Zweites Spiel, zweite Niederlage: Deutschlands Eishockey-Nationalteam steht bei der WM schon früh unter Druck. Am Samstag verlor die Auswahl vom neuen Bundestrainer Harold Kreis gegen Titelverteidiger und Gastgeber Finnland 3:4 (1:1, 2:2, 0:1).
Keine Belohnung für engagierte Leistung
Vor 11.712 Zuschauern in der ausverkauften Halle in Tampere wurde erneut eine engagierte Leistung nicht belohnt. Tore von Marcel Noebels (18. Minute), Kai Wissmann (33.) und NHL-Stürmer John-Jason Peterka (40.) reichten nicht. Für den Favoriten trafen Joel Armia (10.), Sakari Manninen (35./36.) und Mikko Lehtonen (53.) von den ZSC Lions Zürich.
Am 12. Mai hat die 86. Eishockey-WM in Finnland und Lettland begonnen. Erfahren Sie hier das Wichtigste zum Modus und zu den deutschen Spielen.
von Bernd Schwickerath
Deutschland auch gegen die USA Außenseiter
Deutschland ist auch am Montag (15:20 Uhr) gegen die USA wieder Außenseiter. Unklar ist noch, ob Verteidiger Leon Gawanke dann schon mitspielen kann. Der zukünftige Mannheimer wird nach dem Playoff-Aus seines Teams Manitoba Moose aus der zweitklassigen nordamerikanischen Profiliga AHL am Sonntag in Tampere erwartet.
Erst nach dem Spiel gegen die USA kommen für Deutschland die Spiele gegen leichtere oder scheinbar auf Augenhöhe agierende Gegner. Sollte auch am Montag nicht mindestens der erste WM-Punkt gelingen, stünde das Kreis-Team in den folgenden vier Partien gegen Dänemark, Österreich, Ungarn und Frankreich arg unter Druck, um das Minimalziel Viertelfinale noch zu erreichen.
Patzer Strahlmeiers bringt Finnen Führung
Anders als am Freitag, als eine mögliche Überraschung leichtfertig vergeben worden war, stand das deutsche Team am Samstag früh unter Dauerdruck. Der Titelverteidiger schoss aus allen Lagen auf das diesmal von Dustin Strahlmeier gehütete deutsche Tor. Dafür saß Mathias Niederberger, der am Freitag eine starke Leistung gezeigt hatte, angesichts des erneuten Spiels nur 24 Stunden später auf der Bank.
Zwar wehrte sich die deutsche Abwehr vor allem in Person des Ausnahme-Verteidigers Moritz Seider von den Detroit Red Wings nach Kräften. Doch nach zehn Minuten sorgte ein schwerer Patzer Strahlmeiers, der einen Schuss durch den Handschuh gleiten ließ, für die verdiente Führung Finnlands.
Deutschlands erstes WM-Tor kurz vor dem Ende des ersten Drittels fiel wie aus dem Nichts. Ein zweimal von finnischen Spielern abgefälschter Noebels-Schuss brachte den glücklichen Ausgleich.
DEB-Führung reizt starke Finnen
Eine starke Phase im Mittelabschnitt krönte Nordamerika-Profi Wissmann mit seinem Schuss zur Führung. Dies reizte die lautstark unterstützten Finnen nur noch mehr. Ein Doppelschlag von AHL-Stürmer Manninen brachte das Suomi-Team wieder in Führung, ehe ein Überzahl-Tor von NHL-Youngster Peterka erneut kurz vor dem Drittelende wieder für den Ausgleich sorgte. Inzwischen indes war das 3:3 für Deutschland verdient. Nach dem erneuten Rückstand kam der Außenseiter aber nicht wieder zurück.
Quelle: dpa