Peter Fischer: "Glasner geht in die Geschichte der SGE ein"
Eintracht-Präsident Fischer:Glasner "geht in die Geschichte der SGE ein"
von Frank Hellmann
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Peter Fischer hat im aktuellen sportstudio eingeräumt, dass die Trennung von Trainer Oliver Glasner bei Eintracht Frankfurt schwer zu verstehen ist.
Zu Gast bei Dunja Hayalis letzter Sendung ist der Präsident von Eintracht Frankfurt Peter Fischer.13.05.2023 | 84:11 min
Peter Fischer hat im aktuellen sportstudio eingeräumt, dass die Trennung von Trainer Oliver Glasner bei Eintracht Frankfurt schwer zu verstehen ist. Er habe "hohes Verständnis" dafür, wenn Anhänger zuerst sagen würde: "Seid ihr bekloppt!"
Glasner hatte die Hessen im Vorjahr zum frenetisch gefeierten Europa-League-Triumph geführt. Nach zehn sieglosen Bundesligaspielen, einer turbulenten Woche und ständigen Irritationen mit Sportvorstand Markus Krösche entschied sich der Klub dazu, die Zusammenarbeit mit dem Österreicher bereits ein Jahr vor Vertragsablauf im Sommer 2024 zu beenden.
Gremium der Eintracht hat entschieden
Fischer räumte nach dem Heimsieg gegen den FSV Mainz 05 (3:0) zunächst freimütig ein: "Krösche muss sachlich analysieren, auch wenn es schwer vermittelbar ist."
Die Gremien hätten dann "viele Einzelheiten, viele Details" erfahren. Der Präsident: "Das Fußball-Geschäft ist ein ausgesprochen kompliziertes. Markus Krösche entscheidet immer rational und das kann manchmal merkwürdig rüberkommen. Er und seine Kollegen haben darüber diskutiert, was das beste für Eintracht Frankfurt ist. Dann habe ich gesagt, jawohl ich verstehe da." Er möchte den beliebten Fußballlehrer jetzt "durch das große Tor gehen lassen", denn:
Fischer will sich nicht zu Dissonanzen äußern
Für den Europapokalsieg werde er dem 48-Jährigen ewig dankbar sein. Fischer wollte die Dissonanzen auch auf der Frankfurter Führungsebene in den vergangenen Wochen nicht negieren. Der 67-Jährige sagte:
Seine wichtigste Aufgabe sei es gewesen, vor allem Vorstandssprecher Axel Hellmann und Aufsichtsratschef Philip Holzer wieder zu vereinen.
Noch im April sagte Glasner, er gehe davon aus, bei der Eintracht zu bleiben:
Eine Entscheidung über den Glasner-Nachfolger ist laut Fischer noch nicht getroffen. Dieses Thema werde erst nach dem DFB-Pokalfinale gegen RB Leipzig am 3. Juni behandelt, wo für den Präsidenten eine Art Klassenkampf ansteht: "Das Konstrukt gegen den Traditionsverein."
Fischer bestätigte seinen Rücktritt
Kürzlich hatte der Paradiesvogel mit Sendungsbewusstsein verkündet, nach 23 Jahren sein Amt zur Verfügung zu stellen. Er bestätigte:
Der Fußball habe sich seit seinem Amtsantritt sehr verändert. "Es gibt diese toxischen Dinge wie Ablösesummen, Berater und Gehälter. Der Metzger oder Bäcker macht ehrliche Arbeit und bekommt viel weniger Geld und der Fußballer erhält Millionen dafür, dass er das Trikot wechselt. Wie willst du das einem Kind erklären?" Diese Entwicklung gefalle dem Präsidenten von Eintracht Frankfurt "im Inneren nicht wirklich."
Eintracht Frankfurt hat über 125.000 Mitglieder
Der Popularität des Profifußballs aber schadet es offenbar nicht. Aus einst 4.700 Mitgliedern sind in Fischers Regentschaft über 125.000 geworden, der marode Riederwald ist gegen ein modernes Sportleistungszentrum getauscht worden.
Fischer hat zudem deutlich gemacht, voller Überzeugung gegen Rassismus, Diskriminierung und Antisemitismus zu kämpfen. Diese Werte sind für ihn unverhandelbar.
Drogenermittlungen gegen Peter Fischer:
Fischer nennt Ermittlungen wegen Drogenbesitzes "Sauerei"
"Uns als Familie so etwas reingedrückt zu bekommen, macht mich sauer. Ich habe viele Erpressungen und (Mord-) Drohungen bekommen, aber das war der Gipfel." Der gesundheitlich angeschlagene Fischer hat den Immobilienkaufmann Matthias Beck ("ein hochintelligenter Eintrachtler") als seinen Nachfolger vorgeschlagen, der Anfang 2024 bei der Mitgliederversammlung gewählt werden soll. Sein Wunsch zuvor: "Ich will mit dem Pokal gehen!"