Vor Frauen-WM: Rücktritte im französischen Nationalteam

    Wirbel bei Les Bleus:Rücktritte um Frankreichs Kapitänin Renard

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    Zoff in Frankreichs Frauenfußball-Team nur Monate vor der WM: Star-Kapitänin Wendie Renard verkündet mit drastischen Worten ihren Rückzug. Zwei PSG-Spielerinnen folgen ihr.

    Wendie Renard
    Wendie Renard macht für ihren Rücktritt "Missstände im System" verantwortlich, auf die sie nicht näher eingeht.
    Quelle: imago

    Wenige Monate vor der Frauenfußball-Weltmeisterschaft hat die französische Weltklasse-Verteidigerin und Kapitänin Wendie Renard überraschend ihren Rücktritt aus dem Nationalteam erklärt.
    Die Star-Verteidigerin von Olympique Lyon teilte am Freitag in den sozialen Netzwerken mit:

    Ich liebe Frankreich über alles, ich bin bei Weitem nicht perfekt, aber ich kann das derzeitige System nicht mehr unterstützen, das weit von den Anforderungen entfernt ist, die auf höchstem Niveau verlangt werden.

    Wendie Renard

    Sie trete deshalb aus dem Nationalteam zurück. Unter solchen Bedingungen werde sie nicht an der Endrunde in Australien und Neuseeland teilnehmen, ergänzte die achtmalige Champions-League-Siegerin. Die französische Nationaltrainerin Corinne Diacre erwähnt Renard in ihrem Statement nicht, ihre Beziehung gilt aber als belastet.

    Zwei PSG-Spielerinnen folgen Renard

    Nach Renard erklärten auch die Stürmerinnen Kadidiatou Diani und Marie-Antoinette Katoto, nicht mehr fürs Nationalteam auflaufen zu wollen - zumindest vorübergehend. Die Spielerinnen von Paris Saint-Germain führten "notwendige Veränderungen im Management" als Grund an. Solange es diese nicht gebe, würden sie nicht mehr das Trikot des EM-Halbfinalisten von 2022 tragen.
    Marie-Antoinette Katoto und Kadidiatou Diani
    Marie-Antoinette Katoto und Kadidiatou Diani gaben kurz nach Renard ihren Rückzug aus dem französischen Nationalteam bekannt.
    Quelle: imago

    Der französische Fußballverband (FFF) teilte in einer ersten Erklärung mit, dass "kein Individuum über der Institution französische Nationalmannschaft" stehe. Der Verband kündigte an, dass sich das Exekutivkomitee am Dienstag mit der Angelegenheit befassen werde.

    Renard: Geistige Gesundheit bewahren

    Renard, die bei Olympique Lyon mit den DFB-Spielerinnen Dzsenifer Marozsán und Sara Däbritz zusammenspielt, erklärte weiter:

    Heute ist ein trauriger Tag, der aber notwendig ist, um meine geistige Gesundheit zu bewahren. Mein Gesicht mag den Schmerz verdecken, aber das Herz leidet ... und ich habe keine Lust mehr zu leiden.

    Wendie Renard

    Die 1,87 Meter große Innenverteidigerin lief 142 Mal für das französische Nationalteam auf. Trainerin Diacre hatte Renard 2017 die Kapitänsbinde abgenommen, im Herbst 2021 erfolgte die Rolle rückwärts. In der jüngsten Länderspielpause hatte Renard ihr Team noch beim "Tournoi de France" angeführt. Beim Heim-Einladungsturnier holten "Les Bleues" zwei Siege gegen Dänemark und Uruguay sowie ein Remis gegen Norwegen.

    Frankreich bleibt hinter den Erwartungen zurück

    Bei der Frauen-EM im vergangenen Sommer waren die Französinnen im Halbfinale gegen den späteren Vize-Europameister Deutschland (1:2) ausgeschieden.
    Bei der diesjährigen WM in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) trifft Frankreich in der Gruppe F auf Brasilien, Jamaika und Panama.
    Quelle: dpa, sid

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