Bündnis beklagt: In Deutschland fehlen 800.000 Wohnungen

    Wohnungsnot in Deutschland:Bau-Krise: Bündnis für Milliarden-Soforthilfe

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    Beim Wohnungsbautag schlägt ein Branchen-Bündnis Alarm wegen der dramatischen Lage auf dem Wohnungsmarkt. 800.000 Wohnungen fehlten, sofortige Milliarden-Investitionen seien nötig.

    Häuser für Wohnungen werden in Ostfildern gebaut.
    Baustelle Wohnungsbau, Derzeit fehlen 800.000 Wohnungen
    Quelle: dpa

    In Deutschland fehlen nach Angaben der Immobilienbranche inzwischen 800.000 Wohnungen. Das seien 100.000 mehr als noch im vorigen Jahr, wie das Verbändebündnis Wohnungsbau auf dem Wohnungsbau-Tag in Berlin mitteilte.
    Die Verbände verlangen von Bund und Ländern eine "sofortige Sonderförderung" in Höhe von 23 Milliarden Euro, davon 15 Milliarden Euro für 100.000 neue Sozialwohnungen und acht Milliarden Euro für den Bau von 60.000 bezahlbaren Wohnungen.
    Drei Menschen, Andreas Mattner, Klara Geywitz (SPD) und Lars P. Feld, bei einer Bundespressekonferenz
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    Vorwurf: Die Mieten steigen zu stark

    Die Bundesregierung werde auch in diesem Jahr ihr Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr verfehlen, kritisierte das Bündnis, dem der Deutsche Mieterbund, die IG Bauen-Agrar-Umwelt, die Wohnungswirtschaft und Verbände der Bauindustrie angehören.
    Mieterbund-Präsident Lukas Siebenkotten erklärte, die Mieten seien im Vergleich zum Vorjahr prozentual fast zweistellig gestiegen.
    Wohnungsbau
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    Gewerkschafter fordert niedrigere Standards

    IG-Bau-Chef Robert Feiger zufolge rechnen die Verbände in diesem Jahr mit einem Rückgang der Gesamtinvestitionen in den Wohnungsbau von knapp 5,5 Prozent. Preistreiber bei den Baukosten sei vor allem die Gebäudetechnik.
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    Die Verbände fordern deshalb eine Senkung der Standards. Auch die Bodenpreise und gestiegene Kreditzinsen sorgten dafür, dass Bauherren und Wohnungsunternehmen ihre Neubauvorhaben auf Eis legen, hieß es.
    Quelle: epd

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