IWF: Wirtschaftsprognose für Deutschland sinkt weiter

    Wirtschaftswachstum:IWF-Prognose für Deutschland noch schlechter

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    Keine guten Nachrichten vom IWF: Die deutsche Wirtschaft wird sich laut seiner Prognosen weiter verschlechtern. Die Weltwirtschaft sei dagegen robust.

    Symbolbild: Baukräne sind vor dunklen Wolken zu sehen.
    Laut neuester IWF-Prognosen wird sich die deutsche Wirtschaft weiter verschlechtern
    Quelle: dpa

    Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft verschlechtern sich dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge weiter. Für das laufende Jahr stellte der IWF in Washington ein Wirtschaftswachstum von 0,2 Prozent in Aussicht. Im Januar hatte der IWF noch ein Plus von 0,5 Prozent erwartet.
    Gemeinschaftsdiagnose der Wirtschaftsforschungsinstitute
    Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Prognose drastisch gesenkt. In ihrem Frühjahrsgutachten erwarten sie für dieses Jahr nur ein Wachstum von 0,1 Prozent. 27.03.2024 | 2:57 min
    Für die Weltwirtschaft insgesamt verbesserte der Währungsfonds die Prognose hingegen leicht - von 3,1 Prozent auf nun 3,2 Prozent.

    Die Weltwirtschaft ist nach wie vor bemerkenswert widerstandsfähig, das Wachstum bleibt stabil, und die Inflation kehrt zum Zielwert zurück.

    IWF

    Inflation in Deutschland (inkl. Nahrung und Energie)
    ZDFheute Infografik
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    IWF senkt Wirtschaftsprognosen für Deutschland

    Für die Bundesrepublik prognostiziert der IWF für das laufende Jahr das schwächste Wachstum aller führenden westlichen G7-Industriestaaten. Für 2025 rechnet der Fonds allerdings wieder mit einem Wachstum der deutschen Wirtschaft von 1,3 Prozent. Schlusslicht der G7-Staaten wäre dann Italien mit nur 0,7 Prozent.
    Auf dem Bild ist ein Flyer der Gemeischaftsdiganose 2023 zu sehen.
    Die Prognose für die deutsche Wirtschaft wurde erneut von führenden Forschungsinstituten nach unten korrigiert. Sie erwarten in diesem Jahr einen Rückgang von 0,6 %. Ein Ende des Abschwungs sei jedoch in Sicht.28.09.2023 | 2:03 min
    Doch auch die Prognose für 2025 für die deutsche Wirtschaft hat der IWF im Vergleich zu Januar um 0,3 Prozentpunkte gesenkt. Dies liege an der anhaltend schwachen Verbraucherstimmung. Langfristig sorgt sich der Fonds mit Blick auf Deutschland vor allem um strukturelle Probleme wie den Rückgang der arbeitenden Bevölkerung und Hürden bei Investitionen.
    Timo Wollmershäuser (l-r), ifo Institut · Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München, Axel Lindner, Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Oliver Holtemöller, Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Stefan Kooths, Institut für Weltwirtschaft Kiel (IfW Kiel), Torsten Schmidt, RWI Essen · Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, und Geraldine Dany-Knedlik, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Berlin.
    Kein Ende der Rezession in Sicht: Die führenden Wirtschaftsinstitute haben ihre gemeinsame Konjunkturprognose nach unten korrigiert. Auch der Ausblick ist eher düster.28.09.2023 | 1:30 min

    Weltwirtschaft soll weiter steigen

    Wie für das laufende Jahr prognostiziert der IWF für die Weltwirtschaft auch für 2025 ein Wachstum von 3,2 Prozent. Trotz vieler "düsterer Vorhersagen" sei die Welt von einer Rezession verschont geblieben, so IWF-Chefvolkswirt Pierre-Oliver Gourinchas.
    Positiv sei, dass die hohe Inflation keine unkontrollierte Lohn-Preis-Spirale ausgelöst habe, so der IWF. Dennoch sei das Weltwirtschaftswachstum historisch schwach. Das gehe etwa auf kurzfristige Faktoren wie die höheren Kosten für Kredite oder auch die weiter anhaltenden Folgen des Kriegs in der Ukraine oder der Pandemie zurück. Angesichts der hohen Staatsverschuldung in vielen Volkswirtschaften könnten Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen die Wirtschaftstätigkeit allerdings weiter schwächen.
    China-Reise: Ein Drahtseilakt
    Eigentlich sollte es bei der China-Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz um die wirtschaftlichen Beziehungen zur Volksrepublik gehen. Doch der Angriff Irans auf Israel überschattet den Besuch.15.04.2024 | 2:40 min

    IWF warnt vor Preissteigerungen und höheren Zinsen

    Der Fonds sieht Risiken, die das Wachstum ausbremsen können. Neue Preissteigerungen aufgrund geopolitischer Spannungen könnten zu dauerhaft höheren Leitzinsen führen. Zentralbanken heben im Kampf gegen steigende Verbraucherpreise die Zinsen an, um die Nachfrage auszubremsen. Steigen Zinsen, müssen Privatleute und Wirtschaft mehr für Kredite ausgeben. Das Wachstum nimmt ab, Unternehmen können höhere Preise nicht unbegrenzt weitergeben - und idealerweise sinkt die Inflationsrate.
    Der IWF warnt außerdem davor, dass eine zunehmende geopolitische Fragmentierung mit Blick auf Lieferketten sowohl ein geringeres Wachstum als auch eine höhere Inflation zur Folge haben könnten. Gerate das Wachstum in China dauerhaft ins Stocken, könnte das dem Fonds zufolge auch Handelspartner schwächen. Eine beunruhigende Entwicklung sei außerdem die wachsende Kluft zwischen vielen ärmeren Ländern und dem Rest der Welt.
    ZDF-Börsenexpertin Stephanie Barrett an der Börse in Frankfurt.
    Die Inflationsrate ist auf dem niedrigsten Niveau seit drei Jahren. Profitiert davon auch die Wirtschaft? ZDF-Börsenexpertin Stephanie Barrett mit einer Einschätzung.02.04.2024 | 1:08 min
    Quelle: dpa

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