So gut wie sicher: Sadio Mané, der sich bei den Bayern schon verabschiedet hat, wechselt nach Saudi-Arabien.
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Wenn Sadio Mané in Kürze den Medizincheck beim Al-Nassr FC in Saudi-Arabien absolviert und jenen Vertrag unterschreibt, der ihm ein Nettogehalt von 40 Millionen Euro jährlich einbringen soll, endet das große Missverständnis mit dem
FC Bayern.
Mané trifft Ronaldo
Statt an der Seite von Jamal Musiala wird Mané künftig mit dem früheren Weltfußballer
Cristiano Ronaldo dem Ruhestand entgegenkicken.
Am kommenden Mittwoch wird der Senegalese beim letzten Test der Münchner auf der
Asien-Reise gegen Manés früheren Klub FC Liverpool schon Geschichte sein. Verabschiedet hat er sich schon in Tokio.
Manés umjubelte Ankunft 2022
Vor gut 13 Monaten war Manés Ankunft in München euphorisch bejubelt worden. Damals hatten die Bayern rund 32 Millionen Euro Ablöse an Liverpool überwiesen und Mané stolz als "Weltstar" präsentiert.
Es folgte eine unbefriedigende Saison mit 38 Einsätzen, zwölf Toren und sechs Vorlagen in allen Wettbewerben. In Manés Bilanz stehen zudem mehr als 100 Tage Verletzungspause und ein Schlag gegen den Kollegen Leroy Sané.
In der Bayern-Kabine hat es nach dem 0:3 gegen Manchester City gekracht. Nun hat der Klub Sadio Mané wegen "eines Fehlverhaltens" abgestraft.
Geld wird frei für Harry Kane
Beim FC Bayern werden sie froh sein, wenn sich der vermeintliche Königstransfer von 2022 in den Königsverkauf von 2023 verwandelt hat. Dem Vernehmen nach erhalten sie als Ablöse in etwa das, was sie vor einem Jahr für Mané gezahlt haben.
Saudi-Arabiens massive Investitionen
Manés Abschied zeigt auch, wie sich der Transfermarkt durch den neuen Großakteur Saudi-Arabien verändert. Hinter der englischen Premier League, Italiens Serie A, Frankreichs Ligue 1 und der Bundesliga belegt die Saudi Professional League mit bisher mehr als 335 Millionen Euro Transferausgaben weltweit Platz fünf in diesem Sommer, deutlich vor Spaniens La Liga (250 Millionen Euro).
Das Transferdefizit der Saudis (minus 320 Millionen Euro) ist in absoluten Zahlen das zweithöchste nach dem der Premier League (minus 660 Millionen Euro). Prozentual ist das Transferminus der Saudis sogar das höchste der genannten Ligen.
Die
Bundesliga hat bisher ein Transferplus von 105 Millionen Euro erwirtschaftet (Ausgaben 450 Millionen Euro/Einnahmen 555 Millionen Euro/alle Zahlen von Transfermarkt.de). Hierzulande ist das Transferfenster bis zum 1. September geöffnet.
Wie der FC Chelsea profitiert
Die Zahlen verdeutlichen, dass dem europäischen Markt durch Saudi-Arabiens massive Investitionen mit oft überhöhten Ablösen für Ü30-Spieler viel Geld zugeführt wird.
Allein der
FC Chelsea hat jüngst Kalidou Koulibaly (32 Jahre) für 23 Millionen Euro an Al-Hilal, Edouard Mendy (31) für 18,5 Millionen an Al-Ahli und N’Golo Kanté (32) an den Ittihad Club abgegeben. Kanté war zwar ablösefrei, trug aber durch das eingesparte Gehalt auch dazu bei, dass Chelsea die Finanzvorgaben der UEFA eher erfüllen kann.
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Kritiker sprechen schon von Finanzdoping. Auch, weil der saudische Staatsfonds Public Investment Fund (PIF) unter Vorsitz von Kronprinz Mohammed bin-Salman Medienberichten zufolge viel Geld in Chelseas Besitzerfirma "Clearlake Capital Group" investiert haben soll. Demnach gäbe es gemeinsame Geschäftsinteressen.
Mögliche Folgen für Bayerns Kane-Poker
Saudi-Arabiens Investitions-Lust dürfte Auswirkungen auf die innereuropäischen Folgetransfers haben. Eine Ablöseinflation könnte sich einstellen, weil aus dem Wüstenstaat gerade viel Kapital in den europäischen Markt strömt, mehr als aus Katar oder den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Der FC Bayern könnte die Folgen rasch zu spüren bekommen. Es wäre ja nicht verwunderlich, wenn Tottenham im Ablösepoker um Kane von Bayerns Einnahmen für Mané profitieren wollen würde.
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