannt. Dies markiert einen Erfolg für Staatsanwältin Fani Willis. 30.09.2023 | 0:23 min

    Wahlmaschinen-Hersteller Dominion klagt gegen Powell

    Die Anklage warf ihr vor, andere dazu angestiftet zu haben, nach dem Wahltag in ein Wahlbüro im Landkreis Coffee County einzudringen, um an Daten von Wahlmaschinen des Herstellers Dominion zu gelangen.
    Als Anwältin für Trumps Wahlkampfteam hatte Powell nach der Wahl vom November 2020 in einer berühmt gewordenen Pressekonferenz wilde Verschwörungstheorien über Dominion verbreitet. An der Pressekonferenz nahm auch Trumps damaliger Privatanwalt Rudy Giuliani teil, der später in Georgia ebenfalls angeklagt wurde. Dominion hat Powell und den früheren New Yorker Bürgermeister Giuliani auf Schadenersatz verklagt.

    Ex-Präsident Trump in vier Strafverfahren angeklagt

    Trump selbst ist in diesem Jahr bereits in vier Strafverfahren angeklagt worden. In zwei dieser Verfahren geht es um die Präsidentschaftswahl 2020.
    Der 77-jährige Rechtspopulist will 2024 erneut für das Weiße Haus kandidieren und ist derzeit haushoher Favorit im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner.
    Quelle: AP

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