DFB-Pokal-Historie: Sensationen im Finale

    Sensationen im Pokal-Finale:"Vielleicht wiederholt sich diese Geschichte"

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    Kaiserslautern hofft als Zweitligist gegen Meister Leverkusen im DFB-Pokal-Finale auf eine Überraschung. Sensationen gab es schon einige Male. Friedhelm Funkel hat eine miterlebt.

    Friedhelm Funkel mit DFB-Pokal auf dem Kopf
    Friedhelm Funkel (rechts neben seinem Mitspieler Wolfgang Schäfer) gewann 1985 mit Uerdingen gegen Bayern Münnchen den DFB-Pokal.
    Quelle: imago/Sven Simon

    Der 1. FC Kaiserslautern fordert im Finale des DFB-Pokals (Samstag, 20 Uhr, im Liveticker) den ungeschlagenen Meister Bayer Leverkusen (abgesehen von der Niederlager im Euro League Finale). Klarer waren die Vorzeichen vor dem Endspiel in Berlin selten - doch die Pfälzer hoffen auf eine Überraschung. Ein Rückblick auf die größten Sensationen im deutschen Pokalfinale:

    1970: Kickers Offenbach - 1. FC Köln 2:1 (1:1)

    So kurz nach dem Aufstieg stemmte bislang kein Bundesligist den Pokal in die Höhe - und das lag an einem Kuriosum: Die Kickers starteten als Regionalligist in die Pokalsaison 1969/70, bezwangen als zweitklassiger Verein in der ersten Hauptrunde 1860 München.
    Wegen des frühen Beginns der WM wurde der Rest des Wettbewerbs allerdings erst in der eigentlichen Sommerpause und sogar schon mit neuem Kader ausgespielt. So spielten sich die Hessen als formal frischer Erstligist bis ins Finale und bezwangen dort sensationell den 1. FC Köln dank Toren von Klaus Winkler (27.) und Horst Gecks (64.).
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    1985: Bayer Uerdingen - Bayern München 2:1 (1:1)

    Von diesem Spiel wird Friedhelm Funkel seinen Lauterer Sensationskickern sicher vor dem Finale erzählen. Denn damals stand der Trainerroutinier selbst als Spieler für Bayer Uerdingen auf dem Platz.

    Wir hatten keine Chance und sind trotzdem Pokalsieger geworden,

    erzählt der 70-Jährige: "Vielleicht wiederholt sich diese Geschichte."
    Der FC Bayern war eine Woche zuvor deutscher Meister geworden, gingen als haushoher Favorit in Führung. Doch Uerdingen drehte auch dank des Platzverweises für Münchens Wolfgang Dremmler (48.) mit den Treffern von Horst Feilzer (9.) und Wolfgang Schäfer (68.) die Partie.

    1992: Hannover 96 - Borussia Mönchengladbach 4:3 (0:0) i.E.

    Hannover gewann bis heute als einziger Zweitligist den DFB-Pokal. Nach einer Abwehrschlacht gegen Borussia Mönchengladbach avancierte Torhüter Jörg Sievers im Elfmeterschießen mit zwei Paraden zum Helden, Michael Schjönberg verwandelte nach der torlosen regulären Spielzeit den entscheidenden Versuch. "Geträumt hat davon jeder, ob man daran geglaubt hat, ist etwas anderes", sagte Sievers.
    Zuvor hatten die Niedersachsen mit Borussia Dortmund, dem Karlsruher SC, Titelverteidiger Werder Bremen und dem VfL Bochum bereits vier weitere Bundesligisten bei ihrem Siegeszug geschlagen.
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    1996: 1. FC Kaiserslautern - Karlsruher SC 1:0 (1:0)

    Die Lauterer selbst können Final-Überraschungen, stemmten als einziger feststehender Absteiger den Pokal in die Höhe. Aus der Hölle des Abstiegs in der Bundesliga mit bitteren Tränen von Weltmeister Andreas Brehme hievte sich der FCK binnen einer Woche wieder in den Fußballhimmel.
    Martin Wagner traf im Finale entscheidend für den Außenseiter, auch eine Gelb-Rote Karte gegen Brehme konnte den Triumph nicht mehr verhindern. "Es war der Beweis dafür, dass es manchmal nicht schadet, wenn man mal einen auf die Mütze bekommt - vorausgesetzt man zieht die richtigen Schlüsse daraus", sagte Wagner. Zwei Jahre später wurde der FCK als Aufsteiger Meister.

    Die Hinterlassenschaften der rund 70.000 Zuschauer beim DFB-Pokal-Finale in Berlin werden teilweise nachträglich in Dünger umgewandelt. Dafür gibt es rund ums Olympiastadion an diesem Samstagabend vier Zehner-Blöcke an Öko-Sanitäranlagen, wie der DFB mitteilte. Die Aktion gehört zu einer Reihe von Umweltmaßnahmen des Verbandes rund um die Partie zwischen Leverkusen und Kaiserslautern.

    Das Fansfest am Stadion gilt zudem als "Nachhaltigkeitszone". Übrig gebliebene Lebensmittel werden nach DFB-Angaben kostenfrei weitergegeben oder zu Biogas weiterverwertet. Eine vegetarische Wurst ist einen Euro billiger als ein Produkt aus Fleisch und wird vom DFB bezuschusst. Zudem hatte der DFB ein Mitfahrgelegenheit-Portal für anreisende Fans eingerichtet.

    2007: 1. FC Nürnberg - VfB Stuttgart 3:2 (2:2, 1:1) n.V.

    Nach Jahren als Fahrstuhlmannschaft holte sich der "Club" den ersten Titel seit 39 Jahren. Unter Hans Meyer spielten die Franken mit Platz sechs ihre beste Bundesligasaison in diesem Jahrtausend und düpierten im Pokalfinale den frischgebackenen deutschen Meister.
    Marek Mintal (27.) und Marco Engelhardt (47.) erzwangen gegen den VfB Stuttgart erst eine Verlängerung, ehe Jan Kristiansen (109.) per Traumtor der Siegtreffer gelang. "Das ist einmalig", schwärmte Präsident Michael A. Roth.
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    Tim-Julian Schneider, Berlin
    Xabi Alonso
    Quelle: sid

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