Hitzewelle im Südwesten der USA, Waldbrände in Südeuropa: Die anhaltenden extremen Hitzeperioden sind durch den Klimawandel verursacht. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor.
Die aktuellen Hitzewellen im Süden Europas und im Südwesten der USA sind wesentlich durch den Klimawandel verursacht worden.
Der von Menschen verursachte Ausstoß von Kohlendioxid und anderen klimaschädlichen Gasen hat entscheidend zu den hohen Temperaturen beigetragen - das ist das Ergebnis einer am Dienstag veröffentlichten wissenschaftlichen Studie.
Forscherin: Extreme Hitzewellen ohne Klimawandel "praktisch unmöglich"
Mariam Zachariah, Klimawissenschaftlerin am Imperial College in London und Hauptautorin der Studie, sagte, die extremen Ausprägungen der Hitzewellen in Europa und Nordamerika wären "praktisch unmöglich" gewesen, wenn sich das Klima seit Mitte des 19. Jahrhunderts nicht verändert hätte.
Die globale Erwärmung trage dazu bei, dass es in Europa gerade 2,5 Grad Celsius heißer sei, als es ohne menschlichen Einfluss zu erwarten gewesen wäre, hieß es. In den USA und Mexiko sei es zwei Grad und in China ein Grad heißer.
Studienautorin: Rolle des Klimawandels "absolut überwältigend"
Die "Rolle des Klimawandels" sei "absolut überwältigend", sagte die ebenfalls an der Studie beteiligte Klimawissenschaftlerin Friederike Otto vom Imperial College.
Die Klimaforscherin Friederike Otto sagt, werden weiter fossile Brennstoffe verbrannt, wird man sich deutlich häufiger auf solche Hitzewellen, Dürren und Brände einstellen müssen.
Eine heftige Hitzewelle, wie sie US-Staaten wie Texas und Kalifornien derzeit erleben, dürfte demnach unter den derzeitigen klimatischen Bedingungen etwa alle 15 Jahre auftreten.
Die Hitzewelle in Spanien, Italien, Griechenland und einigen Balkanstaaten wird sich unter den derzeitigen Bedingungen wahrscheinlich jedes Jahrzehnt wiederholen, errechnete die Studie.
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Studienergebnisse noch nicht geprüft
Die Wetterforscher nutzten für ihre Analyse der aktuell gleichzeitig auftretenden Hitzewellen Computersimulationen einer Welt ohne Klimawandel als Vergleich. Die Analyse begann am 17. Juli.
Die Ergebnisse sind noch nicht von Fachleuten geprüft worden, was in der Wissenschaft der Goldstandard wäre. Es wurden aber gültige Techniken verwendet, wie mehrere externe Experten gegenüber der Nachrichtenagentur AP versicherten.
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