Corona: Lauterbach verspricht Hilfe nach Impfschäden

    Interview

    Post-Vac und Long Covid:Lauterbach verspricht Hilfe nach Impfschäden

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    Keine Medikamente, wenig Geld: Patienten mit Long Covid und Impfschäden fühlen sich allein. Minister Lauterbach verspricht Hilfe - und verlangt die Beteiligung der Konzerne.

    SGS Karl Lauterbach - Sievers
    Sehen Sie hier das Interview mit Gesundheitsminister Lauterbach.12.03.2023 | 6:55 min
    Corona ist für die meisten Menschen vorbei - für Patienten mit Long Covid oder Impfschäden (Post-Vac) aber ist die Krankheit immer noch furchtbar real. Das Problem: Für ihre Krankheitsbilder gibt es keine Therapie, keine Medikamente und auch häufig keine Anerkennung. Gesundheitsminister Karl Lauterbach hatte Anfang Februar mit dem Ende der Maskenpflicht Fehler zugegeben und mehr Hilfe für Betroffene versprochen - was ist daraus geworden?
    Sehen Sie oben das ganze Interview im Video und lesen Sie hier die wichtigsten Auszüge:
    Das sagt Karl Lauterbach zu ...

    ... der Lage der Erkrankten:

    "Zunächst einmal: Alle diese Schicksale sind absolut bestürzend, und jedes einzelne Schicksal ist eines zu viel. (...) Es sind schwerste Einschränkungen und davon wird auch einiges permanent sein. Wir als Staat machen es so, dass die Krankenkassen die Behandlungskosten übernehmen und die Länder bezahlen, wenn notwendig, die Versorgungskosten. Aber tatsächlich haben wir auf beiden Seiten Probleme.

    Wir haben noch keine Medikamente für eine Behandlung. An denen wird fieberhaft geforscht. Und die Versorgungsansprüche, die sind oft sehr eng geschnürt.

    Von daher verstehe ich tatsächlich die Menschen, die also sich hier beklagen."
    [Sehen Sie hier den Beitrag, auf den der Minister sich bezieht: So leiden Betroffene mit Long-Covid und Post-Vac:]

    ... der Frage, wie den Kranken am schnellsten geholfen werden kann:

    "Es muss also hier zu einem schnelleren Anerkennen dieser Verfahren, dieser Schäden kommen. Und wir bekommen jetzt auch langsam ein klareres Bild. Man muss allerdings auch darauf hinweisen, nur dass kein falscher Eindruck hier hängenbleibt: Schwere Impfschäden treten auf - auf der Grundlage der Daten des Paul-Ehrlich-Institutes oder der europäischen Zulassungsbehörde - in der Größenordnung von weniger als 1:10.000 Impfungen. Somit ist es nicht so, dass das so häufig ist.
    Aber weil die Bilder der Krankheit sich immer klarer abzeichnen, müsste es in Zukunft auch möglich sein, diejenigen, die betroffen sind, schneller zu identifizieren, sodass ihnen auch schneller geholfen werden kann."
    Long-Covid-Patientin Lene beim Hausaufgaben machen.
    18.02.2023 | 7:36 min
    Viele Long-Covid-Patienten fordern von der Politik mehr Hilfe - und Anerkennung:

    ... den anstehenden Klagen:

    "Als Minister muss ich da vorsichtig sein. Richtig ist, dass im Rahmen dieser EU-Verträge damals die Unternehmen weitestgehend aus der Haftung befreit worden sind. Und dass daher die Haftung nur beim deutschen Staat liegt, also quasi (...) bei den Ländern wie den Krankenkassen.
    Wir brauchen eine Behandlung, und ich werde (...) ein Programm auflegen, wo wir die Folgen von Long Covid ... und Post-Vac untersuchen und auch die Versorgung verbessern. Das ist ein Beitrag, den wir leisten können."
    Viele Betroffene fühlen sich alleingelassen:

    ... der Frage, wann konkrete Hilfe vom Staat kommt:

    "Ich verhandele mit dem Haushaltsausschuss. Und es ist tatsächlich ein Programm, das ich so schnell wie möglich auflegen möchte (...). Das ist etwas, das wir auch bringen müssen, wo wir in der Pflicht sind. Das würde die Experten in diesem Bereich so vernetzen, dass die Wahrscheinlichkeit einer wirklich guten Therapie in Deutschland wachsen würde."
    "Es wäre auf jeden Fall wertvoll, wenn die Firmen hier eine Beteiligung zeigen würden.

    Denn die Gewinne sind ja exorbitant gewesen. Und somit wäre das tatsächlich mehr als eine gute Geste, sondern das könnte man erwarten.

    ... der fehlenden Firmen-Haftung für Impfschäden

    "Ich glaube, das ist der damaligen Situation geschuldet. Dass man damals so schnell wie möglich die Impfstoffe nutzen wollte. Und da ist der Staat in die Haftung gegangen. Vielleicht war das auch richtig, denn es ist besser, dass der Staat haftet, als dass mit Firmen lange Vergleiche oder Prozesse geführt werden müssen."
    "Aber Sie fragen mich, wie wird es weitergehen? Ich sage mal das optimistische Szenario: Dass wir endlich lernen, wie wir Long Covid und Post-Vac behandeln können, wie wir das hinbekommen. Und dass wir darüber hinaus die Fälle schneller anerkennen, sodass die Menschen nicht so lange darauf warten müssten, überhaupt als Post-Vac anerkannt zu werden."
    Das Interview führte heute journal-Moderator Christian Sievers.
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