Warnung vor hohen Preisen: DIHK kritisiert Atomausstieg

    Warnung vor hohen Preisen:DIHK kritisiert Atomausstieg

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    Am Samstag sollen die letzten Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet werden. Die Industrie- und Handelskammer warnt vor Engpässen und steigenden Preisen.

    Das Kernkraftwerk Emsland
    Das Kraftwerk Emsland soll am 15. April als eines der drei letzten Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet werden.
    Quelle: dpa (Archiv)

    Angesichts des bevorstehenden Ausstiegs aus der Atomenergie hat die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) vor Versorgungsengpässen und steigenden Energiepreisen gewarnt. "Trotz gesunkener Gaspreise bleiben die Energiekosten für die meisten Betriebe in Deutschland hoch", sagte DIHK-Präsident Peter Adrian der "Rheinischen Post".
    Zugleich sei Deutschland beim Thema Versorgungssicherheit "noch nicht über den Berg".

    Wir müssen deshalb weiterhin alles dafür tun, das Angebot an Energie auszuweiten und es keinesfalls weiter einzuschränken.

    Peter Adrian, DIHK-Präsident

    Aussage Habecks zur Gewährleistung der Energieversorgung.
    Am Samstag sollen die letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet werden. Kritiker warnen vor möglichen Engpässen in der Energieversorgung. 11.04.2023 | 1:58 min

    Adrian: Unsicherheit bei Energieversorgung ein "Standortnachteil"

    Deutschland sei auf alle verfügbaren Energieträger angewiesen, mahnte Adrian.

    Nur so können wir in den kommenden Monaten Versorgungsengpässe und eine erneute massive Steigerung der Energiepreise vermeiden oder zumindest abmildern.

    Peter Adrian, DIHK-Präsident

    Ausfälle oder Einschränkungen bei der Energieversorgung seien für Deutschland ein bislang unbekanntes Risiko und ein Standortnachteil, der in einem Industrieland durch nichts ausgeglichen werden könne, warnte er.

    Vor diesem Hintergrund setzen weite Teile der deutschen Wirtschaft darauf, einsetzbare Kernkraftwerke bis zum Ende der Krise weiterlaufen zu lassen.

    Peter Adrian, DIHK-Präsident

    Verzörgerter Atomausstieg wegen Ukraine-Krieg

    Am Samstag sollen die drei verbliebenen Kernkraftwerke in Deutschland endgültig vom Netz gehen. Eigentlich sollte dies schon Ende vergangenen Jahres passieren. Wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und der dadurch ausgelösten Energiekrise beschloss die Ampel-Koalition im vergangenen Jahr jedoch, die Meiler über den Winter noch weiterlaufen zu lassen.
    Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hält den Ausstieg trotz aller Widerstände für unumkehrbar. Mit Verweis auf die hohen Füllstände in den Gasspeichern, neue Flüssiggasterminals und erneuerbare Energien versicherte der Grünen-Politiker zuletzt, die Energieversorgung sei gewährleistet.

    Wirtschaftsminister zu AKW-Aus
    :Habeck: Energieversorgung ist gesichert

    Wirtschaftsminister Habeck setzt nach dem Abschalten der letzten drei deutschen Atomkraftwerke auf erneuerbare Energien zur Stromversorgung. Die Energieversorgung sei gesichert.
    Bayern, Niederaichbach: Wasserdampf steigt aus dem Kühlturm des Atomkraftwerks (AKW) Isar 2.
    Quelle: dpa, AFP, EPD

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