Trennung zum Saisonende:Glasners Tage in Frankfurt sind gezählt
von Frank Hellmann
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Das Ende von Trainer Oliver Glasner bei Bundesligist Eintracht Frankfurt ist offiziell besiegelt. Die Trennung erfolgt zum Saisonende. Wie konnte es trotz Erfolgen dazu kommen?
Eintracht Frankfurt trennt sich zum Saisonende von Trainer Oliver Glasner
Quelle: epa
Bald fast genau ein Jahr ist es jetzt her, dass Stadt, Verein und Fans an seinen Lippen klebten. Als Eintracht Frankfurt mit dem sensationellen Siegeszug in der Europa League Geschichte schrieb, galt Trainer Oliver Glasner als Architekt des Triumphes, der seine Idee vom Fußball immer sehr anschaulich schilderte. Noch heute kann sich der volksnahe Trainer bei einem Besuch des Wochenmarktes an der Konstablerwache oder einer Apfelweinkneipe in Sachsenhausen vor Schulterklopfern kaum retten.
Beliebtheit rettet Glasner nicht den Job
Doch Glasners nach wie vor große Beliebtheit ändert nichts daran, dass die zuletzt bereits spekulierte Trennung vom Trainer nun fix ist. Der Bundesligist teilte am Dienstagabend mit:
Eintracht nicht mehr von Glasner überzeugt
Die Eintracht teilte weiter mit: "Die sportliche Entwicklung und die Gesamtdarstellung in der Rückrunde veranlassten die Klubverantwortlichen zu einer neuen Bewertung des Status quo, welche die benannten Entscheidungen zur Folge hatte."
Er akzeptiere die Entscheidung der Vereinsführung, "die mir plausibel dargelegt wurde", wird Glasner in der Mitteilung des Bundesligisten zitiert.
Das Angebot an den Trainer zu einer Verlängerung des 2024 auslaufenden Vertrags hatte der Klub ohnehin längst zurückgezogen. Die Gremien sind von dem 2021 vom VfL Wolfsburg gekommenen Coach längst nicht mehr überzeugt.
Vorstandssprecher Hellmann erwartet Lernfähigkeit
Glaser erklärte nach Bekanntgabe der Trennung, er wolle nun noch mit der Eintracht die Ziele erreichen. Vorstandssprecher Axel Hellmann erwartet, dass Glasner seine Lehren aus der Wutrede und der Roten Karte aus dem auf allen Ebenen verrutschten Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim (1:3) zieht.
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Für das Rhein-Main-Duell gegen Mainz 05 brummt der Chefcoach eine Sperre ab. Hellmanns Replik auf das zehnte sieglose Liga-Spiel am Samstag hatte es in sich. "Ich habe noch nicht erlebt, dass man Spiele durch Undiszipliniertheiten gewonnen hat", kritisierte der Vorstandssprecher und stellte erstmals öffentlich eine weitere Zusammenarbeit mit dem Trainer infrage. Diese Form sei schließlich "nicht zukunftsweisend".
Verhältnis zwischen Manager und Trainer ist zerrüttet
Im Hintergrund ist einiges kaputtgegangen: Das Verhältnis zwischen Sportvorstand Krösche und Glasner gilt seit längerem als extrem belastet. Zwei unterschiedliche Charaktere fanden in entscheidenden Sachfragen einfach nicht mehr zusammen. Immer wieder hatte der Trainer moniert, dass seinem Kader nach dem Abgang von Publikumsliebling Martin Hinteregger gestandene Abwehrspieler fehlen. Noch beim Frühjahrsempfang warb Glasner in Hintergrundgesprächen um seine Position.
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Bestätigt fühlte er sich durch die besonders schmerzliche Niederlage Mitte März bei Union Berlin (0:2). "Qualität kann man nicht trainieren", giftete er damals nach dilettantischen Aussetzern der Defensive.
Danach häuften sich interne und öffentliche Ausraster eines zunehmend unzufriedenen Fußballlehrers, der verzweifelt gegen die von Krösche geschürten hohen Anspräche ankämpfte. Selbst machte sich Glasner angreifbar, in dem er fast immer auf denselben Kreis an Spielern und dasselbe System setzte. Routiniers wie Makoto Hasebe oder Sebastian Rode wirken inzwischen völlig überspielt.
Dino Toppmöller wird als neuer Coach gehandelt
Im Vorjahr rettete der Europapokalsieg die Saison, doch insgesamt war die Grundstimmung im Vorlauf deutlich unbeschwerter und optimistischer. In der Mannschaft kündigen sich zudem zahlreiche Veränderungen an: Die Stützen Even Ndicka und Diachi Kamada gehen ablösefrei, Torjäger Randal Kolo Muani dürfte eine Rekordsumme einbringen, wenn er seinen Wechselwunsch platziert - wovon alle ausgehen.
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Krösche soll mit Dino Toppmöller bereits einen Nachfolger ausgeguckt haben. Beide sind ein Jahrgang (1980) und kennen sich aus gemeinsamen Zeiten bei RB Leipzig. Der mit Julian Nagelsmann freigestellte Co-Trainer des FC Bayern hat früher mal mit mäßigem Erfolg für die Amateure und Profis der Eintracht gespielt. Seine Verpflichtung wäre zwar wegen der fehlenden Erfahrung in der Chefrolle ein Wagnis, würde aber den Nostalgiefaktor bedienen, da Vater Klaus Toppmöller einst bei der Eintracht attraktiven Fußball spielen ließ.
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