Wissing verteidigt Treffen mit "Letzter Generation"

    Treffen mit "Letzter Generation":Wissing: "Null Toleranz für Straftäter"

    |

    Verkehrsminister Wissing hat das geplante Treffen mit der "Letzten Generation" verteidigt. In einer Demokratie müsse man reden. Wissing macht klar: "Null Toleranz für Straftäter".

    Volker Wissing
    Wissing sei bereit, der "Letzten Generation" zuzuhören, will in einem Punkt allerdings "null Toleranz" zeigen.
    Quelle: dpa

    Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat sein geplantes Treffen mit der Klima-Aktivistengruppe "Letzte Generation" verteidigt. Die Gruppe zieht mit illegalen Verkehrsblockaden und Schmierattacken auf Kunstwerke Aufmerksamkeit auf sich. "In einer Demokratie muss man reden", sagte der FDP-Politiker dem Deutschlandfunk.

    Wissing: Kann so nicht weitergehen

    "Menschen, die sauer sind in Deutschland, die die Nase voll haben von Im-Stau-Stehen, weil andere die Straße blockieren, die wollen, dass eine Regierung redet und Argumente ausgetauscht werden", sagte Wissing. Klar sei aber, dass es so nicht weitergehen könne.

    Natürlich habe ich null Toleranz für Straftäter.

    Volker Wissing, Verkehrsminister

    Junge Menschen protestieren mit Plakaten für Klimaschutz
    9-Euro-Ticket, Tempolimit – das sind einige der Forderungen, die Aktivisten der Letzten Generation durchsetzen wollen. Was braucht es, um die Folgen des Klimawandels abzuwenden? 24.04.2023 | 6:01 min
    Die Forderungen der Gruppe nach einem Tempolimit 100 auf Autobahnen oder einem deutlich günstigeren ÖPNV-Ticket hält Wissing für weniger effizient als die Klimaschutzmaßnahmen der Bundesregierung. "Mich überzeugen die Argumente der Letzten Generation nicht", sagte Wissing.

    Mich wundert das, dass die Letzte Generation so wenig sinnvolle Vorschläge macht für Klimaschutz und gleichzeitig so radikal vorgeht.

    Volker Wissing, Verkehrsminister

    Wissing: Bereit der "Letzten Generation" zuzuhören

    Zu dem anstehenden Treffen sagte er: "Ich habe keine Verhandlungen zu führen und ich habe auch keine Vereinbarungen dort zu treffen."
    Er sei aber bereit zuzuhören und in einen Dialog zu gehen, um die Frage zu klären, ob es nicht sinnvoller wäre zu schauen, was die Bundesregierung bereits tue.
    Berlin: Zwei Polizisten tragen einen Aktivisten zum Gefangenentransport auf der A100. Am Montag will die Letzte Generation nach eigenen Angaben versuchen, die ganze Hauptstadt lahmzulegen. Bis zu 800 Unterstützer sollten an Aktionen und Blockaden teilnehmen.
    An rund 30 Punkten in Berlin demonstrierten Klimaaktivisten der "Letzten Generation". Teilweise kam es zu langen Staus, von welchen auch Rettungsfahrzeuge betroffen waren. 24.04.2023 | 1:31 min

    Straßenblockaden in Berlin vor Treffen mit Wissing

    Wenige Stunden vor dem Treffen wurden von der Klimagruppe in Berlin erneut vielerorts Straßen blockiert. Die Polizei sprach am Dienstagmorgen von erheblichen Behinderungen und vielen Staus. Nach Angaben einer Sprecherin gab es mindestens zwei Dutzend Aktionen im gesamten Stadtgebiet, die gegen 7.45 Uhr losgegangen seien. Es seien mehrere Stadtautobahnen und wichtige Kreuzungen betroffen.
    Die Polizei war zunächst nach Angaben der Sprecherin mit 170 Einsatzkräften unterwegs, habe die Zahl dann auf 300 erhöht. Die "Letzte Generation" twitterte: "Menschen aller Altersgruppen protestieren an vielen Orten in Berlin." Auf der A100 seien Menschen aus Fahrzeugen gestiegen, um den Alltag zu unterbrechen. Dabei sei eine ältere Dame von einem Autofahrer geschubst worden und auf den Kopf gefallen.
    Klimaaktivist Raphael Thelen bei ZDFheute live
    Man habe sich auch an Öl-Pipelines gekettet – ohne Resonanz, sagt der frühere Journalist Raphael Thelen. Erst beim Konflikt mit Autofahrern habe es einen Aufschrei gegeben.24.04.2023 | 0:51 min
    Quelle: dpa

    Mehr zum Thema Klimawandel und Proteste