Deutschland gegen Costa Rica: Suche nach der richtigen Elf

    DFB-Team vor WM-Showdown:Auf der Suche nach der richtigen Startelf

    von Maik Rosner, Doha
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    Hansi Flick steht vor kniffligen Personalentscheidungen. Davon wird abhängen, ob sich die Stimmung im DFB-Team weiter aufhellt. Und ob dann der Einzug ins Achtelfinale gelingt.

    Bundestrainer Hansi Flick klatscht Thomas Müller ab
    Spielt er gegen Costa Rica oder nicht? Bundestrainer Hansi Flick (li.) wechselt Thomas Müller im Spiel gegen Spanien aus.
    Quelle: Friedemann Vogel/epa

    Wolken lagen am Dienstag über dem deutschen WM-Quartier im Norden Katars. Die Sonne blinzelte fahl durch den weißen Schleier. Das Himmelsbild gab die etwas diffuse Stimmung im DFB-Team wieder vor dem Gruppenfinale gegen Costa Rica am Donnerstag (20 Uhr/ARD): heiter bis wolkig.

    Nach wie vor droht das WM-Aus

    Heiter, weil das 1:1 gegen Spanien viele Lichtblicke bot und eine realistische Chance auf den Einzug ins Achtelfinale eröffnete. Wolkig aber auch, da wie vor vier Jahren weiterhin das WM-Aus droht.
    Im DFB-Team blickt man der Begegnung mit Costa Rica selbstredend optimistisch entgegen. Dass sich die interne Stimmung im Vergleich zu den Stunden und Tagen nach dem 1:2 gegen Japan im ersten Gruppenspiel aufgehellt hat - diesen Eindruck hinterließen auch Thomas Müller und Niclas Füllkrug auf der Pressekonferenz.

    Müller und Füllkrug
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    Gegen Costa Rica muss die DFB-Elf gewinnen. Ob Thomas Müller oder Niclas Füllkrug in der Sturmspitze spielen - oder beide zusammen auflaufen, ist offen.
    Thomas Müller und Niclas Füllkrug

    Müller und Füllkrug Arm in Arm

    Immer wieder lachten die beiden Offensivspieler auf der Bühne. Zwischendurch spannte Füllkrug für Müller sogar scherzhaft den Bizeps seines linken Armes an. Dass dort zwei Konkurrenten um einen Startelfplatz saßen, war nicht zu merken. Arm in Arm stiegen sie später vom Podium.
    Hinterlassen hatten sie ein paar Einblicke ins Befinden in der Mannschaft. "Wie die Spielverläufe war auch die Stimmung bei uns im Camp", sagte Müller. Nach dem verspielten Sieg gegen Japan hatten sie "intern Tacheles geredet" und nicht mit Kritik gespart.

    Selbstbewusstsein ausbaufähig

    Inzwischen überwiegen der Blick auf die positiven Eindrücke aus dem Spanien-Spiel und die Zuversicht für die Partie gegen Costa Rica. Müller ließ aber auch erkennen, dass die ganz große Selbstgewissheit noch nicht eingekehrt ist:

    Die Stimmung auf dem Platz zählt und nicht, ob man sich beim Abendessen Witze erzählen kann.

    Thomas Müller

    Bundestrainer Hansi Flick hatte die allgemeine Laune hochgehalten, indem er die Frauen und Freundinnen der Spieler nach dem Spanien-Spiel wieder ins Teamquartier eingeladen hatte.

    Müller bislang mit null Torschüssen

    Nun ist die Mannschaft wieder unter sich. Die unmittelbare Vorbereitung auf Costa Rica steht jetzt im Fokus, begleitet von einigen kniffligen personellen Fragen.
    Füllkrug hat sich mit seinem Tor gegen Spanien für die Startelf empfohlen. Vorne weichen müsste dann Müller, der einräumte, mit null Torschüssen bisher eine enttäuschende Zwischenbilanz für einen Offensivspieler aufzuweisen. 

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    Dritter Neuner im dritten Spiel?

    Für Müller hatte Kai Havertz nach seinem wirkungslosen Auftritt gegen Japan Platz machen müssen. Nun könnte womöglich Füllkrug als dritter Neuner im dritten Spiel beginnen. "Die 9 auf dem Rücken hat der 'Fülle'", stellte Müller fest, aber dazu müsse man den Trainer befragen.
    Die weitere Frage an Hansi Flick wäre dann, ob Müller rausrutschen oder auf die 10 zurückgezogen würde. Letzteres entspräche jenem Tandem, das er über viele Jahre hinweg erfolgreich mit Robert Lewandowski beim FC Bayern gebildet hatte.
    Füllkrug
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    Viele Rochaden im DFB-Team denkbar

    Wenn es so käme, müsste Ilkay Gündogan auf die Bank oder zurück auf die Sechs geschoben werden. Dort aber hatte Leon Goretzka neben Joshua Kimmich gegen Spanien für Stabilität gesorgt.
    Und wird der hochbegabte Havertz nun ein Dauerreservist? Zudem drängt Leroy Sané in die Startelf, womöglich für Serge Gnabry.

    Flick und die alles entscheide Frage

    Wie Flick all diese Personalfragen beantwortet, davon dürfte auch abhängen, wie sich das Befinden in seiner Mannschaft entwickelt. Aktuell sei die Stimmung gut, versicherte Füllkrug.
    Ob das so bleibt, entscheidet sich am Donnerstagabend aber vor allem bei der Antwort auf die alles entscheidende Frage: Schafft die DFB-Elf den Einzug ins Achtelfinale - oder nicht?
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