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Zeitschriften-Sparte : RTL will 700 Jobs bei Gruner + Jahr streichen

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Paukenschlag beim Traditionshaus Gruner + Jahr: Eigentümer RTL will 700 von 1.900 Stellen streichen sowie Magazine einstellen und verkaufen.

Proteste In Hamburg: Die Fusion des Fernsehsenders RTL und des Traditionsverlags Gruner+Jahr führt zur Einstellung von Zeitschriften und zum Abbau von 700 Arbeitsplätzen.

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RTL Deutschland plant in seinem Zeitschriftensegment um den früheren Verlag Gruner + Jahr den Wegfall von rund 700 der 1.900 Stellen.

Dazu werden Magazintitel eingestellt und Verkäufe geprüft, während in die verbleibenden Kernmarken wie zum Beispiel "Stern" vor allem im Digitalen investiert wird. Das teilte der Medienkonzern mit.

Das sind die Pläne:

Hintergrund ist das drohende Abrutschen der rückläufigen Publishing-Geschäfte in die Verlustzone. Konkret sehen die Pläne so aus:

  • Die 13 Marken "Stern", "Geo", "Capital", "Stern Crime", "Brigitte", "Gala", "Schöner Wohnen", "Häuser", "Couch", "Geolino", "Geolino mini" sowie die digitalen Bereiche von "Eltern" und "Chefkoch" bleiben im Portfolio. Sie machen nach Unternehmensangaben etwa 70 Prozent des Umsatzes aus.
  • Bis 2025 sind Investitionen von rund 80 Millionen Euro geplant. Alle anderen Zeitschriftentitel werden eingestellt oder verkauft.

Werden nach der Fusion mit RTL beim renommierten Hamburger Verlagshaus Gruner & Jahr Zeitschriften-Bereiche verkauft? Hamburg fürchtet um Qualitätsverlust und Arbeitsplätze.

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  • Keine Zukunft sieht RTL zum Beispiel für Ableger der Kernmarken wie "Geo Epoche" und "Geo Wissen", "Brigitte Woman" und "View" (Stern). Der Vorsitzende der Geschäftsführung von RTL Deutschland, Thomas Rabe, sagte der Deutschen Presse-Agentur:
Viele der Titel sind Ableger. Wir können uns nicht vorstellen, diese zu verkaufen, wenn wir die Kernmarken "Geo" und "Brigitte" behalten. Sonst wäre eine einheitliche Markenführung nicht möglich.
Thomas Rabe, RTL-Geschäftsführer
  • Auch die Magazine "Guido" um den Designer Guido Maria Kretschmer und "Barbara" um TV-Moderatorin Barbara Schöneberger werden eingestellt. Insgesamt sind es 23 Titel.
  • Einen Verkauf prüft RTL für die fünf Marken "Business Punk", "Art", "P.M.", "Beef!" und "Salon". Die RTL-Beteiligungen an "11 Freunde" und an der Verlagsgruppe Deutsche Medien-Manufaktur in Münster ("Landlust", "Essen & Trinken") stehen ebenso zum Verkauf. Rabe, der auch Bertelsmann-Chef ist, sagte zum aktuellen Stand:
Es hatte Interessensbekundungen gegeben - mündlich und schriftlich. Es gab aber keinerlei Sondierungs- oder Verkaufsgespräche, geschweige denn Angebote. Wir werden in den nächsten Wochen mit Gesprächen beginnen.
Thomas Rabe, RTL-Geschäftsführer

Wegfall von rund 700 Stellen

Die RTL-Pläne führen dazu, dass rund 500 Stellen abgebaut werden. Das soll "bis Ende 2025 schrittweise" erfolgen. Der weit überwiegende Teil des Stellenabbaus betreffe Hamburg und sei nicht im redaktionellen Bereich, sondern in Verwaltungsbereichen geplant. Hinzu kommen etwa 200 Stellen, die durch den geplanten Verkauf auf neue Eigner übergehen würden.

Mit dem Wegfall von rund 700 Stellen wäre das mehr als jede dritte der 1.900 Vollzeitstellen im Zeitschriftensegment, die vorwiegend in Hamburg angesiedelt sind.

RTL Deutschland mit Hauptsitz in Köln hatte zum Jahr 2022 die deutsche Magazinsparte des Hamburger Verlagshauses in sein Portfolio integriert und erhofft sich Synergien. Beide Bereiche gehören zum Bertelsmann-Konzern.

Proteste gegen Verkauf

In den vergangenen Monaten prüfte RTL das Zeitschriftenportfolio. Von Mitarbeitern und Gewerkschaftern hatte es Protest gegen einen möglichen Verkauf der Titel des Hamburger Verlagshauses, das jahrzehntelang zu den mächtigsten Medienhäusern in Europa zählte, gegeben. Rabe dazu:

Die Strategie von Gruner ist in der Zukunft, sich auf die Kernmarken und die Haupttitel zu konzentrieren.
Thomas Rabe, RTL-Geschäftsführer

Über die wirtschaftliche Lage des Publishing-Geschäfts sagte Rabe: "2022 lag das Ergebnis nach allen Abzügen bei einer Million Euro. Aufgrund der Marktentwicklung bei Anzeigen und Vertrieb, aber auch durch Kostensteigerungen von Papier und Energie wäre Gruner + Jahr ohne Maßnahmen in diesem Jahr im Ebita zweistellig negativ." Der Umsatz in dem Bereich lag 2022 bei etwa 350 Millionen Euro.

Der IFO-Jahreswirtschaftsbericht zeigt, dass die Sorge vor einer Rezession zu Lande schwindet, trotz Inflation. Wirtschaftsminister Habeck betont, die Krise sei beherrschbar.

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Hamburg soll als Zeitschriften-Standort erhalten bleiben. Rabe sagte: "Wir bleiben mit den Geschäften in Hamburg - bis auf die Corporate-Funktionen, die überwiegend in Köln gebündelt werden. Die Mitarbeiter in Hamburg sollen bis Ende 2024 in neue Räumlichkeiten ziehen." Einen genauen Ort nannte er nicht.

Die Anteile am "Spiegel" und an der DDV Mediengruppe, zu der die "Sächsische Zeitung" zählt, bleiben im Bertelsmann-Konzern, wie Rabe sagte. "Das stand nie zur Debatte." Die Geschäfte seien dem Bereich Bertelsmann Investments zugeordnet.

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