Demos gegen Rechtspopulismus: Zehntausende auf den Straßen

    Zehntausende demonstrieren:Proteste gegen Rechtsextremismus

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    Viele Plakate richteten sich nicht nur gegen die AfD, sondern auch gegen CDU-Chef Merz: Vielerorts sind Zehntausende Menschen gegen einen Rechtsruck auf die Straße gegangen.

    Proteste gegen Rechtsextremismus in Grevesmühlen
    Bundesweit gingen heute Zehntausende gegen Rechtsextremismus und Rassismus auf die Straße. Die größten Proteste fanden in Köln und Berlin statt.25.01.2025 | 1:33 min
    Zehntausende Menschen haben in vielen Orten gegen einen Rechtsruck demonstriert. In Köln nahmen nach Polizeischätzungen etwa 40.000 Menschen an einem lautstarken Protestzug durch die Innenstadt teil - erwartet worden waren 5.000. Viele Plakate richteten sich nicht nur gegen die AfD, sondern ausdrücklich auch gegen CDU-Chef Friedrich Merz.
    Der Unionskanzlerkandidat plant Bundestagsanträge für eine deutliche Verschärfung der Migrationspolitik, für die er eine Zustimmung der rechten Partei in Kauf nehmen will. "Kein Fraktionsgeklüngel mit der AfD!" und "Niemand mag Nazis außer Merz" stand auf Pappschildern der Demonstranten. Aufgerufen zu der Demo hatte ein breites Bündnis aus Vereinen, Parteien, Gewerkschaften und Initiativen.
    Wahlplakate - Bundestagswahl 2025 am 21.01.2025 in Oberhausen
    Friedrich Merz plant eine Verschärfung der Asylpolitik und könnte damit in der kommenden Woche auch mögliche Mehrheiten mit der AfD in Kauf nehmen. 24.01.2025 | 1:59 min
    In Berlin demonstrierten Zehntausende mit einem "Lichtermeer" für Demokratie gegen Rechtspopulismus, die AfD, US-Präsident Donald Trump und den Einfluss des Tech-Milliardärs Elon Musk. Die Demonstranten skandierten: "Wir sind die Brandmauer." In der Menge standen viele Familien mit Kindern. Die Polizei sprach von etwa 35.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die Veranstalter von 100.000. Die Präses der Synode der Evangelischen Kirchen, Anna-Nicole Heinrich, appellierte an Politikerinnen und Politiker, im Wahlkampf nicht die Fakten zu verdrehen. Zu Beginn wurde mit einer Schweigeminute der Opfer und Angehörigen der Gewalttat von Aschaffenburg gedacht.

    AfD-Veranstaltung in Halle von Protesten begleitet

    Eine zentrale Wahlkampfveranstaltung der AfD wurde in Halle von Protesten begleitet. Die Polizei sprach am frühen Nachmittag von 8.000 Demonstranten. "Bisher ist alles ruhig", sagte der Sprecher. Die AfD-Veranstaltung mit den Parteichefs Alice Weidel und Tino Chrupalla sollte nach Angaben der Partei die größte Wahlkampfveranstaltung sein. Zugeschaltet war Tesla-Chef und Trump-Berater Elon Musk, der erneut seine volle Unterstützung für die Partei betonte.
    Proteste gegen die AfD in Halle
    Zum Wahlkampfauftakt der AfD in Halle demonstrieren mehr als tausend Menschen gegen die in Teilen als gesichert rechtsextrem geltende Partei. Auch bundesweit gibt es Proteste. 25.01.2025 | 0:20 min
    Auch in Aschaffenburg demonstrierten Tausende Menschen gegen einen Rechtsruck in Politik und Gesellschaft. In einem Park der Stadt waren ein zweijähriger Junge und ein Mann getötet worden. Tatverdächtig ist ein polizeibekannter Flüchtling aus Afghanistan, der schon vor geraumer Zeit hätte abgeschoben werden sollen. Die schreckliche Tat führte im Bundestagswahlkampf zu einer Verschärfung der Zuwanderungsdebatte. In dem Park wurden auch Samstag wieder Blumen niedergelegt und Kerzen aufgestellt. Für Sonntag lädt die Stadt zu einer zentralen Trauerfeier in der Stiftskirche.
    Ein Mann stellt eine Kerze zu zahlreichen anderen Kerzen, Blumen und Plüschtieren im Park Schöntal als Zeichen der Anteilnahme. In dem Park waren am 22.01.2025 ein zweijähriger Junge und ein 41-jähriger Mann bei einem Messerangriff getötet sowie weitere Menschen schwer verletzt worden.
    Friedrich Merz will die Migrationspolitik massiv verschärfen. Woher die Stimmen im Bundestag dafür kommen, sei ihm nicht wichtig. Einige sehen die Brandmauer zur AfD fallen.24.01.2025 | 2:52 min
    Quelle: dpa, AFP, epd

    Nach der Messerattacke von Aschaffenburg