Festnahme in Duisburg: Haftbefehl gegen Terrorverdächtigen

    Soll Anschlag geplant haben:Haftbefehl gegen Islamisten von Duisburg

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    Gegen den festgenommenen Terrorverdächtigen in Duisburg ist ein Haftbefehl erlassen worden. Der Festgenommene soll mutmaßlich einen Anschlag geplant haben.

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    Wegen möglicher Anschlagspläne wurde ein mutmaßlicher Gefährder festgenommen – nun gibt es einen Haftbefehl. Bundesinnenministerin Faeser sieht aktuell jedoch keine erhöhte Gefahr.25.10.2023 | 1:40 min
    Nach der Festnahme eines islamistischen Gefährders in Duisburg hat die Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft jetzt einen Haftbefehl erlassen. Das teilte die Behörde mit. Der 29-Jährige soll sich demnach gegenüber einem Chatpartner in Syrien zur Begehung eines islamistisch motivierten Anschlags auf eine pro-israelische Demonstration bereiterklärt haben.

    2017 zu fünf Jahren Jugendstrafe verurteilt

    Nach Angaben von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte er sich über Anschlagsziele "in Bezug auf pro-israelische Demos informiert".
    Der Mann sei 2017 vom Oberlandesgericht Düsseldorf zu fünf Jahren Jugendstrafe wegen Mitgliedschaft in der Terrorgruppe Islamischer Staat verurteilt worden und habe die Haft vollständig verbüßt. Spezialkräfte hatten ihn am Dienstagabend in seiner Duisburger Wohnung in Gewahrsam genommen. In den Polizeieinsatz war auch die gemeinsame Terrorabwehrzentrale des Bundes und der Länder involviert.

    Polizei: Hinweise auf mögliches Anschlagsszenario

    Nach Angaben der Polizei Essen hatte es zuvor "Hinweise auf ein mögliches Anschlagsszenario" gegeben. Sicherheitsbehörden zufolge gibt es Hinweise, nach denen der 29-Jährige mit einem Lastwagen in eine "israelische Veranstaltung" fahren wollte. Als martialischer IS-Kämpfer war der 29-Jährige schon vor Jahren in diversen Propagandavideos aufgetaucht. Ob er tatsächlich in Syrien an Kämpfen teilnahm, blieb aber unklar.
    Der aus Bielefeld stammende Mann wurde dennoch am 6. April 2017 als IS-Terrorist vom Düsseldorfer Oberlandesgericht verurteilt. Er soll sich 2012 in der Herforder Salafistenszene radikalisiert haben.

    Faeser: Keine Veränderung der Lage

    Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sieht derweil keine Veränderung der Gefährdungslage in Deutschland. "Wir haben keine erhöhte, konkrete Gefährdung", versicherte sie am Mittwoch in Berlin. Gleichzeitig betonte die Ministerin:

    Wir beobachten das sehr genau - gerade jetzt in diesen Zeiten.

    Nancy Faeser (SPD), Bundesinnenministerin

    Mit Blick auf die Lage im Nahen Osten seien alle Sicherheitsbehörden alarmiert. Der festgenommene Mann soll möglicherweise einen Anschlag auf eine pro-israelische Demonstration geplant haben.
    Quelle: dpa, AFP

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