UNO rechnet mit 800.000 Flüchtenden aus dem Sudan

    Bürgerkriegsland:UNO rechnet mit 800.000 Flüchtenden aus Sudan

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    Die Vereinten Nationen rechnen mit einem massiven Strom von Flüchtenden aus dem Sudan. Das UN-Flüchtlingshilfswerk will einen Plan ausarbeiten, um darauf reagieren zu können.

    Eine leere Straße in der sudanesischen Hauptstadt Khartum.
    Angesichts der blutigen Kämpfe im Sudan versuchen sich immer mehr Menschen in Sicherheit zu bringen. 330.000 sind bereits innerhalb der eigenen Grenzen geflüchtet.02.05.2023 | 1:47 min
    Die Vereinten Nationen rechnen angesichts der andauernden Kämpfe im Sudan mit hunderttausenden Flüchtlingen. Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR bereite sich in Planungen darauf vor, dass mehr als 800.000 Menschen aus dem Sudan fliehen könnten, erklärte UNHCR-Chef Filippo Grandi bei Twitter.

    Wir hoffen, dass es nicht so weit kommt, doch wenn die Gewalt nicht aufhört, werden mehr Menschen gezwungen sein, aus dem Sudan zu fliehen um Sicherheit zu suchen.

    Filippo Grandi, UNHCR-Chef

    Die Planungen bedeuten nicht, dass die UNO fest von einer solch hohen Flüchtlingszahl ausgeht. Gleichwohl erwartet das UNHCR steigende Zahlen und arbeitet Pläne aus, um im Notfall reagieren zu können.
    Rauch steigt auf aus einem Wohnblock. Khartum, Sudan.
    Wegen der anhaltenden Gewalt im Sudan spricht sich die Hilfsorganisation Pro Asyl nun für einen bundesweiten Stopp von Abschiebungen in das Land aus.30.04.2023 | 0:24 min

    Keine Waffenruhe im Sudan hat bisher lange gehalten

    Nach UNHCR-Zahlen sind bislang bereits mindestens 73.000 Menschen aus dem Sudan in Nachbarländer geflohen. Trotz einer offiziell geltenden und mehrfach verlängerten Waffenruhe wird im Sudan seit mehr als zwei Wochen heftig gekämpft.
    In dem Konflikt stehen sich Armeeeinheiten von Militärmachthaber Abdel Fattah al-Burhan und die von seinem Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo angeführte RSF-Miliz gegenüber.
    Im Sudan warten Frauen darauf Essen zu bekommen.
    Nach einer zweiwöchigen Pause hat das Welternährungsprogramm im Sudan seine Arbeit wieder aufgenommen. Die Vereinten Nationen warnen über die humanitäre Lage im Land. 01.05.2023 | 0:18 min

    Im Sudan sind bislang 500 Menschen getötet worden

    Bei den Gefechten wurden nach offiziellen Angaben bereits mehr als 500 Menschen getötet und tausende verletzt. Es wird davon ausgegangen, dass die tatsächliche Opferzahl deutlich höher ist. Westliche Länder wie beispielsweise Deutschland haben ihre Staatsbürger inzwischen per Flugzeug oder Schiff in Sicherheit gebracht.
    Quelle: AFP

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