Ukraines Armeechef räumt "taktische Erfolge" Russlands ein

    "Taktische Erfolge" Russlands:Ukraine räumt verschlechterte Lage ein

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    Die Zeit drängt, bis die US-Hilfe eintrifft: Russland hat die Einnahme weiterer ukrainischer Dörfer vermeldet. Und Kiews Armeechef hat "taktische Erfolge" Russlands eingeräumt.

    ZDF-Reporter Luc Walpot in der Ukraine
    Eines der Hauptprobleme der Ukraine sei "mangelnde Munition", berichtet ZDF-Reporter Luc Walpot. Russland nutze das, "um an der Front weitere Vorstöße zu machen".29.04.2024 | 5:26 min
    Der ukrainische Armeechef Oleksandr Syrsky hat eine "verschlechterte" Lage an der Front und "taktische Erfolge" Russlands eingeräumt. "Die Situation an der Front hat sich verschlechtert", erklärte Syrsky auf Facebook.
    Die ukrainischen Soldaten hätten sich in einigen Gebieten auf neue Verteidigungslinien weiter westlich "zurückgezogen". Russland hatte zuvor die Einnahme eines weiteren ostukrainischen Dorfes rund zehn Kilometer nordwestlich der Stadt Awdijiwka gemeldet.
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    Ukraines Armee mit Mangel an Munition und Soldaten

    Russland habe "einen bedeutenden Vorteil an Kräften und Mitteln" und sei so in der Lage gewesen, bei heftigen Kämpfen Fortschritte zu erzielen, fuhr Syrsky fort. Russland habe "taktische Erfolge in einigen Sektoren" errungen und in einigen Gegenden "gelang es unseren Truppen, die taktische Lage zu verbessern". 
    This handout photograph released on February 25, 2024, by the press service of the Ukrainian Armed Forces, shows Commander-in-Chief of the Armed Forces of Ukraine Oleksandr Syrsky (L) visiting the frontline positions at an undisclosed location in eastern Ukraine.
    Der ukrainische Armeechef Oleksandr Syrsky: Lage an der Front hat sich verschlechtert.
    Quelle: AFP

    Syrksy hatte bereits Mitte April erklärt, dass sich die Lage an der Ostfront "bedeutend verschlechtert" habe. Die ukrainische Armee befindet sich aus Mangel an Munition und Soldaten in der Defensive. Kiew erwartet die Ankunft von US-Waffen im Wert von mehreren Milliarden US-Dollar, von denen es sich eine Stabilisierung der Lage an den ausgedehnten Frontlinien erhofft.

    Selenskyj und Stoltenberg fordern weitere Waffenlieferungen

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigte seine Forderung an die westlichen Verbündeten, Kiew zusätzliche Luftabwehrsysteme zur Verfügung zu stellen. Die Partner der Ukraine hätten "alle Möglichkeiten, (uns) dabei zu helfen, jede Rakete und jede Drohne" aus Russland abzuschießen, erklärte Selenskyj. Sein Land müsse so schnell wie möglich weitere Patriot-Luftabwehrsysteme erhalten.
    Dieses von der ukrainischen Präsidentschaft zur Verfügung gestellte Bild zeigt Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine.
    Die Ukraine und die USA bereiten ein bilaterales Sicherheitsabkommen vor. Man arbeite bereits an einem konkreten Text, sagte der ukrainische Präsident Selenskyj.29.04.2024 | 0:23 min
    Auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg drang auf weitere Waffenlieferungen an die Ukraine. "Keine Option ist ohne Risiko, wenn man einen Nachbarn wie Russland hat", sagte der Chef der Nato im "Bericht aus Berlin" der ARD. Die Ukraine habe aber das Recht, sich zu verteidigen – und die westlichen Verbündeten dürften und sollten das attackierte Land dabei unterstützen. Deutschland gehe hierbei "mit gutem Beispiel voran", lobte Stoltenberg. 

    Angriffe auf ukrainische Energieinfrastruktur

    Überdies hatten Russland und die Ukraine am Wochenende erneut gegenseitig Angriffe auf ihre Energieinfrastruktur verübt. Vier Heizkraftwerke seien bei den "massiven" Angriffen in der Nacht zu Samstag stark beschädigt worden, erklärte der ukrainische Energieversorger DTEK.
    Ukrainische Truppen feuern eine Rakete in der Region Donezk ab.
    Nach der Freigabe des Milliarden-Hilfspakets kündigt US-Präsident Biden weitere Lieferungen an, ATACMS-Raketen sind bereits im Einsatz. Doch: Die Lage an der Front ist schwierig.25.04.2024 | 1:37 min
    Der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko schrieb im Onlinedienst Facebook von Schäden durch russische Angriffe, insbesondere an Energieanlagen in den Regionen Dnipropetowsk, Iwano-Frankiwsk und Lwiw. 
    Der Stromversorger Ukrenergo erklärte, er habe seine Hauptstromleitung im Westen des Landes vorsorglich gesperrt, und forderte die Bevölkerung erneut zum Stromsparen auf. Zuvor hatte die Armee von "massiven" russischen Angriffen mit mindestens zwei Verletzten berichtet.
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    Quelle: AFP

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