Petersberger Klimadialog:Baerbock dringt auf mehr Erneuerbare
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Noch gibt es im Kampf gegen den Klimawandel die Chance, das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten. Die Bundesaußenministerin sieht erneuerbare Energien als Schlüssel.
In Berlin beraten Vertreter aus rund 40 Staaten zwei Tage lang über das Vorgehen im Kampf gegen den Klimawandel. Bislang ging es allerdings kaum voran.02.05.2023 | 1:32 min
Der Ausbau erneuerbarer Energien, die Senkung der Treibhausgasemissionen und die internationale Klimafinanzierung sind Schwerpunkte des zweitägigen Petersberger Klimadialogs in Berlin. Mit einem massiven Ausbau der Erneuerbaren, insbesondere auch in Afrika, könne der 1,5-Grad-Pfad doch noch erreicht werden, "der unsere Lebensversicherung als Weltgemeinschaft ist", sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zum Auftakt am heutigen Dienstag.
Sie betonte, dass der Energiesektor mehr als 40 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verursache. Schätzungen zufolge müsse die Kapazität der erneuerbaren Energien verdreifacht werden, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.
Baerbock sagte, das Formulieren konkreter Ziele für mehr Erneuerbare solle auf die Tagesordnung der UN-Klimakonferenz im November in Dubai gesetzt werden. Diese könnten der Weg zur "Lösung der Klimakrise" sein.
CO2: Änderung seit 1990
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Beim Petersberger Klimadialog beraten Vertreter von mehr als 40 Staaten über das Vorantreiben des internationalen Klimaschutzes. Benannt ist er nach dem ersten Tagungsort in Bonn, auch wenn die Veranstaltung inzwischen in Berlin stattfindet.
Ziel des Treffens im Auswärtigen Amt ist es, die Weltklimakonferenz in Dubai (30. November bis 12. Dezember) vorzubereiten.
Al-Dschaber erwartet weitreichende Beschlüsse
Der designierte Präsident der dortigen Klimakonferenz, Ahmed al-Dschaber, bekannte sich in Berlin ebenfalls zum rapiden Ausbau erneuerbarer Energien weltweit. Er mahnte mehr Anstrengungen zur Einhaltung der Pariser Klimaziele an und forderte für die Klimakonferenz in Dubai ähnlich weitreichende Beschlüsse wie 2015.
Man wolle kluge Regulierung zur Förderung von Wasserstoff unterstützen und die kommerzielle Speicherung von klimaschädlichem Kohlendioxid ermöglichen.
Al-Dschaber ist Industrieminister der Vereinigten Arabischen Emirate und zugleich Chef des staatlichen Ölkonzerns Adnoc, was Klimaschützer kritisieren. Er hat 2006 allerdings auch das staatliche Erneuerbare-Energien-Unternehmen Masdar mit Sitz in Abu Dhabi gegründet und geleitet, das Wind- und Solarprojekte in mehr als 40 Ländern mit angeschoben hat.
Strom aus dem eigenen Wind- und Solarpark, Wärme aus der örtlichen Biogasanlage – und das zu günstigen, stabilen Preisen. Diesen Luxus genießen die Anwohner im brandenburgischen Feldheim. So geht Energieunabhängigkeit.10.09.2022 | 5:46 min
Ärmste Länder tragen 12 Prozent der globalen Emissionen
Gerade den ärmsten Ländern werde ein Umsteuern ohne finanzielle Unterstützung aber nicht gelingen, warnte Al-Dschaber.
Diese Menschen wollten und verdienten ein besseres Leben. Wenn es der Welt nicht gelinge, diese Menschen im Sinne des Klimaschutzes finanziell zu unterstützen, hätten sie keine andere Wahl als sich in Richtung eines hohen CO2-Ausstoßes zu entwickeln.
100 Millarden US-Dollar für Klimaschutz in Entwicklungsländern
Die Industrieländer hatten 2009 in Kopenhagen versprochen, bis zum Jahr 2020 jährlich 100 Milliarden US-Dollar aus öffentlichen und privaten Quellen für Klimaschutz in Entwicklungsländern zu mobilisieren, was bisher nicht gelang. Baerbock zeigte sich optimistisch, dass es dieses Jahr erstmals so weit sein könnte:
Deutschland habe bereits zugesagt, den eigenen Beitrag zur internationalen Klimafinanzierung auf mindestens sechs Milliarden Euro zu erhöhen, sagte Baerbock.