Wahlbetrug-Anklage: Trump plädiert auf "nicht schuldig"

    Vorwurf der Wahlmanipulation:Trump plädiert auf "nicht schuldig"

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    Der ehemalige US-Präsident Trump ist wegen Verdacht auf Wahlbetrug angeklagt: Er plädiert aber auf nicht schuldig. Außerdem will er nicht vor Gericht erscheinen.

    Der ehemalige Präsident Donald Trump geht vor dem Abflug vom Hartsfield-Jackson Atlanta International Airport.
    Der ehemalige Präsident Donald Trump ist mehrfach angeklagt.
    Quelle: AP

    Der frühere US-Präsident Donald Trump hat nach einer Anklage im Bundesstaat Georgia im Zusammenhang mit versuchtem Wahlbetrug auf "nicht schuldig" plädiert. Das geht aus einem am Donnerstag veröffentlichten Gerichtsdokument hervor.
    Darin macht er auch deutlich, von seinem Recht Gebrauch zu machen, für die Verlesung der Anklage nicht vor Gericht zu erscheinen. Als Termin dafür war der 6. September festgelegt worden.
    Staatsanwältin Fanni Willis bei Pressekonferenz bezüglich Trumps Anklage am 15.08.2023 in Atlanta
    Ex-US-Präsident Trump sieht sich im Bundesstaat Georgia mit einer Anklage wegen versuchter Einflussnahme nach der Wahl 2020 konfrontiert. Es ist die vierte Anklage gegen ihn.15.08.2023 | 2:49 min
    In Georgia ist Trump gemeinsam mit 18 anderen Beschuldigten wegen seiner Versuche, den Ausgang der Präsidentenwahl 2020 in dem Bundesstaat zu beeinflussen, angeklagt worden.

    Polizeifoto von Trump veröffentlicht

    Am vergangenen Donnerstag hatte der Republikaner bereits im Bezirksgefängnis von Atlanta erscheinen müssen, um sich dort wegen der Anklage formal den Behörden zu stellen und seine Personalien aufnehmen zu lassen. Dort wurde auch ein Polizeifoto des republikanischen Präsidentschaftsbewerbers gemacht. Das historisch genannte Polizeifoto eines ehemaligen US-Präsidenten ging um die Welt.
    Dieses vom Fulton County Sheriff's Office am 24. August 2023 veröffentlichte Handout-Bild zeigt das Polizeifoto des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump
    Donald Trump hat sich in Atlanta nach einer Anklage wegen versuchten Wahlbetrugs den Behörden gestellt. Nun gibt es ein Polizeifoto von ihm, dass er jetzt für den Wahlkampf nutzt.25.08.2023 | 3:22 min
    Die 98 Seiten lange Anklageschrift in Georgia listet verschiedene Anklagepunkte auf: Darunter ist ein Tatbestand, der üblicherweise bei Fällen organisierter Kriminalität zum Einsatz kommt.

    Vier Anklagen gegen ehemaligen US-Präsidenten Trump

    Für Trump ist es bereits die vierte Anklage. Dass ein Ex-Präsident wegen einer Straftat vor Gericht kommt, hatte es in der Geschichte der USA zuvor überhaupt noch nicht gegeben.
    ZDF-Korrespondent David Sauer berichtet über das Gefängnisfoto von Donald Trump.
    Trump musste in einer Haftanstalt im Bundesstaat Georgia erscheinen. Wie wirkt sich das auf seinen Wahlkampf aus? Eine Einschätzung von ZDF-Reporter David Sauer.25.08.2023 | 1:08 min
    Der Republikaner, der bei der Präsidentenwahl 2024 erneut antreten will, weist alle Vorwürfe zurück und wertet die Strafverfolgung gegen ihn als Versuch seiner Gegner, ihn an einem Wiedereinzug ins Weiße Haus zu hindern.
    Trump hatte die Präsidentenwahl 2020 gegen den Demokraten Joe Biden verloren. Er weigert sich aber bis heute, seine Niederlage einzugestehen. Der 77-Jährige behauptet stattdessen unbeirrt, er sei durch massiven Wahlbetrug um einen Sieg gebracht worden. Weder Trump noch seine Anwälte haben Beweise für diese Behauptungen vorgelegt.

    Trump forderte Kollegen wohl auf Stimmen "zu finden"

    Dutzende Klagen des Trump-Lagers wurden nach der Wahl von Gerichten abgeschmettert, auch vom obersten US-Gericht. Trumps Feldzug gegen den Wahlausgang gipfelte am 6. Januar 2021 in einem Sturm seiner Anhänger auf das Kapitol in Washington.
     USA, Milwaukee: Die republikanischen Präsidentschaftskandidaten Asa Hutchinson (l-r), ehemaliger Gouverneur von Arkansas, Chris Christie, ehemaliger Gouverneur von New Jersey, Mike Pence, ehemaliger Vizepräsident, Ron DeSantis, Gouverneur von Florida, der Geschäftsmann Vivek Ramaswamy, Nikki Haley, ehemalige UN-Botschafterin Senator Tim Scott und Doug Burgum, Gouverneur von North Dakota, stehen auf der Bühne während einer republikanischen Vorwahldebatte, die vom FOX News Channel veranstaltet wird.
    Die erste Fernsehdebatte der Republikaner lieferte einen Schlagabtausch zwischen den Bewerbern. Donald Trump war nicht anzutreffen, er hatte die Teilnahme abgesagt. 24.08.2023 | 1:38 min

    Georgia Schlüsselrolle für Wahlausgang 2020

    Georgia gehörte zu den Bundesstaaten, die für den Wahlausgang 2020 eine Schlüsselrolle spielten. Biden gewann in dem Bundesstaat damals mit etwa 12.000 Stimmen Vorsprung. Trump bemühte sich, seine Wahlniederlage dort - wie auch in anderen Bundesstaaten - nachträglich noch ändern zu lassen.
    Unter anderem rief Trump damals in einem einstündigen Telefonat den obersten Wahlaufseher Georgias, seinen republikanischen Parteikollegen Brad Raffensperger, dazu auf, genügend Stimmen für ihn "zu finden", um das Ergebnis "nachzuberechnen" und zu drehen.
    Quelle: dpa

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