Biathlon: Denise Herrmann-Wick Weltmeisterin im Sprint

    Biathlon-WM in Oberhof:Denise Herrmann-Wick Weltmeisterin im Sprint

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    Erster Einzelwettbewerb, erste Medaille fürs deutsche Team: Denise Herrmann-Wick gewinnt bei der Biathlon-WM in Oberhof Gold im Sprint.

    Glänzender Auftakt fürs deutsche Biathlon-Team in die Einzelwettbewerbe der WM in Oberhof: Denise Herrmann-Wick hat im Sprint Gold gewonnen. Die Oberwiesenthalerin lieferte ein perfektes Rennen ohne Schießfehler und war nach 7,5 Kilometern 2,2 Sekunden schneller als die ebenfalls fehlerfreien Schwedinnen Hanna Öberg (Schweden) und Linn Persson (+26,2 Sekunden) auf den Plätzen zwei und drei. Dahinter landete Olympiasiegerin Marte Olsbu Röiseland (Norwegen) auf Platz vier.

    Das wagt man sich kaum zu träumen, dass so etwas hier passieren kann. Dass ich das heute erleben darf, ist umso schöner, mit Familie und Freunden am Streckenrand, das ist unglaublich.

    Denise Herrmann-Wick

    Ein starkes Rennen lieferte auch Sophia Schneider (Oberteisendorf) als Siebte. Zum Auftakt der WM in Oberhof hatte das DSV-Team mit Platz sechs in der Mixed-Staffel eine Enttäuschung erlebt.
    Für Denise Herrmann-Wick - Olympiasiegerin 2022 im Einzel - ist es nach Gold in der Verfolgung 2019 der zweite WM-Titel ihrer Karriere.

    Herrmann-Wick mit besten Chancen im Verfolger

    "Ich war total aufgeregt, bin schon beim Einlaufen vom Puls nicht runtergekommen. Dass ich so ein Rennen in den Schnee zaubern kann, dann noch bei der Heim-WM - das kann man nicht beschreiben", sagte Herrmann-Wick im ZDF.
    Damit geht die ehemalige Langläuferin am Sonntag (13.25 Uhr/ZDF-Livestream) auch als Mitfavoritin in die Zehn-Kilometer-Verfolgung.

    Ex-Langläuferinnen
    :Umsteigerinnen im Biathlon-Sprint gefragt

    Beim WM-Sprint peilt die formstarke Denise Herrmann-Wick eine Medaille an. Doch mit der Slowenin Anamarija Lampic lauert eine weitere Ex-Langläuferin als Geheimtipp im Hintergrund.
    von Andreas Morbach
    Anamarija Lampic aus Slowenien beim Training.

    Mit Geduld beim Liegendschießen

    Der Druck auf Herrmann-Wick war immens, als größte deutsche Hoffnung wurde von ihr nicht weniger als eine Medaille im Sprint erwartet. Um 14.42 Uhr startete Herrmann-Wick mit Startnummer 24 ihre Mission.
    Überlegt ins Rennen gehen und nur nicht überziehen - das war die Marschroute vor dem ersten Schießen, die sie wie geplant umsetzte. Zwar dauerte ihr Liegendschießen 32,6 Sekunden - doch am Ende fielen alle fünf Scheiben.

    Volltreffer auch beim Stehendschießen

    Vor dem finalen Stehendschießen hieß es dann Nerven bewahren - einige der Favoritinnen hatten da schon Zeit eingebüßt. Doch Herrmann-Wick zog durch, einen Schuss nach dem anderen setzte sie ins Ziel.
    Nach Herrmann-Wick kam Schwedens Olympiasiegerin Öberg und räumte ebenfalls alles ab - 9,4 Sekunden lag sie vor ihrer Schlussrunde vor Herrmann-Wick. Doch die Sächsin flog förmlich über die Strecke.
    Dann hieß es warten, ehe sie nach dem Zieleinlauf Öbergs den ersten Gratulanten in die Arme fiel und die Stimmung in der Arena hochkochte.

    Herrmann-Wick mit dem Hang zur Perfektion

    Für Herrmann-Wick schließt sich nun ein Kreis. Olympiasiegerin im Einzel, Gold bei einer Heim-WM, dazu noch ein weiterer Weltmeistertitel. Nach ihrem Umstieg vom Langlauf 2016 hat sie endgültig ihre Spuren in der deutschen Biathlon-Geschichte hinterlassen.
    Neben ihrem Hang zur Perfektion - sich selbst bezeichnet sie als ihren "Endgegner" - ist es vor allem ihre Akribie und Leidenschaft für den Sport, die die 34-Jährige nach dem späten Wechsel zu den Skijägerinnen zu einer ganz Großen werden ließen.
    Quelle: dpa/ZDF

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