Lula fordert Ukraine auf, mit Russland zu verhandeln

    Friedensgespräche mit Russland:Lula fordert von Kiew erneut Verhandlungen

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    Brasiliens Präsident Lula da Silva hat die Ukraine erneut aufgefordert, sich für Friedensverhandlungen mit Moskau bereitzuerklären. Eine Einladung nach Kiew schlägt er aus.

    Luiz Inacio Lula da Silva
    Luiz Inacio Lula da Silva ruft die Ukraine in Portugal erneut zu Friedensgesprächen auf.
    Quelle: epa

    Trotz Kritik aus dem Westen hat Brasiliens Staatschef Luiz Inacio Lula da Silva die Ukraine erneut aufgerufen, sich zu Friedensverhandlungen mit Moskau bereitzuerklären.

    Ebenso wie meine Regierung die Verletzung der territorialen Integrität der Ukaine verurteilt, treten wir für eine politische Verhandlungslösung für den Konflikt ein

    Luiz Inacio Lula da Silva, brasilianischer Präsident

    Portugals Präsident distanziert sich von Lulas Aufruf

    Das sagte Lula am Samstag nach einem Treffen mit dem portugiesischen Präsidenten Marcelo Rebelo de Sousa in Lissabon.

    Wir brauchen dringend eine Gruppe von Ländern, die sich sowohl mit der Ukraine als auch mit Russland gemeinsam an den Tisch setzt.

    Luiz Inacio Lula da Silva, brasilianischer Präsident

    Sein portugiesischer Kollege machte bei der gemeinsamen Pressekonferenz deutlich, dass er eine andere Sicht vertritt. "Präsident Lula legt nahe, dass der Weg zu einem gerechten und dauerhaften Frieden einen Vorrang für diesen Verhandlungsweg bedingt", sagte Portugals Präsident Rebelo de Sousa.

    Portugals Haltung ist eine andere: Sie geht davon aus, dass ein eventueller Weg zum Frieden erst einmal das Recht für die Ukraine voraussetzt, auf die Invasion zu reagieren.

    Rebelo de Sousa , Präsident Brasiliens

    Frank Sauer, Frederik Pleitgen, Boris Pistorius, Alice Bota, Maybrit Illner, Roderich Kiesewetter
    Im Talk bei Maybrit Illner: Über die Perspektiven des Krieges.20.04.2023 | 62:04 min

    USA werfen Lula russische und chinesische Propaganda vor

    Der seit Januar amtierende Lula, der Brasilien bereits von 2003 bis 2010 regierte, möchte seinem Land ein größeres geopolitisches Gewicht verleihen. In den vergangenen Wochen reiste er dazu in die USA und nach China.
    In Peking verärgerte er vergangene Woche den Westen mit den Äußerungen, die Vereinigten Staaten müssten "aufhören, den Krieg zu fördern, und anfangen, über Frieden zu reden" und auch die Europäische Union müsse "anfangen, über Frieden zu reden".
    Aus dem Weißen Haus in Washington hieß es daraufhin, Lula plappere "russische und chinesische Propaganda nach". Der russische Außenminister Sergej Lawrow zeigte sich bei einem Besuch in Brasília hingegen erfreut über Brasiliens "Beitrag zur Suche nach einer Lösung dieses Konflikts" und lobte Lulas linksgerichtete Regierung für ihr "klares Verständnis der Entstehung dieser Situation".

    Lula schlägt Einladung nach Kiew aus

    Die ukrainische Regierung lud Lula nach Kiew ein, damit er "die wirklichen Gründe und das Wesen" des Ukraine-Kriegs verstehe.
    In Lissabon kündigte Lula nun an, dass er seinen wichtigsten außenpolitischen Berater Celso Amorim zu einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj entsende.
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    Quelle: AFP
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