Strack-Zimmermann: "Täter und Opfer nicht verwechseln"

    Raketenvorfall in Polen:"Täter und Opfer nicht verwechseln"

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    Nach dem Raketeneinschlag in Polen sagt die FDP-Politikerin Strack-Zimmermann, es sei wichtig, Täter und Opfer nicht zu verwechseln. Der Täter sei Putin, sagte sie im ZDF.

    Strack-Zimmermann: "Der Täter ist Putin"
    Zu glauben, dass Raketen an der Grenze haltmachen, sei "naiv", so Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Vorsitzende Verteidigungsausschuss, nach dem Raketeneinschlag in Polen.17.11.2022 | 5:17 min
    Nach dem Raketeneinschlag in Polen dauern die Ermittlungen an. Mittlerweile wird davon ausgegangen, dass es sich um ein ukrainisches Abwehrgeschoss handelte. Der ukrainische Präsident Selenskyj bezweifelt das allerdings.
    Unabhängig davon, aus wessen Arsenal die Rakete stammte, sind sich international viele Beobachter einig, dass Russland mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine auch für den Einschlag in Polen letztendlich die Verantwortung trägt.

    Strack-Zimmermann: Realität im Blick behalten

    Auch die Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, erklärte mit Blick auf den Vorfall, es sei ihr wichtig, "dass wir hier nicht die Opfer zum Täter oder Täter zu Opfern machen".
    Die Ukraine sei am Dienstag in wenigen Stunden von 90 Raketen flächendeckend angegriffen worden, sagte die FDP-Politikerin im ZDF-Morgenmagazin. Allein im Raum Lwiw seien 15 Raketen runtergegangen.

    Dann hat die Ukraine sich entsprechend gewehrt. Das ist die Realität und die sollte man jetzt nicht aus dem Auge verlieren.

    Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP

    "Dieser Krieg ist im Herzen Europas"

    Der Vorfall sei ein Signal dafür, dass dieser Krieg "uns alle etwas angeht".

    Er findet im Grenzgebiet zu Polen statt und das ist nur wenige Stunden von Berlin entfernt.

    Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP

    Für alle, die glaubten, dass wir hier im Warmen säßen und nichts damit zu tun hätten, sei wichtig, "dass wir an der Seite der Ukraine stehen" und das Land humanitär, wirtschaftlich und militärisch unterstützen, sagte Strack-Zimmermann. "Dieser Krieg ist im Herzen Europas", betonte sie.
    Kiew: Skepsis an Selenskyjs Einstellung
    Wenn sich Selenskyj "gegen die Einschätzung der Nato wendet", ohne handfeste Beweise zu haben, sei das "mehr als ungeschickt", so ZDF-Korrespondent Henner Hebestreit.17.11.2022 | 2:20 min
    Zu glauben, dass eine Bombe an der Grenze nicht runtergehen könne, sei naiv.

    Aber nochmal: Der Täter ist Wladimir Putin, er mordet weiter in der Ukraine.

    Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP

    Im Großraum Kiew seien Menschen stundenlang ohne Strom, Wasser und Heizung gewesen. "Wir sollten bei aller berechtigten Aufregung bitte nicht Täter und Opfer verwechseln," erklärte sie.

    FDP-Politikerin verweist auf Bauart der Rakete

    Strack-Zimmermann verwies auf die besonnenen Reaktionen – sie zeigten, dass in der Nato keiner ein Interesse an einer Eskalation habe. Gleichzeitig müsse man davon ausgehen, dass Russland die Ukraine weiter "übersät mit Bomben".

    Und deswegen werden und sollten wir weiter an der Seite der Ukraine ohne Wenn und ohne Aber stehen.

    Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP

    Dass sich ein solcher Vorfall ereignet, sei nie ausgeschlossen gewesen "in den neun Monaten", sagte die FDP-Politikerin. Deswegen sei es gut, dass das Bündnis dort hinfahre. Amerikanische und polnische Fachleute hätten sich den Einschlagplatz angeschaut. "Das Schwierige ist, dass es sich bei dieser Rakete eben um eine sowjetische Bauart gehandelt hat." Die Ukraine habe eben auch noch altes Material.
    Nach Raketeneinschlag in Polen
    Der Einschlag einer Rakete in Polen hatte die Sorgen vor einer Eskalation des Krieges in der Ukraine wachsen lassen.17.11.2022 | 2:19 min
    Sie habe großes Verständnis dafür, dass die Ukraine mehr Artillerie brauche. "Und wenn sie aus westlicher Hand kommt, dann kann es da auch keine Missverständnisse mehr geben", sagte Strack-Zimmermann.
    Zur Frage, welche Konsequenzen der Vorfall für Deutschland und die Nato habe, sagte die Verteidigungspolitikerin, dass sich das Militär damit auseinandersetze, wie sich so etwas verhindern lasse.
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    Quelle: ZDF, dpa

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