Getreideabkommen: USA werfen Russland Erpressung vor

    Ausstieg aus Getreideabkommen:US-Außenminister wirft Moskau Erpressung vor

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    US-Außenminister Blinken hat Moskau mit Blick auf das Getreideabkommen Erpressung vorgeworfen. Hunger dürfe nicht zur Waffe werden, sagte er im UN-Sicherheitsrat.

    US-Außenminister Antony Blinken bei einem Treffen des UN-Sicherheitsrats zum Thema Ernährungssicherheit.
    US-Außenminister Antony Blinken: "Schluss damit, die schwächsten Menschen als Druckmittel zu benutzen."
    Quelle: Reuters

    Angesichts des Ausstiegs aus dem Getreideabkommen hat US-Außenminister Antony Blinken Russland "Erpressung" vorgeworfen. "Jedes Mitglied der Vereinten Nationen sollte Moskau auffordern, endlich damit aufzuhören, das Schwarze Meer zur Erpressung zu nutzen", sagte Blinken bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats zum Thema Ernährungssicherheit.

    Es muss endlich Schluss damit sein, die schwächsten Menschen als Druckmittel zu benutzen. Schluss mit diesem ungerechtfertigten, skrupellosen Krieg.

    Antony Blinken, US-Außenminister

    Vor etwa zwei Wochen war Russland aus dem Getreideabkommen ausgestiegen, das der Ukraine trotz des Krieges den Export von Getreide über das Schwarze Meer ermöglicht hatte. Im vergangenen Jahr waren so fast 33 Millionen Tonnen Getreide aus ukrainischen Häfen ausgeführt worden.
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    Solange die "unrechtmäßigen Hindernisse" bestünden, mit denen der Westen den Export landwirtschaftlicher Produkte aus Russland behindere, sei es unmöglich, Themen der Ernährungssicherheit anzugehen, sagte der russische Vize-Botschafter bei den Vereinten Nationen, Dmitri Poljanski. Antony Blinken betonte:

    Hunger darf nicht zur Waffe gemacht werden.

    Antony Blinken, US-Außenminister

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    Quelle: AFP
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