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Winter-WM als Umsatzkiller : Keine Euphorie, schlechte Geschäfte

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Nicht nur bei den Fans ist die Stimmung im Keller, auch bei der werbetreibenden Wirtschaft. Zudem fällt die WM in die umsatzstarke Vorweihnachtszeit - ein Konkurrenzgeschäft.

Ein Kneipenwirt zapft in einer Berliner Gaststätte Bier.
Keine Aufschwungstimmung in der Gastronomie durch die WM.
Quelle: dpa

Die WM-Stimmung hält sich in Grenzen. Hierzulande erst recht seit der Auftaktniederlage der deutschen Nationalmannschaft gegen Japan. Der Verbleib im Turnier - über die Vorrunde hinaus - ist mehr als fraglich. Dabei wäre ein Auftakterfolg so wichtig gewesen. Nicht nur sportlich, auch für die mit der WM werbende Industrie und dem Handel.

Ohne Euphorie aber keine guten Geschäfte. Erst recht nicht, wenn das gesamte Event in Katar hoch umstritten ist.

Energiekrise und Inflation trüben Stimmung

Ein Run auf TV-Geräte, wie sonst bei vergleichbaren Großereignissen üblich, verzeichnet der Elektronik-Handel in diesem Jahr jedenfalls nicht. Das mag an der fehlenden Vorfreude auf das Fußballturnier liegen.

Handelsexperten führen aber auch an, dass die Energiekrise und die Inflation eine wichtige Rolle spielen, warum die Menschen ihr Geld zusammenhalten und eben jetzt keinen neuen Fernseher kaufen.

In Zeiten der Inflation können sich viele Beschäftigte bald immerhin auf Extrageld freuen - als sogenannten Inflationsausgleich. Aber wem steht diese Sonderzahlung überhaupt zu?

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2 min
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WM im Winter ist Umsatzkiller - Konkurrenz mit Weihnachtsgeschäft

Den Einzelhandel schmerzt zudem der Austragungszeitpunkt der WM. Erstmals findet in diesem Jahr das Weltturnier im Winter statt. In der für den Handel und für viele Markenhersteller ohnehin umsatzstarken Vorweihnachtszeit.

Für den Handel ist das Zusammenfallen der beiden Groß-Events ein Umsatzkiller.
Martin Fassnacht, Wirtschaftshochschule WHU Düsseldorf

Mit zwei solchen Großereignissen zu unterschiedlichen Jahreszeiten - wie bisher immer - wäre der Einzelhandel besser gefahren.

So konkurrieren König Fußball und der Weihnachtsmann nun in Einkaufszentren, Supermärkten und im Werbefernsehen um die Gunst der Verbraucher und Verbraucherinnen. Ein Kampf, den der Fußball verlieren wird - da ist sich das Branchenblatt "Lebensmittel-Zeitung" sicher.

Die Deutschen shoppen öfter online - vor allem bei Amazon. Der stationäre Einzelhandel dagegen steckt in einer tiefen Krise. ZDFzeit fragt: Wo ist der Einkauf besser und warum?

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Rewe beendet Zusammenarbeit mit DFB

"Das Weihnachtsgeschäft ist wesentlich bedeutender als die WM", bestätigt auch ein Rewe-Sprecher. Der Kölner Handelskonzern hat inzwischen sogar seine langjährige Zusammenarbeit mit dem DFB beendet. Wozu allerdings mehr gehörte als fehlende Stimmung und maue Geschäfte rund um die WM.

"Die skandalöse Haltung der FIFA ist für mich als CEO eines vielfältigen Unternehmens und als Fußballfan absolut nicht akzeptabel", ereiferte sich Konzern-Chef Lionel Souque am vergangenen Dienstag. Auslöser war das FIFA-Verbot der "One-Love"-Kampagne und dem darauffolgenden Rückzug des DFBs aus der geplanten Aktion. Für Rewe ein klarer Fall von fehlender Haltung.

Adidas erwartet Umsatzschub

Bei anderen Großsponsoren des DFB fällt die Reaktion deutlich zurückhaltender aus. Adidas hält an der Zusammenarbeit mit dem DFB und der FIFA fest. Der Sportartikelhersteller gehört neben Coca-Cola, McDonald's, Hyundai oder Visa zu den wichtigsten Sponsoren des Turniers.

Die Herzogenauracher versprechen sich von der Weltmeisterschaft trotz der Rahmenbedingungen ein Millionengeschäft. Konkret, einen Umsatzschub von bis zu 400 Millionen Euro, wie ein Sprecher mitteilte. Das alles ungeachtet eines drohenden Imageverlustes.

Eine WM in der Wüste. Im Winter. Aller Kritik zum Trotz: Sportjournalist Jochen Breyer und Autorin Julia Friedrichs gehen der Frage nach, wie Katar dieser Coup gelingen konnte.

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Für die Brauereien ein glatter Reinfall

Zu den treuen Sponsoren-Urgesteinen der FIFA zählt auch Anheuser-Busch InBev. Der Budweiser- oder Becks-Hersteller lässt sich das Sponsoring dieser WM etwa 75 Millionen Dollar kosten. Und wurde dafür kurzfristig, anders als zuvor mit den Veranstaltern vereinbart, mit einem weitreichenden Ausschank-Verbot in den Stadien belegt. Katar - ein glatter Reinfall. Auch für die Bier-Branche insgesamt.

Von diesem Event erwartet sich unsere Branche keine Impulse, das muss man ganz nüchtern betrachten.
Holger Eichele, Chef des Deutschen Brauer-Bunds

Die Brauer gehen mehrheitlich davon aus, dass die Nachfrage deutlich unter dem Niveau ähnlicher sportlicher Großereignisse bleiben werde. Nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass es im Winter keine Public-Viewing-Events und auch keine Biergärten gibt.

Handel: "Derzeit kein WM-Effekt"

Womöglich hat auch dieser Aspekt den Handelsverband Bayern dazu bewegt, mit Zahlen in die Offensive zu gehen. Bei der WM 2006 habe der Freistaat 500 Millionen Euro zusätzlichen Umsatz generiert. Bei der WM in Russland waren es noch zwischen 100 und 200 Millionen. Für dieses Jahr werde man deutlich darunter liegen. "Derzeit verzeichnen wir keinen WM-Effekt", heißt es von Verbandsseite.

Begeisterung hört sich anders an. Nach einem Wintermärchen für Fans, Händler und Markenartikler sieht es derzeit also bei dieser WM eher nicht aus.

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