Für Quarterback Patrick Mahomes geht es beim Super Bowl um viel mehr als nur einen Titel. Er ist auf dem besten Weg, mit den Kansas City Chiefs eine NFL-Dynastie zu begründen.
Wer Patrick Mahomes vor dem 57. Super Bowl in Glendale/Arizona reden hört, könnte meinen, da spricht ein Veteran in Reue über eine unerfüllte Karriere.
500 Millionen Dollar Gehalt: Mahomes einer der Bestverdiener
Aber trotz einiger schmerzhafter Pleiten ist das Gegenteil der Fall. Der Spielmacher der Kansas City Chiefs legt erst richtig los mit der Laufbahn. Die große Frage ist: Wo sind die Grenzen für den 27-Jährigen?
Unabhängig davon, ob Mahomes in der Nacht auf Montag zum zweiten Mal die Vince-Lombardi-Trophäe mit den Chiefs holt: Das sportliche Universal-Genie, das wohl auch als Point Guard im Basketball oder als Pitcher im Baseball Karriere gemacht hätte, legte im fünften Jahr in Folge eine Top-Leistung hin. Nicht umsonst gehört er mit gut 500 Millionen Dollar Gehalt über zehn Jahre zu den Bestverdienern im Profisport.
- Warum heißt es eigentlich Super Bowl?
Der Superbowl LVII steht vor der Tür. Die Kansas City Chiefs treffen auf die Philadelphia Eagles. Wissenswertes und Kurioses zum wichtigsten Football-Spiel des Jahres.
Mahomes wieder zum wertvollsten Spieler gekürt
Die Nummer 15 der Chiefs hat in der regulären Saison Pässe für 5.250 Yards geworfen und 41 Touchdowns. Obwohl er sich im ersten Playoff-Spiel gegen Jacksonville heftig den Knöchel stauchte, legte er in der K.o.-Runde noch 521 Yards und vier Touchdowns nach.
Selbst auf einem Bein ist er besser als die meisten Konkurrenten. Nur logisch, dass er kurz vorm Super Bowl nun schon zum zweiten Mal als wertvollster Spieler der Saison (MVP) ausgezeichnet wurde.
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Mahomes eilt von Bestmarke zu Bestmarke
Seit er vor fünf Jahren zum Quarterback Nummer eins aufstieg, hat er sein Team stets in die Playoffs und da bis ins Championship Game, ins Halbfinale, geführt. Nur fünf Quarterbacks der NFL-Geschichte übertreffen diese Bestmarke. Mit nur 22 Jahren war er der jüngste Spieler, der den Ball gleich sechs Mal in einer Partie in die gegnerische Endzone warf.
Seit 2019 hat er satte 192 Touchdowns geworfen. Kein Spielmacher brachte es schneller auf zehn Siege in der K.o.-Runde. Mit Mini-Anlauf steht Mahomes auf dem Olymp der Spielmacher. Der Super Bowl nun gegen die Philadelphia Eagles ist schon sein dritter.
Generationen-Wechsel in der NFL
Der Aufstieg des Improvisations-Künstlers, der mit Würfen aus der Hüfte und unorthodoxen Spielzügen jede Verteidigung blöd aussehen lässt, verläuft parallel zum Abschied der alten Garde: Prägende Namen wie Peyton und Eli Manning, Ben Roethlisberger, Drew Brees oder zuletzt Superstar Tom Brady haben die Bühne verlassen. Bald könnte noch Aaron Rodgers dazukommen, den Mahomes als TV-Werbeikone bereits abgelöst hat.
Sieben Jahre hat sich Rihanna auf keiner großen Bühne gezeigt, nun kehrt sie auf eine der weltgrößten zurück: Die Sängerin ist Star der Halbzeitshow beim Super Bowl.
Der Generationen-Wechsel in der NFL ist im vollen Gange. In der zweiten Runde der Playoffs waren alle acht Quarterbacks unter 29 Jahren. Spieler wie Mahomes oder Joe Burrow von den Cincinnati Bengals sind die neuen Gesichter die Liga. So sie von Verletzungen verschont bleiben, werden sie es auf Jahre hinaus sein.
Chiefs können Kult-Status erreichen
Mit nicht allzu viel Fantasie haben Mahomes’ Chiefs das Zeug zur Football-Dynastie, vergleichbar mit den Steelers der 70er, den 49ers der 80er, Dallas der 90er oder den Patriots der Neuzeit. Der Klub ist top aufgestellt, hat ein hungriges Team mit weiteren Überfliegern wie Chris Jones oder Travis Kelce und hat noch einige Titel-Anläufe in sich.
- Super Bowl mit zwei Premieren
Der 57. Super Bowl mit zwei Premieren: Erstmals stehen sich zwei schwarze Starting Quarterbacks gegenüber. Zudem kommt es zwischen den Philadelphia Eagles und den Kansas City Chiefs zum ersten Brüder-Duell beim Super Bowl.
An der Seitenlinie steht einer der routiniertesten NFL-Trainer: Andy Reid, zuvor 14 Jahre Chef der Eagles, findet stets Lösungen: Als Offensivstar Tyreek Hill vor der Saison ging, verteilte der Coach die Arbeit auf viele andere Schultern.
Trainer Reid hat Auge für Talente
Reid hat ein Auge für Talente. Er erkannte das Potenzial von Mahomes. Den hielten viele Experten einst für nicht robust genug für Profi-Football. Wegen seiner Quäk-Stimme wurde er als "Kermit mit dem Kanonenarm" verspottet.
Heute lacht keiner mehr über den Texaner, wenn er seinen Machtanspruch formuliert. "Die Niederlage im Super Bowl 2021 ist bei mir hängen geblieben. Die hat mich auf Jahre hinaus neu motiviert."