Scholz und Kishida für regelbasierte internationale Ordnung

    Vor G7-Gipfel:Scholz trifft japanischen Regierungschef

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    Kurz vor dem G7-Gipfel hat sich Kanzler Scholz mit dem japanischen Regierungschef Kishida getroffen. Beide sprachen sich für eine regelbasierte internationale Ordnung aus.

    Bundeskanzler Olaf Scholz (l, SPD) und Fumio Kishida, Ministerpräsident von Japan, geben am Rande der ersten deutsch-japanischen Regierungskonsultationen eine Pressekonferenz.
    Bundeskanzler Olaf Scholz mit dem japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida.
    Quelle: dpa

    Unmittelbar vor Beginn des Gipfels der G7 im japanischen Hiroshima ist Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu einem Gespräch mit dem japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida zusammengekommen. Die beiden trafen sich am Freitagmorgen (Ortszeit) im Gipfelhotel Grand Prince auf der Insel Ujina am Rande der Millionenstadt.
    Beide Staatsmänner betonten ihren Einsatz für eine regelbasierte internationale Ordnung. Japan und Deutschland würden sich gemeinsam dafür einsetzen, so die Regierungschefs. Japan hat dieses Jahr die Präsidentschaft im Kreis der wichtigsten westlichen Industriestaaten von Deutschland übernommen. Beide Staaten setzen sich für eine Reform internationaler Organisationen wie dem UN-Sicherheitsrat ein - und fordern einen ständigen Sitz in dem höchsten UN-Gremium.
    An einem Tisch sitzt Joe Biden mit Japans Prime Minister Fumio Kishida
    Der G7-Gipfel findet dieses Jahr an einem symbolträchtigen Ort statt: im japanischen Hiroshima, das 1945 durch eine amerikanische Atombombe fast völlig zerstört worden war. 18.05.2023 | 3:00 min

    Staats- und Regierungschefs besuchen Friedenspark in Hiroshima

    Zum Auftakt des dreitägigen Gipfels begrüßte Kishida anschließend offiziell die Staats- und Regierungschefs der sieben großen Industriestaaten im Friedenspark von Hiroshima, das 1945 Ziel des ersten Atombombenangriffs der Geschichte war.
    Damals zerstörte die Bombe Hiroshima zu 80 Prozent. Schätzungsweise mehr als 70.000 Menschen wurden auf einen Schlag getötet, Zehntausende weitere starben noch Wochen, Monate und Jahre später. Hiroshima sei ein "Mahnmal, dass wir eine Verantwortung haben für Frieden und Sicherheit in der Welt", hatte Scholz am Donnerstag nach seiner Ankunft gesagt.
    Zu sehen sind Joe Biden (USA) und Fumio Kishida (Japan) beim Handschlag vor ihrem jeweiligen Landesflaggen.
    Am Wochenende beraten die führenden Industrienationen im japanischen Hiroshima Konsequenzen aus dem Krieg in der Ukraine. Auch das Verhältnis des Westens zu China wird Thema sein.18.05.2023 | 1:39 min

    Weitere bilaterale Gespräche angesetzt

    Themen der G7-Beratungen werden am Nachmittag dann zunächst der Zustand der Weltwirtschaft und dann die weitere Unterstützung für die Ukraine sein. Zudem wollen sich die G7-Staaten auf eine gemeinsame Linie beim Umgang mit China einigen. Weitere Themen des Gipfels sind nukleare Abrüstung, Klimaschutz und Ernährungssicherheit.
    Am Rande des Gipfels wird der Kanzler weitere bilaterale Gespräche führen. Am Samstag trifft er den brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva und den australischen Premierminister Anthony Albanese. Die beiden zählen zu den neun Gästen, die zum Gipfel eingeladen sind.
    Der Gipfel dauert bis Sonntag, dann fliegt Scholz nach Südkorea weiter. Begleitet wird er auf der Reise nach Japan von seiner Ehefrau Britta Ernst. Den G7 gehören die USA, Japan, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Kanada an sowie zusätzlich Vertreter der Europäischen Union.
    Quelle: dpa, Reuters

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