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Kritik an Fox-News-Moderator : Verschwörungsmythen im US-Abendprogramm

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Ein Fox-News-Moderator zeigt in seiner Sendung Videos von der Kapitol-Erstürmung und verbreitet Verschwörungserzählungen. Kritik kommt auch von Republikanern.

Bild vom Angriff auf das Capitol in Washington vom 6. Januar 2021
Der Angriff auf das Kapitol am 6. Januar 2021 erschütterte die USA - und rief viele Anhänger von Verschwörungsmythen auf den Plan.
Quelle: ap

Die Weitergabe von Überwachungsaufnahmen der Kapitol-Attacke und Aussagen eines Talkmasters des Senders Fox News haben in den USA für Empörung gesorgt. Hintergrund ist eine viel kritisierte Entscheidung des republikanischen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy.

Dieser hatte dem seiner Partei wohlgesonnenen Moderator Tucker Carlson exklusiv Zehntausende Stunden Videomaterial von der Erstürmung des Kapitols überlassen. Der rechte Talkmaster zeigte am Montag- und Dienstagabend (Ortszeit) einige ausgewählte Bilder und kommentierte diese ganz im Sinne von Ex-Präsident Donald Trump, der immer wieder fälschlich behauptet, damals seien lediglich friedliche Demonstranten unterwegs gewesen.

Moderator ist für Hetze und Verschwörungsmythen bekannt

Carlson behauptete nun, dass die Präsidentenwahl im Jahr 2020 "ein schwerer Verrat an der amerikanischen Demokratie" gewesen sei und die Demokraten mit ihrem Untersuchungsausschuss zur Erstürmung des Kapitols davon nur hätten ablenken wollen. "Die Aufnahmen zeigen weder einen Aufstand noch einen Aufruhr im Gange", so Carlson.

Eine frühere Mitarbeiterin des Weißen Hauses hat den ehemaligen US-Präsidenten Trump belastet: Dieser soll gewusst haben, dass die Angreifer bewaffnet sind.

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Vermutlich hätten Bundesagenten die Gewalt angestachelt, behauptete er, ohne dies belegen zu können. Der Moderator ist dafür bekannt, Verschwörungsmythen sowie offensichtliche Falschmeldungen zu verbreiten und gegen Minderheiten zu hetzen. Er hat eine tägliche Abendsendung auf Fox News, die im Schnitt gut drei Millionen Zuschauer hat.

Schumer: "Beschämendste Stunden, die wir je im Fernsehen gesehen haben"

Der Chef der Kapitol-Polizei, Tom Manger, nannte Carlsons Zusammenschnitt des Videomaterials irreführend. In einem internen Memo, das US-Medien vorlag, kritisierte er:

Die Sendung wählte zweckdienlich die ruhigeren Momente unserer 41.000 Stunden Videomaterial aus.
Tom Manger, Chef der Kapitol-Polizei

Der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, nannte Carlsons Sendung eine "der beschämendsten Stunden, die wir je im Fernsehen gesehen haben".

Aber auch Republikaner äußerten sich kritisch. Der Minderheitsführer im Senat, Mitch McConnell, wertete es als "Fehler", dass Fox News die Erstürmung des US-Kapitols auf diese Weise darstellte. "Meiner Meinung nach beschreibt der Chef der Kapitolpolizei korrekt, was die meisten von uns am 6. Januar aus erster Hand miterlebt haben."

Gremium empfiehlt stafrechtliche Verfolgung nach Kapitol-Attacke

Der republikanische Senator Mitt Romney nannte Carlsons Sendung "absurd" und "Unsinn". Andere Republikaner aus dem Repräsentantenhaus lobten die Sendung hingegen. McCarthy hatte die Zusammenarbeit seiner Partei mit dem Untersuchungsausschuss in der Parlamentskammer zur Kapitol-Attacke sabotiert und die Weitergabe des Videomaterials an Carlson am Dienstag erneut verteidigt.

Bei den Ermittlungen zur Erstürmung des Kapitols in Washington wurde auch der ehemalige US-Vizepräsident Mike Pence vorgeladen.

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Der Ausschuss hatte die Attacke aufgearbeitet und kurz vor Weihnachten seinen Abschlussbericht vorgelegt, in dem Trump maßgebliche Verantwortung für die Erstürmung des Kapitols zugewiesen wurde. Das Gremium empfahl auch eine strafrechtliche Verfolgung des früheren Präsidenten in mehreren Anklagepunkten. Ob das Justizministerium tatsächlich strafrechtliche Schritte gegen Trump einleiten wird ist offen, denn die Empfehlung ist rechtlich nicht bindend.

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