"Frühlingsrebellion" macht in Berlin mobil fürs Klima

    Proteste in Berlin:"Frühlingsrebellion": Sechs Tage fürs Klima

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    "Extinction Rebellion" organisiert eine sechstägige "Frühlingsrebellion", die "Letzte Generation" will die Hauptstadt lahmlegen. In Berlin ist wieder Klimaprotest-Zeit.

    Aktivisten von "Letzte Generation" blockieren Autobahn in Berlin
    "Letzte Generation" war schon zuvor in Berlin aktiv: Aktivisten blockieren Autobahn (Archivbild aus Oktober 2022)
    Quelle: Reuters

    Aktivistinnen und Aktivisten der Klimaschutz-Bewegung "Extinction Rebellion" wollen mit einem Protestcamp und zahlreichen Veranstaltungen in Berlin bis Montag auf Forderungen nach einer Klimawende aufmerksam machen.
    Neben zahlreichen Kleinzelten wurden am Mittwoch im Invalidenpark im Berliner Regierungsviertel elf Groß-Zelte für Veranstaltungen und die Versorgung der Teilnehmenden eröffnet. Angekündigt werden im Rahmen der bis Montag angesetzten sogenannten "Frühlingsrebellion" Demonstrationen sowie spontane Aktionen.

    250 Schilder abgeschraubt
    :Tempolimit? Klimaaktivisten schaffen Fakten

    Aktivisten der Gruppe "Extinction Rebellion" haben bundesweit rund 250 Straßenschilder entfernt. Damit protestieren sie nach eigenen Angaben für ein Tempolimit.
    Verkehr auf der A4 mit Langzeitbelichtung

    "Eine bessere Welt ist möglich"

    In dem Protestcamp würden täglich bis zu 500 Menschen erwartet, am Wochenende bis zu 800, sagte eine Sprecherin der Initiative auf Anfrage. Ziel sei es, "die breite Masse und junge Menschen einzuladen, mitzumachen". Das Camp an der Invalidenstraße liegt zwischen dem Bundeswirtschafts- und dem Bundesverkehrsministerium.
    Auf dem Denkmal "Sinkende Mauer" im Invalidenpark wirbt ein Banner mit der Aufschrift "Eine bessere Welt ist möglich" für die Forderungen der Initiative. Davor platzierten Aktivisten ein mehrere Meter hohes Modell einer verbeulten und brennenden Erde.
    Auf dem Denkmal "Sinkende Mauer" im Invalidenpark wirbt ein Banner mit der Aufschrift "Eine bessere Welt ist möglich".
    Denkmal "Sinkende Mauer"
    Quelle: epa

    Forderungen der Aktivisten: Kohleausstieg und Artenschutz

    Die Klimaaktivisten fordern von der Bundesregierung unter anderem einen sofortigen Ausstieg aus der Nutzung von Kohle zur Energiegewinnung und strengere Maßnahmen gegen das Artensterben.
    Darüber hinaus müsse ein Bürgerrat eingesetzt werden, um sozial gerechte Maßnahmen gegen die Energie- und Umweltkrise zu beschließen.
    Die Grünen wollen den Kohleausstieg bis 2030:
    Barbara Sanderson von "Extinction Rebellion" sagte, "wir können nicht länger warten, die Regierung muss jetzt handeln". Die Dringlichkeit der nötigen Maßnahmen sei mindestens seit den 1990er Jahren bekannt:

    Wir wollen Mitmenschen sensibilisieren, nicht mehr wegzugucken.

    Barbara Sanderson, "Extinction Rebellion"

    Zu den am dringendsten nötigen Maßnahmen gegen den Klimawandel gehört demnach ein Ende der Subventionen für Kerosin bei Langstreckenflügen.
    Elektroflugzeug "Alice"
    24.06.2019 | 6:19 min
    Wie kann Fliegen "grün" werden:

    "Ironische Demonstration der Superreichen" geplant

    Auf dem Programm des Camps stehen unter anderem Trainings zur Deeskalation und zum Verhalten bei Festnahmen. Für Donnerstag ist eine "ironische Demonstration der Superreichen" geplant. Dabei soll es um deren unverhältnismäßigen Ressourcenverbrauch gehen. Für Samstag ruft die Initiative zu einer Demonstration für Artenvielfalt und Biodiversität auf. Laut Polizei ist das "Klimacamp 23" mit rund 500 Dauerteilnehmern angemeldet.
    Im Anschluss wollen Aktivisten der Klimaschutz-Initiative "Letzte Generation" nach eigenen Angaben die Hauptstadt vom 19. April an mit Protestaktionen "zum Stillstand" bringen. Geplant sind demnach friedliche Aktionen zivilen Widerstands gegen die Klimapolitik der Bundesregierung.
    Quelle: epd

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