Scholz zu Schuldenbremse: "Staatliche Hilfen weiter möglich"

    Kanzler zur Schuldenkrise:Scholz: "Staatliche Hilfen weiter möglich"

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    Welche Auswirkungen hat das Schulden-Urteil des Bundesverfassungsgerichts für die Bürger? Kanzler Scholz betont in einer Ansprache, dass keine Hilfen zurückgezahlt werden müssten.

    Olaf Scholz nimmt an einer Pressekonferenz am 22.11.2023 mit der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni im Kanzleramt in Berlin teil.
    In der Haushaltskrise unter Druck: Bundeskanzler Olaf Scholz am Freitag.
    Quelle: epa

    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist in einer kurzen Videobotschaft am Freitag auf die Auswirkungen der Schuldenkrise für die Bürgerinnen und Bürger eingegangen. "Manche sorgen sich, ob die Finanzhilfen der Bundesregierung, die die hohen Energiepreise deckeln, weiterfließen dürfen, oder zurückgezahlt werden müssen. All das sind sehr berechtigte Fragen", sagte Scholz.

    Das Verfassungsgericht hat festgehalten, dass Hilfen in solchen besonderen Notlagen weiterhin möglich sind.

    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD)

    Staatliche Hilfen wie während der Corona-Pandemie, in Folge des Ahrtal-Hochwassers oder gegen die hohe Inflation seien laut Scholz weiterhin möglich. Um die Finanzierung dieser Hilfen in diesem Jahr abzusichern, werde die Bundesregierung dem Bundestag vorschlagen, die im Grundgesetz verankerte Ausnahme von der Schuldenbremse erneut zu beschließen.
    Scholz-Ansprache
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    Christian Lindner (FDP), Bundesfinanzminister, gibt ein Pressestatement zu den Auswirkungen des Urteils des Bundesverfassungsgerichts zur Verwendung von Haushaltsmitteln.
    Lindner setzt die Energiepreisbremsen zum Ende des Jahres aus, Scholz stellt aber weitere mögliche Hilfen in Aussicht. Immer mehr Politiker erwägen eine Reform der Schuldenbremse.24.11.2023 | 2:50 min

    Was hat das Urteil des Bundesverfassungsgerichts geändert?

    Für die Finanzen von Bund und Ländern hat das Urteil des Bundesverfassungsgericht zur Schuldenbremse dennoch massive Auswirkungen. "Etwaige Kredite müssen nun jedes Jahr vom Bundestag neu beschlossen werden", sagte Scholz.
    Den Bundeshaushalt für das kommende Jahr werde man nun unter diesem Gesichtspunkt überarbeiten. Bundesregierung und Bundestag sollen noch in diesem Jahr alle erforderlichen Beschlüsse für den Haushalt 2024 fällen. Hierbei werde die Regierung die nötigen Entscheidungen "nicht auf die lange Bank" schieben. Stattdessen arbeite sie "schon in diesem Jahr daran, dass die Bundesregierung und der Bundestag alle Beschlüsse, die für den Haushalt 2024 erforderlich sind, schnell treffen."
    ZDF-Hauptstadtkorrespondent Thomas Reichart über die Haushaltskrise der Ampel
    Der Ampel fehlen 60 Milliarden Euro, denn das höchste Gericht hat die Umschichtung von Corona-Hilfen für Klimaschutzprojekte im Bundeshaushalt als verfassungswidrig eingestuft.23.11.2023 | 8:40 min
    Scholz bekräftigte, dass es trotz der neuen Haushaltsvorgaben aus Karlsruhe bei zentralen Zielen der Bundesregierung bleibe: Dies seien die Abmilderung der Folgen des russischen Angriffskrieges auf Deutschland, die Unterstützung der Ukraine, die Stärkung des Zusammenhalts in Deutschland sowie die Modernisierung des Landes hin zur Klimaneutralität und bei der Digitalisierung. Für Dienstag hat Scholz eine Regierungserklärung im Bundestag angekündigt.

    ZDF-Politbarometer
    :Schuldenbremse: Mehrheit gegen Lockerungen

    Nach dem Karlsruher Haushaltsurteil ist eine Mehrheit der Befragten gegen eine Lockerung der Schuldenbremse. Das zeigt das aktuelle ZDF-Politbarometer.
    Archiv: Blick auf die sogenannte "Schuldenuhr" vom Bund der Steuerzahler Deutschland e.V. in der Reinhardtstraße.
    Exklusiv
    Quelle: ZDF, AFP

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